Warum Babys quengeln

Es gibt kleine Sonnenscheine – und es gibt Säuglinge, die unruhig sind, viel weinen und sich nur schwer beruhigen lassen. Meist sind die Eltern verzweifelt, oft wird ihnen vorgeworfen, selbst die Unruhe zu bewirken. Forscher haben jetzt herausgefunden, dass es einen ganz anderen Grund für Gequengel gibt…
Es gibt Babys wie Lara. Kleine Sonnenscheine, die viel schlafen, viel lachen und nur sehr selten weinen. Es gibt aber auch Babys wie Ben, die von Anfang an unruhig sind. Ben lässt sich schnell ablenken. Ob er nicht genug trinkt? Oder Bauchweh hat? Ein bisschen Ruhe bringt das Tragetuch.
Bens Eltern waren beim Kinderarzt, haben mit der Hebamme gesprochen und viel probiert. „Ständig habe ich das Gefühl, Schuld an seiner Unruhe zu sein,“ sagt seine Mutter leise. „Vielleicht machen wir zuviel Programm mit ihm oder sind nicht genug an der frischen Luft.“
Warum Babys quengeln
Neu Studie: Warum Babys unruhig sind
Sind wirklich allein die Eltern daran Schuld, dass Babys quengeln? Wahrscheinlich nicht. Eine neue Studie zeigt nämlich, das Aktivitätsmuster im Hirn in Verbindung mit einem bestimmten Gen zu auffälliger Gereiztheit führt.
Der kanadische Forscher Louis Schmidt und seine Kollegen haben per EEG die Hirnaktivitäten von neun Monate alten Kinder gemessen und getestet, ob das Gen DRD4 in einer kurzen oder langen Form vorhanden ist. Die Eltern erteilten den Wissenschaftlern dann später Auskunft über das Temperament des Kindes.
Ergebnis der Studie: Kinder die im rechten Teil des Frontal-Cortex im Gehirn vermehrte Aktivitäten zeigen und zusätzlich die lange Form des Gens haben, sind besonders schwer zu beruhigen und reagieren stärker auf Reize.
Schmidt erklärt, dass die Untersuchung zeigt, dass das Form des DRD4 Genes das Temperament eines Kindes bestimme. Je nach nach dem ob mehr Hirnaktiviät in der linken oder in der rechten Cortex sei, werde der Einfluss des Genes mehr oder weniger ausgeprägt. Allerdings würden natürlich noch andere Faktoren – wie etwa die Umwelt und die Erziehung – den Charakter prägen.
Eltern dürfen also aufatmen. Sie sind nicht Schuld an quengeligen Babys. Im Alltag müssen Sie aber trotzdem Wege finden, wie der kleine unruhige Geist zu mehr Gelassenheit findet.
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