In der ersten Schwangerschaft herrscht Premierenstimmung. Alles ist neu und aufregend. Beim zweiten Kind jedoch ist es auch wieder spannend, dass ein kleiner Mensch kommt – aber lange nicht mehr so aufregend. Zum einen ist einfach nicht mehr soviel Zeit da, sich mit der Schwangerschaft zu beschäftigen, weil das ältere Kind ja betreut werden muss, zum anderen hilft die Erfahrung, sich nicht zu viele Sorgen zu machen.

Erfahrung ist auch genau das Stichwort, das mich zu folgender Liste inspiriert hat. Aufgeschrieben habe ich sie, als ich erfuhr, dass das zweite Baby kommt.
Was möchte ich in der zweiten Schwangerschaft ganz anders machen?
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- Ich werde mich wirklich gesund ernähren und vor allem ausreichend trinken. Denn in der ersten Schwangerschaft war mir erst ständig übel und ich habe viel zu wenig gegessen und dann habe ich nach Lust und Laune geschlungen. Und das Trinken? Darauf habe ich erst nach einer Mahnung des Frauenarztes geachtet.
- Die Vorsorge werde ich mir schön machen. Schwangerschaft ist doch keine Krankheit! Darum möchte ich auch nicht mehr nur vom Arzt untersucht werden, sondern die Vorsorge abwechselnd von der Hebamme und meiner Frauenärztin machen lassen.
- Ich werde einen guten Geburtsvorbereitungskurs suchen. Der letzte Kurs war eher nervig, meine Freundin hat mir den Tipp gegeben, mir einen Kurs für Mehrgebärende zu suchen. Da kann man sich sicher besser austauschen und vielleicht ergeben sich ja auch nette Kontakte.
- Richtig schöne Umstandsmode suchen! Ich habe Geld am falschen Ende gespart und mir einfach Klamotten für Dicke gekauft. Mit dem Ergebnis, dass die Hose in Größe 50 am Bauch gespannt hat und am Po schlabberte. Wohl habe ich mich auch nicht gefühlt. Jetzt werde ich mir zwei bis drei richtig schicke Teile gönnen. Denn ich will mich auch schön fühlen!
- Ich werde die Schwangerschaft genießen! Beim ersten Kind war ich ständig aufgeregt, jedes komische Zwicken hat mich irgendwie in Panik versetzt. Habe mir fest vorgenommen, dass ich die Wehwehchen einfach ignoriere. Und auch die Sprüche von anderen („Du, das könnte ein Zeichen für eine Schwangerschaftsdiabetes sein“) gar nicht höre.
- Nicht wieder zelten fahren! Ehrlich gesagt habe ich völlig unterschätzt, wie schlecht man sich mit dicken Bauch bewegen kann. Und nie wieder werde ich im achten Monat eine lange Campingreise planen. Wenn Urlaub dann bitte mit Verwöhnaroma, gemütlichem Bett und gern auch mit Kinderbetreuung für die Große.
- Ich werde mich nie wieder über Gesundheitsschuhe und Watscheln lustig machen. Hochschwangere Frauen sehen manchmal lustig aus. Ich gelobe mich nie wieder über Frauen, die mit offenen Schuhen im Winter herum laufen, lustig zu machen. Ich selbst hatte nämlich Wassereinlagerungen, die nur bestimmtes Schuhwerk ermöglichten. Und hoffe natürlich, dass der Kelch bei der zweiten Runde an mir vorbei geht.
- Mich nicht verführen lassen. Auch wenn die Babyklamotten alle so niedlich sind, ich werde nicht wieder so viel vorher einkaufen. Zum einen habe ich ja noch ganze Kartons voll mit Sachen, zum anderen habe ich mich sehr geärgert, denn wir bekamen zur Geburt auch vieles geschenkt und aus den kleinen Größen wuchs das Kind so schnell heraus, dass etliches ungetragen blieb. Lieber dann einkaufen, wenn etwas bestimmtes auch wirklich benötigt wird.
- Wegen des Stillens werde ich mich nicht mehr aufregen. Stillen war mir so wichtig und ich hatte Angst, dass es nicht klappt. Ich werde nicht wieder vorher kluge Bücher lesen, sondern abwarten. Vielleicht funktioniert es ja dieses Mal einfacher. Ansonsten suche ich mir eine gute Stillberaterin und versuche auf mein Bauchgefühl zu hören, wenn mir die Tipps nicht gefallen.
- Soviel wie möglich vor der Geburt erledigen. Wenn das Baby da ist, müssen so viele Behördengänge gemacht werden. Ich nehme mir fest vor, schon alle Unterlagen ab dem achten Schwangerschaftsmonat zusammen zu suchen. Damit es nicht wieder soviel Stress gibt.
- Den Stichtag halte ich geheim. Zwei Wochen vor der Geburt meiner Tochter klingelte ständig das Telefon. Wann es denn soweit sei? Noch schlimmer wurde es nach dem Überschreiten des Stichtages. Dabei war ich selbst so genervt vom Warten. Daher werden alle ein späteres Datum vorgesetzt bekommen, damit ich in Ruhe gelassen werde.
- Ich werde mich mehr bewegen! In der ersten Schwangerschaft habe ich soviel gearbeitet, dass ich keine Zeit hatte, zur Schwangerschaftsgymnastik oder zu einem Yogakurs zu gehen. Damit ich wirklich auch Zeit für mich und das zweite Baby habe, möchte ich unbedingt irgendein Bewegungsangebot finden.
- Die Geburt gut vorbereiten. Ich werde bestimmt wieder überlegen, ob eine alternative Geburt in einem Geburtshaus für mich in Frage kommt. Oder wenigstens eine Klinik mit Familienzimmer suchen.
- Unter Wehen werde ich mich nicht fremdbestimmen lassen! Bei der ersten Geburt hatte ich furchtbare Angst – und habe viel zu sehr auf die Hebamme gehört. Ich will aber nun ganz allein bestimmen, ob ich eine PDA bekomme und welche Gebärhaltung für mich die Richtige ist.
- Und ich werde mir jeden Tag mir wünschen, dass ich noch einmal so ein wunderbares gesundes fröhliches Baby bekommen darf. Bin so gespannt, ob sich die Liebe wirklich verdoppelt, wenn das zweite Kind kommt!
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Soll ich etwas verraten? Wie es so mit guten Vorsätzen ist, ich konnte nicht alle umsetzen. Mein Mann hat den Stichtag der Verwandtschaft verraten und auch an den Läden mit den niedlichen Klamotten kam ich nicht ohne Einkauf vorbei. Alle anderen Vorhaben habe ich aber – mehr oder weniger gut – umgesetzt.
Und wie ist es bei Ihnen? Möchten Sie die Liste ergänzen?
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16. Ich werde jeden Tag ein Foto von meinem Bauch machen!
Ich werde mich gaaaanz viel bewegen. Werde alles tun um nicht wieder sooo fett zu werden. Alles gegen Wassereinlagerungen tun!!! Akupunktur und Masssgen!