Mittelohr-Entzündung

Kleine Kinder haben oft Ohren-
schmerzen. Sie greifen sich ans Ohr, haben Fieber, leiden unter Übel-
keit und hören schlecht. Manchmal tritt Eiter aus – man sollte unbedingt zum Arzt damit.
Das Mittelohr ist ein Hohlraum, der zwischen dem Trommelfell und dem Innenohr liegt und mit dem Nasen-Rachen-Raum in Verbindung steht. Wenn Viren oder Bakterien meist im Rahmen einer Erkältung in das Mittelohr gelangen, können sie eine Entzündung der Schleimhaut mit Ergußbildung auslösen. Die Erkrankung tritt häufig bei Kindern im ersten Lebensjahr und zwischen vier und sechs Jahren auf.
 
Viren oder Bakterien verursachen Mittelohrentzündungen
Mit einer Mittelohrentzündung unbedingt zum Arzt (© panthermedia.net, Lorelyn Medina)
Symptome sind ein reduziertes Hörvermögen, Schmerzen und Fieber, die Kinder greifen sich an das Ohr. Manchmal platzt das Trommelfell und der Eiter fließt aus dem Ohr; dann lassen die Schmerzen rasch nach. Der Ausfluss aus dem Ohr kann auch blutig sein. Manchmal kommen Übelkeit und Erbrechen hinzu.
 
Das Trommelfell heilt innerhalb von ein bis zwei Wochen wieder zu. Die Diagnose erfolgt durch den Arzt mit einem Otoskop, der die typische Rötung und Wölbung des Trommelfells sehen kann. Bei wiederkehrenden Ohrentzündungen wird auch die Trommelfellbeweglichkeit und eventuell das Hörvermögen überprüft. 
 
Die Behandlung besteht meist in der Gabe von entsprechenden Antibiotika und auch Nasentropfen, damit die Schwellung zurückgeht und sich die Belüftung des Mittelohres wieder herstellen kann.
 
Wenn die Mittelohrentzündung immer wiederkehrt oder der Erguss länger als drei Monate besteht, wird ein kleines Röhrchen in das Trommelfell eingesetzt (Paukenröhrchen), damit die Flüssigkeit abfließen kann. Auch Zwiebelwickel sind ein Hausmittel, das die Durchblutung des Ohrs steigert und die Entzündung hemmen kann. Für einen Zwiebelwickel werden die Zwiebeln zerkleinert, gekocht und dann in einem Tuch eingewickelt warm auf das Ohr gelegt.
 
Zur Vorbeugung kann man die Impfung gegen Pneumokokken anbieten, die für rund 25 Prozent der eitrigen Mittelohrentzündungen verantwortlich sind. Verwenden Sie auch keine Wattestäbchen zum Reinigen!
 
Eine Komplikation stellt die Entzündung der angrenzenden Knochen dar, die sich durch eine Rötung hinter dem Ohr kennzeichnen. Sehr selten kann es zu einer Gehirnhautentzündung kommen.
 

© www.kinderarzt.at by Dr. Peter VoitlDr. Peter Voitl