Vier Wochen war Monikas Tochter alt, als der Schmerz begann. Als frischgebackene Mutter war Monika müde und erschöpft. Als sie Schüttelfrost und Fieber bekam, dachte sie erst an eine Grippe. Doch als sie ihre Tochter zum Stillen anlegte, merkte sie nur noch Schmerz. Ihre Brust tat unendlich weh! So sehr, dass sie besorgt ihre Hebamme anrief. Die kam sofort und erklärte: „Das ist eine Brustentzündung!“
Brustentzündung – was genau ist das?
Eine Brustentzündung (Mastits) ist eine Infektion oder Entzündung der Brust. Begleitet von grippeartigen Symptomen wie Fieber. Ungefähr eine von zwanzig stillenden Müttern ist betroffen. Auch frischentbunde Flaschenmütter kann es treffen. Am häufigsten kommte es zwischen dem 10. und 28. Tag nach der Geburt zu der Entzündung. Es gibt zwei Varianten: Die infektöse und die nicht-infektöse Entzündung.
Die nicht-infektöse Mastitis kann duch einen blockierten Milchkanal entstehen oder durch falsches Anlegen. Auch wenn die Brust nicht ganz leer getrunken wird oder die Mutter sich sehr gestresst fühlt und kaum Abwehrkräfte besitzt, kann schnell eine Entzündung entsehen.
Die infektöse Mastits entsteht durch Streptokokken. Die werden häufig in der Geburtsklinik übertragen. Die Keime wandern vom Mund oder Nase des Babys in den Milchkanal, wenn die Brustwarzen wund sind. Die Diagnose erfolgt durch Blutkultur bei der Mutter und Rachenabstrich beim Kind. Die Symptome sind die gleichen wie bei der nicht-infektiösen Mastitis, die Behandlung ebenfalls.
Was tun?
Betroffene sollten sofort einen Termin beim Arzt vereinbaren. Er kann ein wirkungsvolles Antibiotikum verschreiben, das rasch helfen sollte.
Sehr selten sind beide Brüste betroffen. Dann gilt eine Stillpause von 24 bis 48 Stunden, ansonsten darf der Säugling weiter gestillt werden. Die Milch ist völlig unbedenklich. Allerdings kann es sein, das dass Baby die betroffene Brust verweigert, da die Milch einen anderen Geschmack als sonst hat. Dann ist abpumpen angesagt.
Von vielen alten Methoden halten Experten heute wenig. Früher wurde oft sofort zum Abstillen geraten. Das und auch „Brust hochbinden und wenig trinken“ ist völlig überholt, meint Dr. Ingrid Zittera, Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe.
In der Regel ist eine Brustentzündung nach einigen Tagen ausgestanden. Wenn allerdings, die Antibiotika nicht anschlagen oder zu spät eingesetzt wurden, kann sich ein Brustabzess bilden, der eventuell sogar eine OP oder Drainage erforderlich macht.
Die wichtigsten Maßnahmen:
• Halten Sie Bettruhe und schlafen Sie viel
• Streß vermeiden
• Das Kind möglichst oft zum Stillen Anlegen, damit die Brust leer gehalten wird. So heilt die Infektion schneller.
• Auf das richtige Anlegen achten. Dabei verschieden Stillpositionen ausprobieren. Für ruhige Umgebung und Atmophäre sorgen, kein „mal eben schnell“ Stillen.
• Die Brust nach dem Stillen kühlen. Zum Kühlen eigenen kalte Kompressen oder auch Quark und Weißkohl aus dem Kühlschrank. Möglichst zwanzig Minuten lang alle zwei Stunden.
• Vor dem Stillen die Brust erwärmen mit einem aufgewärmten Kirschkernkissen oder feucht-warmen Wickeln – so fließt die Milch leichter.
• Die Brust nach dem Stillen kühlen. Zum Kühlen eigenen kalte Kompressen oder auch Quark und Weißkohl aus dem Kühlschrank. Möglichst zwanzig Minuten lang alle zwei Stunden.
• Vor dem Stillen die Brust erwärmen mit einem aufgewärmten Kirschkernkissen oder feucht-warmen Wickeln – so fließt die Milch leichter.
• Viel trinken, dazu ein bis zwei Tassen Salbei- oder Pfefferminztee
• Sanfte Brustmassage in Kreisen von außen nach innen
• Auch Akupunktur kann zusätzlich die Selbstheilungskräfte des Körpers aktivieren.
Mehr Informationen rund um das Stillen:
Hatten oder haben Sie auch eine Brustentzündung? Was war besonders schlimm? Und was half besonders gut?