Schlafmangel bei Babys und Eltern

Schlafentzug war im Mittelalter eine Form von Folter. Wer nicht oder zu wenig schläft, wird aggressiv, entwickelt im Extremfall Halluzinationen, ist anfälliger für Krankheiten und verkürzt auf Dauer seine Lebenserwartung. Schlafmangel ist schädlich.
Babys, die zu wenig Schlaf bekommen, sind quengelig und grob. Viele übernächtigte Kinder sind unruhig, verlieren den Appetit und entwickeln sich in kognitiven Bereichen (der geistigen Entwicklung) langsamer als andere.
Damit weder Eltern noch Kind dauerhaft leiden, gibt es mittlerweile in vielen Gegenden „sozialpädiatrische Beratungsstellen“ oder Schlafberatungszentren. Scheuen Sie sich nicht, dort bei spezialisierte Kinderärzten und Psychologen Beratung und Hilfe zu suchen. Es hat keinen Sinn, wenn Sie Ihr Kind anbrüllen, weil Sie wochen- oder monatelang nicht mehr richtig geschlafen haben.
Schlimmstenfalls führt Schlaflosigkeit bei Eltern und Kindern zu einem Teufelskreis aus Unmut und Verzweiflung – und dem Baby geht es auch nicht gut, wenn es unausgeschlafen ist. Und für die Beziehung der Eltern kann ein schlecht schlafendes Kind eine echte Härteprobe sein.
Wie viel Schlaf braucht mein Kind?
  • 0-3 Monate: 1-3 Stunden zwischen jeder Mahlzeit. Die Mahlzeiten können alle 2-3 Stunden sein. Einige Babys schlafen durch (5 Stunden oder länger am Stück)
  • 3-6 Monate: 3-5 Schlafeinheiten pro Tag, davon eine längere in der Nacht. Viele Kinder schlafen jede Nacht mindestens 5 Stunden ohne Unterbrechung. Die Kinder sind nun tagsüber längere Zeiträume wach und aufnahmefähig
  • 6-9 Monate und 9- 12 Monate: 2 Mal tagsüber je 1-3 Stunden Schlaf, 10-12 Stunden pro Nacht
  • 1-2,5 Jahre: 1-3 Stunden Schlaf tagsüber, 11-12 Stunden pro Nacht

 

So schön das klingt– es handelt sich um Normwerte. Bei Ihrem Kind kann es ganz anders sein. Grund zur Sorge besteht nur, wenn Mutter oder Kind gereizt und unausgeschlafen sind. Dann kann man etwas ändern. Einiges kann man zuhause alleine probieren, andere Dinge muss ein Arzt abklären, z.B. ob körperliche Ursachen für den schlechten Schlaf vorliegen.

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