Die Suche nach Ähnlichkeiten beginnt früh. Kaum kann man das Baby auf den Ultraschallbildern ein wenig besser erkennen, fallen Sätze wie: „Guck mal, das ist doch deine Stupsnase.“
Ist der kleine Mensch dann geboren, wird er von der gesamten Familie begeistert begutachtet. Die Augen? Klar der Opa mütterlicherseits – meint die Familie von Mama. Kommt der väterliche Zweig zu Besuch, wird meistens gestaunt darüber, wie sehr das Kind seiner Familie ähnlich sein – der vom Papa natürlich.
Doch wie sehr gleichen Kinder wirklich ihren Eltern? Tatsächlich haben Wissenschaftler ermittelt, dass Töchter, je älter sie werden, immer mehr ihrer Mutter ähneln, während Söhne immer mehr ihrem Vater gleichen. Dies Phänomen lässt sich durch die Sexualhormone erklären. Ojektiv betrachtet sehen Neugeborene und Baby meist noch gar keinem Elternteil ähnlich, erklären die Forscher, das „“Kindchen-Schema“ mit Kulleraugen steht im Vordergrund. Ein geschickter Schachzug der Natur, denn so erkennen sich auch Verwandte im Kind wieder und die Versorgung des Babys ist gesichert.
Ein gängiges Vorurteil hört man immer wieder: Neugeborene würden dem Vater immer gleichen. Forscher der französischen Universität Montpellier wollten wissen, ob das wirklich stimmt und untersuchten 69 Familien mit insgesamt 83 Kleinkindern und Babys. Fotos von den Kindern und ihren Eltern wurden sowohl von Mutter und Vater bewertet als auch von unabhängigen Gutachtern.
Das interessante Ergebnis: Alle erklärten, dass die neugeborenen Söhne ihrem Vater gleichen würden. Die Väter waren unsicher und die neutralen Gutachter konnen nur bei einem Drittel der kleinen Jungen eine deutliche Übereinstimmung mit Papas Optik finden.
Die Forscher stellten sich die Frage, warum Mütter so sehr auf die Ähnlichkeit pochten und kamen zu dem Fazit, dass dies daran liege, dass Väter, die das Gefühl haben, dass die Vaterschaft eindeutig sei, sich besser um den Nachwuchs kümmern. Unbegründet sind gewisse Zweifel von Seiten der Papa nicht, denn nach aktuellen Schätzungen gilt jedes zehnte Kind ein „Kuckucksei“.
Bewusst würden allerdings die wenigsten Mütter die Väter täuschen wollen, sie sehen die Ähnlichkeit vermutlich, weil sie nach der Geburt große Mengen des Hormons Oxytocin im Körper haben. Dies sorgt dafür, dass die Mutter in einem hormonellen Ausnahmeszustand ist und sich einfach Harmonie und Verbundenheit wünscht. Meinen die Forscher.
Aber vielleicht ist auch ganz anders? Rein biologisch gesehen ist die Wahrscheinlichkeit gegeben, dass ein Kind nur einem Elternteil ähnelt – oder aber auch beiden. Das Gefühl, dass man den Gatten im Miniformat vor sich hat, wird nicht unbedingt durch ein spitzes Kinn oder schütteren Haarwuchs erzeugt. Manchmal sind es auch Gesten oder ein verschmitzes Grinsen. Die gucken sich Kinder ab. Und verblüffen damit ihre Umwelt.
Wir haben uns in der Redaktion umgehört. Wem gleichen die Kinder? Redakteurin Silke: „Die Wangenknochen und die Nase haben beide von mir, ansonsten haben sie von beiden Elternteilen etwas.“ Chefredakteurin Christine erklärt, dass ihre drei Kinder deutlich Merkmale von der der väterlichen Seite geerbt haben. Objektive Gutachter wurden nicht befragt.
Liliput-Lounge-Fotoaktion: Wir suchen die schönsten Fotos, auf denen sich Kinder und Eltern ähnlich sehen. Wie ist es bei Ihnen? Ist Ihr Kind auch ganz die Mama oder ganz der Papa? Dann zeigen Sie uns und den anderen Userinnen doch ein Bild. Die Fotos werden hier auf der Seite dann veröffentlicht. Es gibt auch etwas zu gewinnen: Das schönste Bild wird mit einem Buchpaket belohnt! Bitte senden Sie Ihr Bild per Email an silke.plagge@liliput.lounge.de. Wir sind schon sehr gespannt (bitte nur Bilder bis 8 KB einsenden)! |