Spielplatz – wir kommen!

Wenn die ersten warmen Frühlingstage da sind, atmen Eltern und Kinder auf. Endlich geht es wieder auf den Spielplatz. Wie – Sie sind da noch Neuling? Wir verraten die wichtigsten Überlebensstrategien…

Endlich! Die Zeit des Schnees und des grauen Himmels ist vorbei, die Sonne wärmt wieder. Zeit mit den lieben Kleinen wieder richtig vor die Tür zu gehen. Sobald Babys krabbeln können, lieben sie einen Besuch auf dem Spielplatz. Und die Eltern? Die können den Ausflug auch entspannt genießen – wenn sie sich richtig wappnen. Mit ein paar strategischen Überlegungen geht das spielend…

Qual der Wahl – der richtige Platz

Abenteuerspielplatz, Waldspielplatz, Integrationsspielplatz – welcher ist denn nun der beste Platz in der Sonne? Umso größer die Auswahl, desto schwerer fällt die Entscheidung. Am einfachsten ist es, zunächst zu gucken, welche Spielplätze überhaupt in der Nähe sind. Gute Tipps können auch Eltern mit älteren Kindern geben.

Zwillinge auf der Rutsche (© Thinkstock)
Doppelter Spaß auf der Rutsche (© Thinkstock)

Die nächste Frage ist: Soll es ein richtiger Tagesausflug werden? Wenn es etwas besonderes sein soll, bieten sich Spielplätze in botanischen Gärten oder in Tierparks an. Im Alltag sollte aber vor allem in der Nachbarschaft geguckt werden. Und da hilft nur das Austesten. Machen Sie sich selbst ein Bild vom Sicherheitsstandard des Platzes. Ist es sauber? Sind andere Kinder da? Läuft Ihr Nachwuchs gleich los und hat Lust zum Spielen? Kann ein Krabbler auch guten Gewissens im Sand buddeln oder wird er nur von Älteren umgerannt? Gibt es Schattenplätze? Gucken Sie sich auch die anderen Eltern an und lassen Sie ihr Bauchgefühl entscheiden…

Minimale Grundausstattung

Natürlich gibt es Super-Mamis, die mit riesigem Gepäck auffahren. Aber braucht man wirklich alles? Wie umfangreich die Ausstattung sein muss, hängt vom Alter des Kindes und von den Gegebenheiten des Spielplatzes ab – und davon wie lange der Aufenthalt dauern soll. Bei eher kühlerem Wetter empfehlen sich Regen- bzw. Matschhosen zum Toben. Babys können in so einer Hose und mit dicken Socken oder Gummiüberziehern (wie Socken, nur aus Gummi, sehr praktisch) in der Sandkiste krabbeln. Bei Sonnenschein ist sind Hütchen und Sonnencreme Pflicht.

Ansonsten: Bei Bedarf Windeln, bei richtigem Sonnenschein ein bisschen Sonnenmilch. Und eine Trinkflasche. Nicht zu vergessen sind Sandspielsachen. Eine Grundausstattung mit Eimer, Schaufel und einem Förmchen reicht vollkommen. Praktische Mütter haben immer eine Plastiktüte mit ein paar Buddelsachen im Buggy dabei. Unpraktische müssen eben ein bisschen improvisieren.

Es gibt Mütter (und Väter), die nichts lieber machen, als im Sand zu sitzen und zu backen, die schaukelnde Kinder anschubsen und den Nachwuchs begeistert unten an der Rutsche empfangen. Aber es gibt auch Eltern, die das auf Dauer etwas langweilig finden. In diesem Fall verabredet man sich idealerweise mit Gleichgesinnten. Mit einer Thermoskanne Kaffee und der Möglichkeit sich auch ein bisschen Auszutauschen macht der Spielplatzbesuch dann auch den Großen Spaß.

Kleiner Snack gefällig?

Fünf Plastikdosen mit kulinarischen Highlights? So eine Quatsch. Zum einen müssen Kinder nicht wirklich Dauermampfen. Zum anderen fallen Äpfel in die Sandkiste und sind dann wirklich ekelig – auch wenn ein wenig Dreck den Magen reinigt. Eigentlich brauchen Kinder gar nichts zu essen auf dem Spielplatz.

Blöd nur, dass die Kinder das nicht wissen und sehen, dass andere Eltern ständig kleine Leckereien anbieten. Auch hier sollte man sich vorher überlegen, was sinnvoll ist. Wer lange auf dem Spielplatz sein möchte, sollte schon ein paar Kekse, Zwieback oder Brötchen dabei haben. Auch wenn die Mama selbst sich was zum Kaffee gönnen möchte, mag der Nachwuchs nicht nur zusehen. Je nach Geschmack können natürlich auch Gemüseschnitzel, gekochte Eier oder kleine Würstchen angeboten werden.

Je mehr Eltern anbieten, desto wählerischer werden Kinder. Wer tatsächlich mit einer ganzen Ladung voller kleiner, möglichst süßer, Leckereien auffährt wird sicher schnell sehr beliebt. Bei den anderen Kindern. Vielleicht weniger bei deren Müttern. Auch wenn sehnsüchtige Kinderaugen auf das Essen starren – fremden Kindern sollte man nie einfach etwas zu Essen geben. Im Zweifelsfall die dazugehörigen Eltern fragen, ob man dem Kind etwas anbieten darf. Vielleicht haben sie sich ja etwas dabei gedacht, wenn der Nachwuchs nicht ständig auf etwas darauf herumkaut.

Der ultimative Spielzeugtausch

Es gibt richtig tolle Spielsachen. Wer die teuere Markenschaufel kauft und auch noch einen gelben Plastikbagger dabei hat, wird schnell merken: Kinder lieben solches Sachen. Aber nicht die eigenen. Die finden prinzipiell das Mitgebrachte der anderen Sandkistenrocker viel, viel besser als das Zeug, das sie schon kennen.

Spielzeugtausch (© Thinkstock)
Spielzeugtausch (© Thinkstock)

Im Idealfall gleicht sich alles aus. Mia nimmt die Schaufel von Max, Max leiht sich Pauls Laster und Paul backt mit Mias Förmchen. Manchmal herrscht große Harmonie und alle Kinder spielen gemeinsam oder interessieren sich wenigsten nicht gleichzeitig für das gleiche Spielzeug. Dann steht am Ende des Spielplatz-Ausfluges nur noch die große Suchaktion an. Denn wo steckt bloß die rote Schaufel? Und welches gelbe Förmchen war denn eigentlich Ihres? Hier hilft es, das mitgebrachte Spielzeug mit Namen zu kennzeichen – und wirklich nur ein paar Basis-Teile mitzunehmen, die finden sich leichter. Teures Markenspielzeug verschwindet seltsamerweise besonders schnell und taucht selten wieder auf.

Friedensverhandlungen

Leider herrscht nicht immer der Idealfall. Kinder streiten sich auf Spielplätzen. Max will seine eigene Schaufel wieder haben, Paul möchte auch auf dem Pferd reiten auf dem schon Klara sitzt. Es wird gezofft, was das Zeug hält.

Und Eltern? Die sollten sich aus den Konflikten der Kinder raushalten. Denn nur so können die Kleinen auch lernen, wie man einen Streit friedlich beenden kann. Leider ist das mit dem Raushalten gerade bei Spielplätzen immer so eine Sache. Denn andere Eltern halten das oft nicht aus. Im Gegenteil. Wer nicht sofort eingreift, wird oft mit schiefen Blicken bedacht. Schlimmer ist es noch, wenn – vor allem Mütter – einen Kinderstreit persönlich nehmen. Nach dem Motto: Deine Mara hat meinen Joshua gehauen, mit der Mutter von so einem brutalem Kind spreche ich nicht mehr.

In so einem Falle bieten sich verschiedene Strategien an. Man kann die streitlustige Mutter auflaufen lassen und komplett ignorieren – das geht aber eher nur, wenn es sich um eine Fremde handelt. Alternativ kann man das ganze ins Lächerliche ziehen und versuchen mit ihr gemeinsam zu lachen. Oder man guckt, ob sie sich vielleicht berechtigt sorgt: Ist das schlagende Kind viel größer? Haben Sie vielleicht wirklich gar nicht auf Ihr Kind geachtet? In diesem Falle können Sie natürlich eine imaginäre Friedenspfeife zücken. Und vielleicht gemeinsam mit der anderen Mutter den Kinderkonflikt lösen. Aber die haben sich wahrscheinlich schon längst wieder von allein vertragen und rackern fröhlich über den Platz.

Was haben Sie für Erfahrungen auf dem Spielplatz gemacht? Sind Sie gern da oder ist es für Sie eine lästige Pflichtübung? Wir sind neugierig…