Heute morgen haben meine Racker wieder ein Türchen geöffnet. Ein Blick auf den Adventskalender verrät: Der Countdown läuft. Bald hat der Baum geschmückt zu sein und bei der Bescherung sollen die Kinderaugen vor Glück strahlen. Und dieses Glück lässt auch die Herzen der Händler strahlen: Deutsche Eltern geben laut einer Umfrage durchschnittlich gut 300 Euro pro Kind aus. Je jünger die Kinder sind, desto günstiger die Geschenke. Trotzdem: Diese Zahlen lesen sich eher grotesk. In vielen Familien ist das Geld sehr knapp, gleichzeitig gibt es eine Verwöhndiskussion. Natürlich stellt sich auch die Frage, ob diese Zahlen vom Spielzeughandel nicht sehr großzügig bemessen sind.

Herzenswünsche ohne Ende?
Weihnachten soll das Fest der Liebe sein. Es ist aber auch eine Zeit des schlechten Gewissens. Kann ich meinem Kind die Herzenswünsche erfüllen? Zeugen viele Geschenke von viel Liebe? Eine Mutter aus den USA postete auf Instagram ein Bild, das viel diskutiert wurde. In Amerika ist es üblich, in der Adventszeit schon die Geschenke unter den Baum zu legen. Für drei Kinder, sie nach eigenen Angaben von Herzen gern verwöhnt, ist der Stapel mit Geschenken so hoch, dass der Baum kaum zu sehen ist.
Ist das wirklich noch der Sinn der Weihnacht? Es ist unwahrscheinlich, dass die Kinder dieser Mutter das einzelne Geschenk zu würdigen wissen. Auch das Gefühl, sich etwas wirklich sehnlich zu wünschen und es dann zu bekommen kennen sie sie sicher eher nicht.
Wunschzettel sind keine Bestelllisten
Auch in Deutschland fragen sich Eltern: wie viel ist zu viel? Experten erklären, dass Kinder lernen sollten, dass eben nicht alle Wünsche erfüllt werden. Und Eltern das richtige Maß finden sollten.
Doch wie geht das? Fakt ist, dass gerade zu Weihnachten ein Erwartungsdruck stattfindet. Kinder werden mit Werbung bombadiert, hören im Kindergarten und in der Schule von Spielkonsolen und Markenpuppen. Aufmerksame Eltern können aber echte Herzenswünsche von kurzem Strohfeuer unterscheiden: Erzählt das Kind immer wieder von der Babypuppe oder ist die Idee mit dem Fotoapparat nur so toll, weil Conny auch einen bekommen hat? Wofür interessiert sich das Kind wirklich? Und kann es mit dem Geschenk auch schon wirklich etwas anfangen?
Wie viele Geschenke brauchen Kinder?
Eigentlich benötigen Babys gar keine Geschenke. Das raschelnde Papier und der Baumschmuck sind für sie schon spannend genug. Eltern sollten aber schon jetzt anfangen, die Geschenk-Orgie der gut meinenden Verwandten zu stoppen. Sonst bekommt der 6-monate alte Nachwuchs eine Holzkugelbahn, drei Autogaragen und vier Bobbie-Cars. Wichtig: Eine Liste erstellen mit Dingen, die das Kind braucht. Und diese mit Paten und Großeltern absprechen. Als Faustregel gilt: ein großes Geschenk und ein paar kleine Gaben reichen vollkommen. Dies gilt auch für größere Kinder.
Wichtig ist, dass die Eltern steuern, wer wieviel schenkt. Solange noch der Weihnachtsmann oder das Christkind die Päckchen unter dem Baum deponieren, kann ja sowieso keine Konkurrenz ausbrechen („Omi hat aber mehr geschenkt als die Tante Rita“). Geschenke dürfen nicht übertrieben sein und müssen zum Alter des Kindes passen.

Wenn eifrige Verwandte trotzdem auf große Gaben bestehen, sollte man um eine finanzielle Beteiligung etwa am Schwimmkurs oder am Kinderturnen bitten. Eltern können und müssen auch bestimmen, was überhaupt in das Kinderzimmer einzieht. Sicher, wer aus Prinzip nur Holzspielzeug mag, sollte bei Großelterngeschenken die Augen zudrücken und auch mal ein Plastikauto zulassen. Anders sieht es aber aus, wenn Allergien oder Gifte im Spiel sind. Die Stiftung Ökotest testet regelmäßig Kinderspielzeug. Fazit der Tester: Die Sicherheit wird oft vernachlässigt und vieles ist mit Schadstoffen belastet, auch Holzspielzeug. Die wichtigsten Empfehlungen der Ökotest:
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- Besser wenige hochwertige Spielzeuge als Berge von Schrott. Vermeiden Sie Billigspielzeuge aus Billigläden.
- Vorsichtig bei Spielzeugen, die stark riechen – sie sind meist mit Schadstoffen belastet. Waren aus PVC am besten im Regal liegen lassen.
- Spielzeug aus Vollholz ohne Lack ist in der Regel eine gute Wahl und auch ökologisch empfehlenswert. Aber auch Markenspielwaren aus hartem Kunststoff sind häufig unbelastet.
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Das ideale Geschenk
Das schönste Geschenk ist mit Zeit und Aufmerksamkeit verbunden. Das liebevoll selbstgebaute Kasperletheater wird immer in der Erinnerung bleiben. Oder der Gutschein für einen ganz besonderen Familienausflug in den Tierpark. Ein neues Gesellschaftsspiel ist dann besonders schön, wenn die ganze Familie auch ausgiebig damit spielen kann. Vielleicht wird ja der erste Feiertag ein reiner Kindertag, an dem der Nachwuchs das gesamte Programm bestimmt? Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Dem Geldbeutel schon.
Ihre Meinung ist gefragt: Wie viele Geschenke sollten Kinder bekommen? Was bringen Weihnachtsmann oder Christkind?
Unsere Kinder bekommen nur vin Opa und Oma Geschenke, die Wunsckliste wird von den Eltern gecheckt und dann weiter gegeben.
Das Wichtigste an Weihnachten ist doch das Jesus Christus auf die Erde kam und das allergrößte Geschenk – die Errettung von Schuld für alle anbietet.
Sei doch froh. Ich würde bei unseren Omas gerne die bremsblockade lösen können.
Alles ganz nett aber wer einen Gutschein als Geschenk empfiehlt hat keine Ahnung von Kindern. Zumal ich diese Marotte Zeit und Ausflüge zu verschenken auch echt ein Armutszeugnis ist, sowas gehört zum Familienleben auch ohne Gutschein dazu!