Wahrscheinlich hat fast jede Frau diesen Moment mehrmals in ihrem Leben gehabt: Sie starren auf ein kleines Plastikstäbchen und merken die Anspannung. Oh Gott. Bin ich schwanger? Kann das wirklich sein. Dann endlich färbt sich der Test. Erleichterung oder Trauer. Der Test war negativ. Aber ab wann sollte eigentlich getestet werden und welche Methoden gibt es?
Test schon vor dem Ausbleiben der Periode?
Frühtests können schon fünf oder sechs Tage vor dem Ausbleiben der Menstruation gemacht werden. In jeder Drogerie und Apotheke sind sie erhältlich. Bei den Tests handelt es sich um Urintests, die bereits zehn Tage nach einer eventuellen Befruchtung Gewissheit geben sollen, denn sie zeigen schon sehr kleine Konzentrationen des Schwangerschaftshormon HCG an. Dieses Hormon wird von der Plazenta gebildet und kommt im Körper einer gesunden Frau nur während der Schwangerschaft vor. Im Blut ist es etwa sechs bis neun Tage, im Urin nach zwei Wochen nach der Befruchtung nachweisbar.
Allerdings sind die Ergebnisse dieser vorzeitigen Tests nicht sehr zuverlässig. Manchmal ist beispielsweise der HCG-Wert zunächst hoch, da eine befruchtete Eizelle vorhanden ist. Wenn diese aber nicht lebensfähig ist oder sich nicht richtig einnistet, wird sie vom Körper abgestoßen. Normalerweise bemerkt die Frau dies gar nicht, denn sie nimmt nur wahr, dass die Periode verspätet kommt.
Schwangerschaftstests für zu Hause
Ein zuverlässiges Testergebnis geben Schwangerschaftstest tatsächlich erst nach dem ersten Tag nach Ausbleiben der Menstruation. Es gibt digitale Tests, einfache Papierstreifen und aufwändig gestaltete Plastikstäbchen. Alle handelsüblichen Schangerschaftstest funktionieren allerdings nach dem gleichen Prinzip: Das Urin wird auf HCG untersucht.
Schwangerschaftstest gelten zu 97 Prozent als zuverlässig. Allerdings kann es durch falsche Handhabung oder abgelaufenes Haltbarkeitsdatum zu Fehlaussagen kommen. Auch Medikamente, wie Hormonpräperate oder Antidepressiva können das Ergebnis verfälschen. Wer Präperate einnimmt, sollte den Beipackzettel genau lesen oder in der Apotheke nachfragen.
Generell sind Schwangerschaftstests einfach anzuwenden: Am besten wird am Morgen etwas Urin in einem kleinen Becher gesammelt und das Teststäbchen hineingehalten. Weniger praktisch ist es, auch wenn dies auf den Anleitungen manchmal empfohlen wird, den Test direkt in den Urinstrahl zu halten. Dabei geht einiges daneben und es ist auch ein ziemlicher Krampf, so zielgenau treffen zu wollen, mit einer Hand in der Kloschüssel. Also lieber ein Becher. Das Morgenurin ist besonders konzentriert, daher ist die Aussage besonders zuverlässig. Aber die modernen Test funktionieren heutzutage auch zu anderen Uhrzeiten.
Wichtig ist, dass der Test bei normaler Raumtemperatur durchgeführt wird, da Temperaturänderungen ebenfalls Einfluss auf das Ergebnis nehmen. Also nicht mit dem Becherchen vom warmen Bad in die kalte Küche wandern, sondern die paar Minuten im Badezimmer bleiben.
Dann wird es aufregend: Manchmal erscheinen zwei Kreuze. Oder Striche. Digitale Tests sind noch klarer in der Aussage. Schwanger oder Nicht-Schwanger steht dann da.
Was tun, wenn der Test negativ ist?
Bei einem negativen Testergebnis kann davon ausgegangen werden, dass keine Schwangerschaft vorliegt. Aber manchmal kann so ein Test auch trügen. Etwa wenn der Test sehr früh durchgeführt wurde, sodass die Hormonwerte im Urin nicht hoch genug waren.
Wenn die Periode ausbleibt, kann ein zweiter Test am Tag danach weiterhelfen. Ist dieser auch negativ, aber die Menstruation lässt auf sich warten, sollten der Frauenarzt aufgesucht werden. Eine Schwangerschaft ist dann zwar unwahrscheinlich, aber es könnte auch andere Ursachen für das Ausbleiben der Periode geben, dies sollte untersucht werden.
Und wenn der Test positiv ist?
Dann sollte ein Arzt diese Diagnose bestätigen. In Arztpraxen wird meist ebenfalls ein Urintest gemacht, aber auch Bluttests geben Auskunft über den Hormonstatus. Im Ultraschall kann der Frauenarzt eventuell sogar schon etwas erkennen.
Sehr selten trifft auch der Fall ein, dass der Urintest zwar positiv war, sich das Ei aber doch nicht bleibend eingenistet hat. Dies wird der Frauenarzt genau untersuchen – und auch andere Fehlentwicklungen, etwa eine Eileiterschwangerschaft, ausschließen kann.
Schöne Erinnerung?
Was passiert eigentlich mit dem Schwangerschaftstest? Viele Frauen heben ihre positiven Schwangerschaftstests auf. Als Erinnerung ein ganz besonderen Moment.
Zusammen mit den ersten Ultraschallbildern wandern sie meist in irgendeine Kiste. Manche Tests verblassen mit der Zeit (da das Urin verdunstet) aber in Plastikfolie gepackt sollen sie auch noch nach zwanzig Jahren zu lesen sein.
Machen Sie doch mit bei unserer Umfrage:
Linktipps:
Die ersten Schwangerschaftssymptome