Sicheres Wasservergnügen

Hurra – der Sommer ist da! Zeit für wunderbare Stunden am Badesee, am Meer oder im heimischen Planschbecken. Doch wie lange sollten Babys im Wasser bleiben und woran können Eltern erkennen, wie gut die Wasserqualität ist? Wo drohen Keime und Bakterien? Was kann für Kinder gefährlich werden?

Endlich ist es Zeit für das Vergnügen im kühlen Nass, denn Sommerzeit ist für viele Familien auch Badezeit. Ob Badesee, Freibad oder Meer der Favorit sind, hängt meist einfach davon ab, wo man wohnt. Für Babys und Kleinkinder kann es überall gleich schön – und auch gefährlich werden. Wir haben hier die wichtigsten Antworten auf die häufigsten Fragen gesammelt:

Wir wollen ans Meer – worauf müssen wir achten?

Bevorzugen Sie Strände, die von Rettungsschwimmern überwacht werden. Für die Erwachsenen und für Schwimmkinder ist es wichtig, dass Sie auf Gezeiten und Strömungen achten. Kleinkinder sollten nie unbeaufsichtigt am Ufer spielen – auch Strände mit scheinbar sachtem Ufer können gefährlich werden. Wichtig ist für Babys und Kleinkinder ein guter Sonnenschutz – am besten UV-Kleidung oder wenigstens ein T-Shirt.

Wenn die Kleinen mögen, dürfen sie auch im Meerwasser planschen, viele kleine Kinder mögen aber das kalte Wasser nicht, dann sollten man sie auf keinen Fall „überreden“. Wenn der Nachwuchs allerdings gerne darin planschen möchte, ist das erlaubt. Achten Sie darauf, dass Salzwasser für zarte Haut unangenehm werden kann, also unbedingt nach dem Wasservergnügen gut abwaschen und immer gut eincremen.

Sind Badeseen kindertauglich?

Diese Frage ist nicht generell zu beantworten. Es gibt sehr kinderfreundliche Seen. Auch hier sollten Sie überwachte Seen bevorzugen. Ist das Wetter sehr warm, können Blutegel oder Blaualgen das Badevergnügen am See allerdings sehr reduzieren. Die zuständigen Stellen prüfen daher ausgewiesene Seen auf ihre Qualität. Hier können Sie sich informieren. Gut zu wissen: Im Europavergleich haben die deutschen Gewässer sehr gut abgeschnitten.

Wie sieht es mit Badevergnügen an Flüssen aus?

Baden in Flüssen ist auch für Erwachsene Schwimmer risikoreich. Kinder können Strömungen gar nicht einschätzen. Für Kleinkinder können sie lebensgefährlich werden. Generell sollten Kleinkind und Babyfamilien hier sehr vorsichtig sein. Ein Planschen am Ufer kann nur unter engster Aufsicht stattfinden – und ist sicher nicht sehr entspannend für Eltern.

Was sind Vor- und Nachteile von Freibäder?

Freibäder haben hohe Qualitäts- und Sicherheitsauflagen. Die Wasserqualität sollte überall gewährleistet sein. Ein Nachteil eines Freibades: Es kann im Sommer sehr voll und unübersichtlich sein. Das kann mit einem aktiven Laufanfänger anstrengend sein.

Worauf sollte man generell beim Baden mit Babys und Kleinkindern achten?

Nur an bewachten Badestellen schwimmen gehen und auf Warnhinweise achten. Ist ein See beispielsweise wegen eines Bakterienbefalls gesperrt, können Sie entsprechende Hinweise sehen. Auch wenn bei einem See das Baden auf eigene Gefahr erlaubt ist, weil das Wasser belastet ist, können Kinder schnell Hautausschläge oder Magen-Darm-Probleme bekommen.

Wie warm sollte das Wasser sein?

Babys sollen nur bei Körpertemperatur, also in warmen Wasser über 35° baden, damit sie nicht zu viel Körperwärme verlieren. Ein wenig Planschen dürfen sie aber schon, vor allem wenn die Luft warm und es windstill ist. Bis zu 15 Minuten lang können Babys im warmen Wasser baden. Danach gut abtrocknen und warm anziehen.

Was ist wichtig für Kleinkindeltern?

Kleinkinder laufen gern und viel ins Wasser – sie sollten immer Schwimmflügel tragen. Sie können die Gefahr des Wasser noch nicht einschätzen und auch in niedrigem Wasser ertrinken. Lesen Sie hier die Sicherheitshinweise der DLRG. Einen aktuellen Test zum Thema Schwimmflügel von der Stiftung Warentest, mit Bildern zusammengefasst, finden Sie auf stern.de. Nicht nur die Sicherheit, sondern auch Schadstoffbelastung der Schwimmhilfen sollten Eltern bedenken.

Wie lange dürfen Kinder im Wasser sein?

Auch beim Spielen am Wasserrand oder Planschen im Kinderbecken kühlen die Kinder aus. Aber die kleinen Wasserratten möchten meist nicht aufhören, auch wenn die Lippen schon blau sind. Hier müssen die Eltern dann eingreifen: Nach etwa einer halben Stunden sollten Kleinkinder eine Spielpause einlegen. Dann kräftig abgerubbeln werden und trockene Kleidung anziehen. Zurück ins Wasser geht es erst wieder, wenn das Kind wirklich aufgewärmt ist. Achten Sie vor allem auf eine trockene Badewindel oder Badezeug, wenn das Kind nicht nackt spielt. Feuchte Kleidung kann zu Blasenentzündungen oder Harnwegsinfektionen führen.

Worauf ist beim Planschbecken zu achten?

Auch hier dürfen Kinder nie unbeaufsichtigt sein! Kleine Kinder bis zum Alter von etwa 15 Monaten können auch in Wassertiefen von zehn Zentimetern ertrinken, da sie einen anderen Körperschwerpunkt haben und ihr Kopf noch sehr schwer ist.

Ganz wichtig ist auch die Rutschsicherheit, denn ein glitschiges Planschbecken kann zur Stolperfalle werden. Kinder nie einölen, sondern mit wasserfester Sonnencreme einschmieren. Am besten das Planschbecken auf einen weichen Untergrund wie Rasen stellen und vor dem Ausstieg Handtücher oder einen Lappen auslegen.

Verschmutzungen bleiben nicht aus: Spielzeug und Gras landen im Wasser, Insekten und andere Tiere nutzen das Wasser und so entstehen Keime und Bakterien. Kinder können mit Hautausschlag, Übelkeit oder Ohrentzündungen reagieren. Eine Möglichkeit wäre es sicher, das Wasser mit Chlor zu behandeln. Einfacher und sicherer für die Kinder ist aber ein täglicher Wasserwechsel.

Bild: © Pavel Losevsky – Fotolia.com

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