Sonnencreme schadet Muttermilch

Schweizer Forscher warnen stillende Mütter vor zu sorglosem Auftragen von Sonnenmilch – die darin enthaltenen UV-Filter sind hormonaktiv und gehen in die Muttermilch über.
Die Gruppe Greentox der Uni Zürich fand heraus, dass bei Frauen, die häufig Sonnenmilch benutzen, hormonaktive UV-Filter in der Muttermilch nachzuweisen waren. Insgesamt hatten die Wissenschaftler 54 Frauen über zwei Jahre hinweg beobachtet.
 
Das Beunruhigende daran ist, dass diese hormonaktiven Stoffe bei Ratten die Entwicklung des Gehirns und der Geschlechtsorgane stören. Häufig wird die Wirkung aber erst Jahre oder gar Jahrzehnte später erkannt, weswegen diese toxischen Chemikalien „Tarnkappen-Chemikalien“ genannt werden.
 
Bedenklich ist auch das häufige Vorkommen dieser Stoffe in Kosmetika des täglichen Gebrauchs wie Tagescreme, Mascara, Lippenstift und Parfüm. Wie die unterschiedlichen Formen dieser hormonaktiven Substanzen genau miteinander reagieren und sich eventuell gegenseitig verstärken, ist noch unerforscht. Dass sie dies tun, ist jedoch unbestritten.
 
Trotzdem wird schwangeren und stillenden Frauen nicht gänzlich vom Auftragen von Sonnenmilch abgeraten und auch Kosmetik ist nicht tabu. Empfohlen wird maßvoller Umgang mit Kosmetik und der Griff zu Naturkosmetik.
 
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