Nabelbruch

Beim Baden der kleinen Victoria (6 Wochen alt) bekommt Margitta Duve auf einmal einen Riesenschreck. Der Bauchnabel der Neugeborenen ist geschwollen und wölbt sich der erschrockenen Mama entgegen. Es sieht gefährlich aus.

Beim Baden der kleinen Victoria (6 Wochen alt) bekommt Margitta Duve auf einmal einen Riesenschreck. Der Bauchnabel der Neugeborenen ist geschwollen und wölbt sich der erschrockenen Mama entgegen. Es sieht gefährlich aus. Margitta ruft ihre Hebamme an – die beruhigt die aufgeregte Mutter: Es handele sich um einen Nabelbruch, sagt die Geburtshelferin, und dass dieser sich meist von alleine zurückbilde.
Zur Sicherheit vereinbart Victorias Mutter jedoch am nächsten Morgen einen Termin beim Kinderarzt, um den Bruch begutachten zu lassen. Damit hat sie vernünftig gehandelt, denn in seltenen Fällen sind Nabelbrüche nicht so harmlos. Sollte das Baby starke Bauchschmerzen haben und sich (über das normale Spuckeln nach den Mahlzeiten hinaus) erbrechen, muss unbedingt der Kinderarzt aufgesucht werden.
Zum Glück kommt ein solcher Notfall nur extrem selten vor, während der Nabelbruch beim Baby recht häufig auftritt. Besonders anfällig sind die Nabel von kleinen Frühchen. Meist genügt es, den Nabelbruch bei den Vorsorgeuntersuchungen des Kinderarztes zu beobachten. Auch wird heute der Bauch nicht mehr abgebunden oder der Bruch mit Pflastern zurück in den Bauch geschoben. Man wartet einfach ab.
Normalerweise bildet sich der unschöne, aber ungefährliche Nabelbruch bis zum 3. Geburtstag wieder zurück. Bei manchen Babys tritt der Nabel auch nur nach den Mahlzeiten oder im Zusammenhang mit längerem Schreien aus dem Bauch hervor. Diese Säuglinge haben dann z.B. nachts im entspannten Zustand einen flachen Bauchnabel.
Sollte sich der Nabelbruch doch nicht von alleine wieder geben, kann auch operiert werden. Eine solche Operation findet aus kosmetischen Gründen und unter Vollnarkose statt. Bei der kleinen Victoria wird dies wohl nicht nötig sein, sagt die Kinderärztin am nächsten Tag zu Margitta.
Eines möchte Margitta aber unbedingt noch wissen: „Hätte ich den Nabelbruch irgendwie verhindern können?“. Die Kinderärztin verneint: „Die Veranlagung zum Nabelbruch ist angeboren“, erklärt sie. „An der Bruchstelle ist die Bauchwand noch nicht geschlossen, und deswegen stülpt sich bei Victoria der Nabel nach außen. Machen Sie sich keine Sorgen!“
Bildnachweis: Christine Finke
Medizinische Beratung: Kinderarzt Dr. Peter Voitl