„Mama, wenn wir einen Geburtstagskuchen backen, dann aber ohne Ei. Die Pia darf keine essen. Und das ist meine Freundin,“ erklärt die vierjährige Jule. Nicht nur ihre Freundin Jule hat Probleme mit bestimmten Lebensmitteln. In der Küche des Kindergartens hängt ein großer roter Zettel. Hier steht genau, welche Kinder Gluten, Ei oder Milch nicht vertragen. Es gibt kaum noch Kindergärten, in denen Allergien keine Rolle spielen, denn immer mehr Kinder haben Allergien. Mehr als 30 Prozent aller Kinder in Deutschland zeigen starke Reaktionen auf verschiedene Allergene. Je früher eine Allergie erkannt wird, desto besser kann im Familienalltag damit umgegangen werden.

Eltern von kleinen Pollenallergikern können das Zuhause entsprechen einrichten, sodass die Belastung durch das Allergen möglichst gering bleibt. Auch bei Lebensmittelallergien kann im eigenen Umfeld sehr gut darauf geachtet werden, was das Kind zu sich nimmt. Wenn das Kind aber in einen Kindergarten oder in die Krippe kommt, wird es schwierig. Worauf sollten Eltern achten?
Vor dem Start stark machen und Rat holen
Hat das Kind wirklich eine Allergie oder ein Unverträglichkeit oder ist es nur eine elterliche Vermutung? Vor dem Besuch einer Kindertagesstätte sollten Eltern in Absprache mit dem Kinderarzt einen Allergologen aufsuchen und sich eng beraten lassen. Denn was genau zu beachten ist, hängt natürlich von der Allergie ab. Es gibt Kinder mit einer leichten Kontaktallergie, die im Alltag kaum Probleme damit haben. Manche Lebensmittelallergiker müssen besonders vorsichtig sein, weil schon kleinste Spuren, beispielsweise von Nüssen, schwere lebensbedrohliche Reaktionen auslösen können.
Die Experten können raten, worauf die Eltern achten müssen. Bei einer Hausstaubmilbenallergie sollte beispielsweise darauf geachtet werden, dass die Einrichtung, die das Kind besucht, nicht gerade mit Teppich ausgelegt ist. Bei schwerem Heuschnupfen wird es wichtig sein, dass die Eltern den Pollenflugkalender kennen und das Kind auch Medikamente bekommt, die die Symptome lindern.
Gemeinsam mit den Ärzten sollten Regeln aufgestellt werden, die das Kind und die Erzieherinnen kennen. Die Leitung muss informiert werden – schon wenn das Kind angemeldet wird, denn nicht jeder Erwachsene kann die Schwere einer Allergie einschätzen. Oft hat ein Kindergarten schon ein Konzept, wie mit Allergien umgegangen wird, etwa dass dort, wo Lebensmittel sind, extra ein Warnhinweis angebracht wird.

Bei besonders schweren Allergien sollte vorher ein langes Gespräch stattfinden, ob die Kita-Leitung sich wirklich in der Lage sieht, auf die besonderen Bedürfnisse des Kindes einzugehen. Es sollte auch möglichst schon im Vorfeld geklärt werden, inwieweit andere Eltern und die anderen Kinder informiert werden. Allergikereltern fürchten oft, dass ihr Kind vielleicht ausgegrenzt wird, weil es „anders“ ist, aber gerade Kindergartenkinder gehen mit einer bekannten Krankheit gut um.
Schwierig wird es allerdings, wenn sie nicht verstehen, warum Jule bestimmte Dinge nicht essen darf, Jonas so oft Schnupfen hat oder Mikas Haut rot und gereizt ist. Aufklärung hilft, damit das betroffene Kind Unterstützung und Verständnis bekommt. Nur ein offener Umgang macht es möglich, dass Kinder verstehen, dass beispielsweise für Tim eine Ausnahme gemacht wird und alle anderen draußen spielen dürfen, nur der unter schweren Pollenflug leidende Junge eben nicht.
Die Allergie im Kindergartenalltag
Eltern möchten ihr Kind schonen und vor allen Gefahren schützen. Das gilt erst recht, wenn ein Kind gesundheitliche Probleme hat. Doch auch „Sorgenkinder“ müssen eigene Erfahrungen machen und auch lernen selbstbewusst mit ihrem Handicap umzugehen.
Ganz wichtig ist hier die Aufklärung. Kinder mit einer Allergie sollten sehr gut über die eigenen Krankheit Bescheid wissen, damit sie mit ihr eigenverantwortlich und souverän umgehen können. Von einem Dreijährigen kann man natürlich noch nicht erwarten, dass er schon weiß, was in bestimmten Lebensmitteln enthalten ist. Das Kind kann aber schon wissen, dass beispielsweise Fruchtzucker nicht verträgt und darum generell Obst ablehnt.
Das Kind sollte wissen, dass es sich sofort an Erwachsene wendet, wenn es Beschwerden hat und auch wissen, wo beispielsweise ein Notfallset ist.
Bei Kindergartenfesten oder bei Geburtstagen sollte der kleine Allergiker wissen, was er oder sie vermeiden muss. Oft hat es sich auch bewährt, im Kindergarten für das Kind eine kleine „Schatzkiste“ anzulegen – mit Süßigkeiten, die es essen darf. Feiert dann ein Kind und bringt für alle Naschkram mit, dann darf das Kind mit der Allergie in die Kiste greifen und auch etwas Köstliches schmausen, das es verträgt. Ähnlich können Eltern es auch auf Kindergeburtstagsfeiern oder bei normalen Spielbesuchen halten: Dem Kind einfach etwas mitgeben, das es auch jeden Fall verträgt und es sensibilisieren, sodass es weiß, in welchen Situationen es vorsichtig sein muss.
Je mehr das eigene Kind und andere Erwachsene über die Erkrankung wissen und wie die Allergene zu vermeiden sind, desto leichter wird es zu erreichen, dass die Allergie im Alltag keine große Rolle spielt, denn das Spielen mit den anderen Kindern, Lachen und Toben sollte für Allergikerkinder genauso im Mittelpunkt stehen wie für alle anderen Kinder.
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Tipps für Eltern, wenn das Kind eine Allergie hat:
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- In der eigenen Familie das Kind aufklären und bewusst mit der Allergie umgehen.
- Enge Absprache mit Kinderarzt und Allergologen halten
- Eine Allergie nicht unbehandelt lassen, die wenigsten Allergien „verwachsen sich“, ohne Medikamente
- Ohne entsprechende Allergenvermeidung können Beschwerden schlimmer werden
- Kita-Leitung und Erzieher über die Allergie umfassend informieren
- Absprechen, wie die anderen Kinder und deren Eltern informiert werden
- Mit den Erziehern genau besprechen, was vermieden werden muss und wie sie sich im Notfall verhalten sollen
- Notfallplan schriftlich mit geben. Eventuell im Kindergarten aufhängen
- Notfallset hinterlegen
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Weitere Infos unter www.daab.de und unter www.allergiezentrum.org
mein son 7 jahre hat gar keine alergi aber sei 4 tage hat er rote baken rote punkte auf die arme und ins baine vole rote punkte ..? was ist das.!
Hallo Juled, wir können und dürfen leider keine Ferndiagnose stellen oder medizinischen Rat geben. Bitte wenden Sie sich an einen Arzt und lassen Sie die Symptome lieber untersuchen. Alles Gute! Viele Grüße,
Chris Schulz