1. Die Besserwisserin
Sicher haben Sie auch so eine Freundin. Sie weiß alles besser, hat über alles umfangreiche Informationen und ist eine wandelnde Bibliothek. Wahrscheinlich wollte sie eigentlich Ärztin werden, so aber kennt sie sich trotzdem mit jedem Wehwehchen aus. Und gibt Ratschläge, egal, ob Sie welche haben wollen, oder nicht.
Sie wird Ihnen Schwangerschaftsbeschwerden nennen, die Sie noch gar nicht kannten. Und natürlich Ihren Speiseplan kontrollieren wollen. Nach jedem Treffen mit Ihr werden Sie sich schlecht und elend fühlen. Müssen Sie sich das an tun?
2. Die Geschichtenerzählerin
Das Ultraschallbild sah prima aus? Na, aber da hat die Geschichtenerzählerin schon Dinge gehört. Und schon schwappt eine Wortflut über sie nieder. Voller Horrorgeschichten von intakten Schwangerschaften, die dann doch ganz schlimm endeten oder üblen Erzählungen über Schmerz und Leid bei der Geburt.
Vor lauter leidenschaftlichem Erzählen wird die Erzählerin gar nicht bemerken, dass Sie in Ihnen Ängste auslöst und Albträume verursacht. Vielleicht sollten Sie sie sanft darauf hinweisen, dass der Arzt Ihnen Stress verboten hat, und dass ihre Erzählungen Ihnen und dem Baby nicht gut tun?
3. Die Gelangweilte
Diese Freundin langweilt sich einfach furchtbar. Und zwar so furchtbar, dass sie Ihre Schwangerschaft adoptieren möchte. Es ist ja lieb, wenn jemand so rege Anteil nimmt, aber es kann auch lästig werden. Denn die Gelangweilte wird allen Freunden und Bekannten erzählen, wie es Ihnen geht.
Wundern Sie sich also nicht, wenn die halbe Nachbarschaft über Ihre Hämorriden oder Ihre Gelüste nach Senfgurken Bescheid weiss. Wahrscheinlich ist auch jeder Facebook-Freund informiert. Sie können die Gelangweilte bitte, für Sie die Flohmärkte nach Babyklamotten leer zu kaufen. Das wird sie beschäftigen. Oder vielleicht wird sie selbst schwanger?
4. Die gefrustete Mutter
Sie ist nur genervt von ihrem Nachwuchs. Es nervt sie, dass die Kinder herumschreien, dass sie ständig Wäsche waschen muss und dass sie nach drei Schwangerschaften nicht mehr in ihre Klamotten in Größe 36 passt. Sie wird sie vor Schwangerschaftsstreifen und Schreibabys warnen. Und wenn Sie Pech haben, wird die Gereiztheit der frustrierten Mutter bei Ihnen Spuren hinterlassen.
Bleiben Sie positiv und gelassen und voller Vorfreude auf Ihr Baby. Und vermeiden Sie Besuche bei der gefrusteten Mutter – die wird ja keine Zeit haben, bei Ihnen vorbeizukommen.
5. Der ahnungslose Vater
Diese Schwangerschaftsnervensäge werden Sie insbesondere in der Verwandtschaft oder am Arbeitsplatz treffen. Väter, die eigentlich kaum etwas von den Schwangerschaften ihrer Frauen mitbekommen haben – aber trotzdem bestens Bescheid wissen. Zum Beispiel, darüber, dass Sie rechtzeitig einen Kinderwagen kaufen sollten, ob Sie nicht zu häufig zum Ultraschall gehen oder eine merkwürdige Bauchform haben.
Wenn Sie nachfragen, merken Sie schnell, dass wenig Wissen dabei ist. Denn wie oft war er mit beim Gynäkologen? Wie lange hat die Geburt gedauert? Ach, das hat er vergessen? Dann brauchen Sie sich seine Tipps auch nicht zu Herzen nehmen.
6. Die Damals-war-es besser-Kritikerin
Diese Nervensäge ist meist eine Nachbarinnen, Schwiegermutter oder die gar die eigene Mütter. Mit hochgezogene Augenbraue kommentieren sie gern die moderne Medizin („Ach, das man da jetzt alles sehen kann? Also wir haben uns ja gern überraschen lassen.“). Sie können viel an der Bauchform sehen („Quatsch, das wird doch ein Junge!“) und wissen besser, was eine Schwangere essen und trinken darf als die selbst.
Wie, Sie mögen keine rohen Eier essen, auch wenn das früher als gesund galt? Da hilft nichts, sie müssen sich gegen die Kritikerin zur Wehr setzten. Bestehen Sie darauf, dass Sie wissen, was Ihnen gut tut. Und dass sich in den letzten 30 Jahren vieles geändert hat. Wenn Sie nämlich schon jetzt genervt sind – die Ratschläge werden noch viel mehr werden, wenn das Baby erst da ist. Und Sie werden doch einer erfahrenen Mutter nicht widersprechen wollen?
7. Die Übermutter
In ihrem früheren Leben war sie mit Sicherheit eine Glucke. Sie liebt Kinder über alles, und sie beschäftigt sich rund um die Uhr mit der Aufzucht ihres Nachwuchses. Wenn der flügge geworden ist, braucht sie dringend eine neue Aufgabe. Ähnlich wie bei der Gelangweilten kann es passieren, dass SIE ihr neuer Augapfel werden.
Doch möchten Sie wirklich adoptiert werden? Die Übermutter, oft eine Kollegin oder eine Bekannte, die sie eigentlich nur flüchtig kennen, würde Sie gern betreuen. Für Sie kochen, Sie warm einpacken und ihnen vieles abnehmen. Das mag ja ganz schön sein – für ein Weilchen. Allerdings wird sie dann auch beginnen, Ihnen zu sagen, dass Sie ins Bett gehen sollten, ihre Aktivitäten überwachen und Ihnen das Handy wegnehmen – weil die Strahlen schlecht für das Kind sein. Wenn Sie an der Tür klingelt mit einem selbstgebackenem Kuchen, seien Sie also gewappnet, sonst werden sie begluckt. Ob Sie wollen oder nicht.
8. Die Leichtsinnige
Die Leichtsinnige ist eine andere Schwangere. Vielleicht jemand, den Sie aus der Firma kennen, wahrscheinlicher aber jemand, der mit Ihnen den gleichen Schwangerschaftvorbereitungskurs besucht.
Sie wird einfach runder und macht sich wenig Sorgen. Wie Susi Sorglos lässt sie alles entspannt auf sich zukommen. Ein wenig vor dieser Gelassenheit kann Ihnen gut tun, vor allem wenn Sie eher dazu neigen eine besorgte, nervöse Schwangere zu sein.
Aber schwierig wird es, wenn die Leichtsinnige Sie dazu überreden möchte, allzu unbekümmert Risiken einzugehen. Ein Reitstunde, weil die neue Bekannte die Trainerin so gut kennt? Oder ein Tiramisu mit Frischei beim Italiener? Das sind keine kleinen Sünden, so etwas kann für Schwangere wirklich gefährlich werden.
Vielleicht ist die Leichtsinnige wirklich nett, dann können Sie sie hoffentlich dazu bringen, keine unnötigen Gefahren einzugehen und auch wirklich alle Kontrolltermine einzuhalten. Aber auf Dauer ist das für Sie eine Belastung, oder wollen Sie etwa selbst zu einer Art Übermutter werden und die Leichtsinnige immer unter Ihre Fittiche nehmen? Nein? Kein Wunder, denn Sie haben ja bald Ihr eigenes Baby und werden sicher hinreichend beschäftigt sein.
Bild: © doram für istockphoto.com
Erkennen Sie Nervensägen aus Ihrem Umfeld wieder? Oder fühlen Sie sich selbst ein wenig ertappt? Sie dürfen die Liste auch gern mit einem Kommentar ergänzen! Wir von der Redaktion sind gespannt.
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