Ein wenig Sport in der Schwangerschaft ist gesund – das ist unstrittig. Aber was genau bedeutet das? Viele Schwangere sind sehr verunsichert. Dürfen sie weiterhin ins Fitnessstudio gehen? Und Joggen? Und welche Sportart ist für Untrainierte zu empfehlen, die für sich und ihr Kind das Beste wollen?
Weil auch Experten wie Gynäkologen und Hebammen oft nicht wirklich weiter helfen können und es viele widersprüchliche Informationen gibt, hat die Deutsche Sporthochschule Köln vor zwei Jahren eine eigene Internetpräsenz zu diesem Thema geschaffen. Unter www.sportundschangerschaft.de können Schwangere und besorgte Familienangehörige Informationen erhalten. Der Arzt, Dipl.-Sportlehrer und Sportpsychologe Prof. Jens Kleinert und die Diplom-Psychologin Marion Sulprizio haben gemeinsam mit ihrem Expertenteam interessante Artikel und Themen herausgesucht. Besonders interessant ist aber vor allem die Möglichkeit ein kostenloses individuelles Online-Coaching per E-Mail zu erhalten.
Über 400 Frauen und Angehörige haben dieses Angebot bereits genutzt. Vor allem Frauen in den ersten Schwangerschaftswochen nutzten die Online-Beratung. 75 Prozent der Anfragen kommen von werdenden Müttern in der Frühschwangerschaft. Die meisten Frauen sind sich unsicher, ob sie die bisherige Sportart weiterführen können und sind verunsichert (71 Prozent). Sehr viele sorgen sich wegen eventueller gesundheitlicher Risiken für das Ungeborene (63 Prozent) und die Mutter (38 Prozent) beim Ausüben von Sport.
Die Experten beantworten jede einzelne Anfrage. Das Portal bietet auf der Startseite zudem Antworten auf die zehn häufigsten Fragen. Einige davon haben wir hier für euch ausgewählt:
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Wie häufig darf ich in der Woche trainieren?
In der Frühschwangerschaft sollte nicht mehr als sieben Stunden trainiert in der Woche trainiert werden. Wichtig ist, dass Sie auf Ihren Körper hören und sich, wenn er es fordert, eine Pause gönnen.
Darf ich während der Schwangerschaft joggen?
Wenn sie eine geübte Läuferin mit Trainingserfahrung sind, spricht nichts gegen das Joggen in der Schwangerschaft. Allerdings sollten Sie Rücksprache mit Ihrem Arzt halten und der Bauch darf Sie nicht beim Laufen stören. Beim Laufen kommt es darauf an, das richtige Tempo zu wählen. Wer nicht aus der Puste kommt und noch eine normale Konversation führen kann, läuft nicht Gefahr, sich zu überfordern.
Darf ich weiterhin im Fitness-Studio trainieren?
Gegen einen Besuch im Fitness-Studio ist prinzipiell nichts einzuwenden, wenn Sie bestimmte Regeln beachten. Gymnastik und das Training am Crosstrainer sind sogar sehr zu empfehlen. Kardiogeräte sind in der Regel mit einem Herzfrequenzmesser kombiniert, das heißt Sie können Ihr Training selbst regulieren.
Welche Sportarten sollten vermieden werden?
In der Frühschwangerschaft, sprich in den ersten 17. Wochen, sollten Sportarten mit High-Impact Phasen vermieden werden. High-Impact bedeutet „hohe Belastung“ und meint Schrittmuster, bei denen immer für kurze Zeit beide Füße den Bodenkontakt verlieren. Sportarten mit Wucht, Stoß, Schlag, Gewalt oder anderen heftigen Auswirkungen sollten prinzipiell gemieden werden. Achten Sie generell darauf, das Sturzrisiko zu vermeiden und Sprungelemente möglichst gering zu halten.
Welche Sportarten empfehlen Sie für Einsteiger?
Wir empfehlen gelenkschonende Sportarten wie beispielsweise Walken, Nordic Walking, oder Radfahren an der frischen Luft. Vor allem Sportarten im Wasser, wie z.B. Aquafitness, Auqajogging oder Aquaspinning empfehlen wir aufgrund fundierter Erkenntnisse.
Quelle: www.sportundschwangerschaft.de
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Bei individuellen Fragen helfen die Experten kostenlos unter: schwangerschaft@dshs-koeln.de