Stillen beim älteren Säugling

Die Zusammensetzung der Muttermilch passt sich den Bedürfnissen des Babys an: sowohl Menge als auch z.B. Fettgehalt und Eiweißgehalt verändern sich, während das Kind wächst.
Mit etwa 6-8 Monaten beginnen sich die Säuglinge für andere Nahrung als die Brust zu interessieren, so dass ein sanfter Übergang vom Stillen zu fester Nahrung fast von alleine erfolgen kann.
 
Wie lange dauert eine Stillmahlzeit?
 
Auch hier ist die Bandbreite enorm. Eine Stillmahlzeit kann 15 Minuten dauern oder 60 Minuten – manche Babys trinken schnell, andere langsam. Wichtig ist, dass Sie prüfen, ob das Kind nur nuckelt oder richtig trinkt. Das merken Sie an den Schluckbewegungen, wenn Sie eine Hand an den Hals des Säuglings legen.
 
Zu Beginn der Stillmahlzeit fließt dünne, fettarme Milch. Je leerer die Brust getrunken wird, desto nährstoffreicher und fettreicher wird die Milch. Deswegen sollte ein dünnes Kind nicht vorschnell von einer Brust zur anderen angelegt werden, sondern lieber erst die eine Brust leer trinken und danach noch so viel von der zweiten Brust, wie es mag. Wenn das Baby satt ist, hört es von alleine auf zu trinken und wendet den Kopf von der Brust ab.
 
Viele Frauen geben bei einer Stillmahlzeit beide Brüste, andere lieber eine pro Mahlzeit. Es kommt einfach darauf an, was für Sie und das Kind am besten funktioniert. Wenn eine Frau besonders viel Milch hat, kann es schmerzhaft sein, nur eine Brust pro Stillmahlzeit zu verwenden – andererseits produziert die Brust je nach „Melkmenge“ Milch nach, so dass das Geben beider Brüste auch zu vermehrter Milchproduktion führen kann.
 
Bei zu wenig Milch helfen Stilltee, Ruhe (Schlaf!) und vermehrtes Anlegen. Und vor allen hilft es, sich keinen Stress zu machen. Ihr Kind wird nicht verhungern. Und wenn es nicht voll gestillt werden kann, ist es ja immer noch möglich, die Flasche zuzufüttern.
 
Woran merkt man, dass das Baby Hunger hat?
 
Schon lange bevor das große Weinen einsetzt, fängt das Baby an, sich die Lippen zu lecken, die Arme zu strecken und die Fäuste in den Mund zu stecken oder sich nach einer Nahrungsquelle umzuschauen. Das Schreien ist erst der allerletzte Ausdruck von Verzweiflung, wenn die Zeichen vorher übersehen wurden. Spätestens jetzt ist klar: „Mama, stillen!“