Schwanger im Winter

Sieht man das Bäuchlein unter dem dicken Mantel noch gar nicht? Wir verraten werdenden Müttern, worauf sie in der kalten Jahreszeit achten sollten.

Vielerorts schneit es und ist knackig kalt – teilweise ist der Winter aber auch mit kriechender Nässe verbunden. Für werdende Mütter gibt es auch in der kalten Jahreszeit einiges zu beachten.

Schwanger im Winter
Schwanger im Winter (© Thinkstock)

Machen Sie sich winterfit!

Haben Sie Ihren Kleiderschrank auf winterfeste Umstandsmode durchgesehen? Warme winddichte Kleidung ist jetzt besonders wichtig. Die Anschaffung einer weiten Jacke lohnt sich oft auch langfristig, denn im nächsten Jahr verschwindet darunter nicht mehr der runde Bauch, sondern das Baby im Tragetuch. Packen Sie also sich und den runden Bauch gut ein.
Hochschwangere haben leider oft mit Wasser in den Beinen und mit geschwollen Füßen zu kämpfen. Die gute Nachricht: Winterschwangere trifft es meist nicht ganz so heftig, denn bei Hitze hat der Körper größere Belastungen. Die schlechte: Sollten Sie Fußprobleme haben, können Sie nicht mit Flip-Flops oder Badelatschen die Zeit überbrücken. Sie müssen sich wenigstens ein Paar Schuhe kaufen (eventuell dann eben eine Nummer größer als sonst) mit dem Sie bequem laufen können.

Viel frische Luft und Sonne tanken

In den Wintermonaten droht gerade Schwangeren ein Vitamin D-Mangel, wie Forscher der irischen University of Cork nachgewiesen haben. Dieses wichtige Vitamin sorgt für den Erhalt der Knochengesundheit und die effiziente Nutzung von Kalzium im Körper. Kalzium wiederum ist für die reguläre Funktion des Nervensystems, für das Knochenwachstum und für die Aufrechterhaltung der Knochendichte wichtig. Ein Mangel kann für die werdende Mutter langfristig zu Osteoporose und beim Neugeborenen zu Mangelerscheinungen führen. Um kräftig Vitamin D zu tanken, sollten Sie soviel wie möglich an die frische Luft gehen, denn UV-Strahlen sorgen dafür, dass der Köper dieses Vitamin selbst produziert.

Immunsystem stärken

Auch sonst sollte ausgewogene Ernährung im Mittelpunkt stehen, denn ein gesundes Immunsystem ist jetzt besonders wichtig. Vergessen Sie nicht ausreichend zu trinken! Alkohlfreier Punsch und Tee schmecken jetzt besonders gut. Leider ist die kalte Jahreszeit auch die Erkältungszeit. Klären Sie rechtzeitig mit ihrem Arzt, ob eine Grippeschutzimpfung gegen die saisonale Influenza für Sie angemessen wäre. Gut für das Immunsystem sind auch Saunabesuche.

Als Schwangere in die Sauna

Schwanger in die Sauna – darf man das? Ja klar, die vielen Finnen können sich nicht irren. Regelmäßige Saunabesuche halten das Immunsystem fit und stärken die Abwehrkräfte. Dem Kind kann die Hitze nichts anhaben.  Für Risikoschwangere, Frauen mit Wehen oder Kreislaufproblemen ist die Sauna allerdings verboten. Sollten Sie unsicher sein, fragen Sie Ihre Hebamme oder Ihren Arzt.

Wichtig: Brechen Sie bei den geringsten Anzeichen auf Überlastung, Schwindel oder Kreislaufprobleme den Saunabesuch ab und trinken Sie viel. Achten Sie auf Ihren Kreislauf, stehen Sie nach dem Liegen nicht abrupt auf und denken Sie an ausreichend Ruhezeiten von mindestens 15 Minuten zwischen den Saunagängen. Nach dem Saunabad heißt es: erst einmal an die frische Luft. Dann kalt abduschen. Achtung: Tauchgänge im kalten Wasserbecken sind für Schwangere tabu. Wenn Sie also schon vor der Schwangerschaft gerne sauniert haben, gilt: Ab ins heiße Vergnügen!

Winterurlaubsvergnügen für Schwangere

Oder soll es lieber ein kaltes Vergnügen sein? Wie wäre es mit Urlaub in den Bergen? Generell spricht nichts dagegen, dass sich Schwangere im Schnee vergnügen.
Doch hier gelten ein paar Regeln: Bei bestehenden Schwangerschaftsrisiken, etwa Blutarmut (Anämie) oder einer verringerten Stoffwechselleistung der Plazenta (Plazenta-Insuffizienz) sollte eine Höhe von 2.000 Metern nicht überschritten werden. Laut Dr.Tomas Jelinek, wissenschaftlicher Leiter des Düsseldorfer Centrum für Reisemedizin (CRM) kann es sonst zu einer Sauerstoff-Mangelversorgung des ungeborenen Kindes kommen.
Auf rasante Talfahrten sollten werdende Mütter verzichten. Denn selbst Profis stürzen beim Snowboarden, alpinen Skilaufen oder Rodeln. Ein Unfall könnte im schlimmsten Fall zum Blasensprung oder zu einer vorzeitigen Plazentaablösung führen, und das kann für Mutter und Kind lebensgefährlich werden. Selbst ein Knochenbruch ist in der Schwangerschaft problematisch, da Röntgenuntersuchungen, Narkosen oder Operationen das Ungeborene gefährden.

Wandern oder Skilanglauf in geringer Höhe bei leichter Belastung ist  für gesunden Schwangeren aber erlaubt. Wichtig: die werdende Mutter muss sich bei der Bewegung wohl fühlen und nicht übermäßig viel trainieren, die maximale Herzfrequenz sollte bei 140/min. liegen.

Und noch etwas dürfen Schwangere im Winterurlaub: die Sonne und alkoholfreien Aprés-Ski geniessen. Kuscheln nicht zu vergessen!