Zahnkaries bei Kindern ist in den letzten Jahren zurückgegangen; 70% aller Kinder im Kindergartenalter haben gesunde Gebisse. Daneben gibt es aber eine kleine Gruppe von Kindern, bei denen die Zähne nicht ausreichend gepflegt werden und die massiv kariöse Zähne aufweist. Regelmäßige und gewissenhafte Zahnpflege ist Voraussetzung für ein gesundes Gebiss.
Schon die ersten Milchzähne sollten regelmäßig mit einem Wattestäbchen oder einer Kinderzahnbürste mit Gumminoppen gereinigt werden. Die Milchzähne haben einen wesentlichen Einfluss auf die Entwicklung der Kiefer und die richtige Stellung der bleibenden Zähne.
Ab dem ersten Geburtstag bis zum 6. Lebensjahr ist darüber hinaus die Gabe von Fluorid je nach Gehalt des Trinkwassers empfehlenswert, da dadurch der Kariesentstehung vorgebeugt werden kann. Zahncreme ist erst ab dem Zeitpunkt notwendig, ab dem ein Kind ausspucken kann.

Karies ist ansteckend – eine der Voraussetzungen zur Entstehung von Karies ist das Vorkommen spezieller Bakterien in der Mundhöhle (Streptococcus mutans). Seit einigen Jahren weiß man, dass diese Bakterien nicht von Geburt an im Mund vorhanden sind, sondern durch Übertragung verbreitet werden, meist durch den Speichel der Eltern.
Natürlich erfolgt die Übertragung früher oder später ohnehin, je länger Sie aber eine Ansteckung hinauszögern können, desto größer ist die Chance, das spätere Kariesrisiko gering zu halten – versuchen Sie, den gemeinsamen Gebrauch von Schnullern oder Löffeln weitgehend zu vermeiden.
Nach etwa 7-12 Monaten erscheinen die ersten Zähne, die sich durch Unruhe und verstärkten Speichelfluss ankündigen können. Verfrühter Zahndurchbruch ist dabei im Regelfall genauso unbedenklich wie verspäteter.
Im Alter von 2 Jahren sollte schon 2 Mal am Tag geputzt werden. Kinderzähne haben einen empfindlichen Zahnschmelz, der leichter von Karies angegriffen werden kann.
Wichtig ist, das Kind an eine regelmäßige Zahnpflege zu gewöhnen: achten Sie auf Ihre Vorbildfunktion! Das Zähneputzen sollte einen bestimmten Platz im Verlauf des Tages (morgens nach dem Frühstück, abends vor dem Schlafengehen) haben. Die Kinder sollen letztlich lernen, selbst Verantwortung für ihre Zähne zu übernehmen.
Ab diesem Alter können die Kinder auch damit beginnen, selbst die Zähne zu putzen; die Eltern sollten aber nachputzen, denn erst um das sechste Lebensjahr ist ein effektives Selbstputzen zu erwarten. Der erste Zahnarztbesuch sollte etwa mit ca. 2 – 3 Jahren erfolgen.
Mit Beginn der Schulzeit wird Ihr Kind sich selbst systematisch die Zähne putzen können. Besonders kariesgefährdet sind die ersten bleibenden Backenzähne wegen ihrer Rillen in den Kauflächen sowie alle Zähne während des Zahndurchbruchs. Zweimal pro Jahr ist der Besuch beim Zahnarzt empfehlenswert, um beginnende Zahnschäden rechtzeitig behandeln zu können.
Es kommt auf die richtige Putztechnik an, da eine falsche Technik sogar das Zahnfleisch oder den Zahnschmelz schädigen kann. Kleine Kinder können die Putztechnik nach Fones üben: Dabei setzen sie die Bürste senkrecht auf die Zahnreihe auf und bewegen sie kreisend.
Später ist die Technik nach Bass üblich:
Zunächst werden die Kauflächen der Backenzähne kräftig gebürstet, wobei die Zahnbürste parallel zu den Zähnen geführt wird. Danach setzt man die Zahnbürste schräg am Zahnfleischsaum an, in einem Winkel von ca. 45 Grad zum Zahnhals.
Zunächst werden die Kauflächen der Backenzähne kräftig gebürstet, wobei die Zahnbürste parallel zu den Zähnen geführt wird. Danach setzt man die Zahnbürste schräg am Zahnfleischsaum an, in einem Winkel von ca. 45 Grad zum Zahnhals.
Ausgehend von den Schneidezähnen werden zunächst alle Zähne des Oberkiefers so behandelt, auf jeder Seite von vorne nach hinten und wieder zurück. Es werden sowohl das Zahnfleisch als auch die Zähne gebürstet. Das gleiche Verfahren wiederholt sich anschließend beim Unterkiefer.
Nach dem Gebrauch sollte die Zahnbürste gut gespült und so aufbewahrt werden, dass sie leicht trocknen kann. Auch das Ausspucken der Zahnpasta kann geübt werden. Um genau kontrollieren zu können, ob ausreichend geputzt worden ist, können Färbetabletten benutzt werden, die alles rotfärben, was noch nicht sauber ist.
Zahnbürsten für Kinder haben einen dicken Griff und einen kleinen Bürstenkopf mit abgerundeten Kunststoffborsten, alte Zahnbürsten müssen regelmäßig (alle 3 Monate) ersetzt werden. Verwenden Sie Zahnpasta, die geschmacksneutral ist.
Auch mit elektrischen Kinderzahnbürsten lassen sich sehr gute Ergebnisse erzielen, da den Kindern das Putzen damit mehr Spaß macht.
Auch mit elektrischen Kinderzahnbürsten lassen sich sehr gute Ergebnisse erzielen, da den Kindern das Putzen damit mehr Spaß macht.
Durch den übermäßigen Verzehr von sauren Obstsorten kann der Zahnschmelz angegriffen werden, deshalb sollte man nach der Aufnahme von Obst und Fruchtsäften immer einige Zeit mit dem Zähneputzen warten, bis die Säure auf natürlichem Weg durch den Speichel neutralisiert wurde.
Karies, die Zahnfäule, entsteht durch Säuren, die den Zahnschmelz angreifen (Entkalkung) und Löcher verursachen können. Diese Säuren bilden sich vor allem dann, wenn Bakterien im Mund Zucker verarbeiten.
Dabei spielt es keine Rolle, welche Art von Zucker es ist, ob Kristallzucker, Honig oder Traubenzucker. Aber auch andere Essensreste können von Bakterien verwertet werden, diese können sich an den Zähnen anheften; dies bildet zusammen mit Nahrungsresten und Speichelbestandteilen den Zahnbelag (Plaque).
Kariöse Löcher verschwinden nicht mehr von selbst. Mit der Zeit werden sie immer größer und tiefer, sodass man sie mit der Zunge fühlen kann. Zahnschmerz entsteht zunächst nur, wenn etwas Heißes oder Kaltes, Süßes oder Saures mit ihm in Berührung kommt. Später kann es zu dauerhaftem Schmerz, Entzündungen und auch zu Allgemeinerkrankungen kommen. Deshalb muss Karies vom Zahnarzt behandelt werden.
Das Kind sollte möglichst keine Angst haben. Erzählen Sie ihrem Kind, wie es in der Praxis eines Zahnarztes aussieht, planen Sie genügend Zeit ein und kommen lieber etwas früher. Gerade kleine Kinder wollen ausreichend Zeit haben, alles zu entdecken.
Beim ersten Termin wird üblicherweise nur untersucht, die Zahnentwicklung und die Mundgesundheit des Kindes beurteilt. Falls Ihr Kind sich weigert, den Mund aufzumachen, reden Sie ihm ruhig zu, vermeiden Sie Ungeduld oder Drohungen.
Schließlich soll das Kind die Praxis mit einem positiven Gefühl verlassen – dann klappt die Untersuchung beim nächsten Mal besser.
Verschweigen Sie aber mögliche Schmerzen nicht, dem Kind sollte sehr wohl auch erzählt werden, dass der Zahnarzt bohren muss, wenn er einen kranken Zahn findet.
- Sie können Ihrem Kind erlauben, einmal Ihnen die Zähne zu putzen
- Gehen Sie mit gutem Beispiel voran – Kinder orientieren sich an den Eltern
täglich zweimal Zähneputzen (morgens und abends), jeweils drei Minuten - Zweimal im Jahr zum Zahnarzt gehen
- Zahnbürste alle drei Monate wechseln
- Zwischen dem fünften und siebten Lebensjahr beginnt der Zahnwechsel, der Schmelz der neuen Zähne ist noch nicht so widerstandsfähig, deshalb ist die Pflege jetzt besonders wichtig.
- Besprechen Sie mit Ihren Kindern, wann besonders leicht Karies entstehen kann
- Am besten schon im Babyalter ungesüßte Kost verwenden, damit das Kind sich nicht an einen süßen Geschmack gewöhnt
- Verwenden Sie für die Flaschenernährung keine zuckerhaltigen Getränke
- Viele Lebensmittel enthalten versteckte Zucker: Bananen, Getränke mit Fruchtfleisch, Joghurt, Müsli, Produkte mitHonig; auch Ketchup und Chips sind sehr zahnschädigend.
- Zuckerfreien Kaugummi nach den Mahlzeiten kauen unterstützt die mechanische Reinigung der Zähne und fördert den positiv wirkenden Speichelfluss.
© www.kinderarzt.at by Dr. Peter Voitl