Windpocken

Rund drei Viertel aller Kinder unter 15 Jahren erkranken an Windpocken. Das Virus wird durch Tröpfchen übertragen und ist hochansteckend. Bei den Windpocken kommt es neben allgemeinen Krankheitssymptomen zu einem typischen, bläschenförmigen und juckenden Ausschlag.
Windpocken kann man nur einmal bekommen, das Virus kann aber nach Jahren als Zweiterkrankung Gürtelrose hervorrufen. Es gibt eine Impfung gegen Windpocken.
Symptome:
Die Krankheit beginnt mit Fieber, dann treten kleine, blassrote Flecken auf, aus denen sich schnell dünnwandige, streichholzkopfgroße Bläschen entwickeln. Sie sind von einem schmalen, roten Hof umgeben und platzen schon bei leichtem Druck.
Kinderkrankheit Windpocken
Ausschlag bei Windpocken (© panthermedia.net, Dawn Hudson)

Der Ausschlag entwickelt sich schubweise: Die einzelnen Entwicklungsstadien – Flecken, Bläschen und eingetrocknete Krusten – folgen dicht nacheinander. Die Bläschen können auch auf die Schleimhaut in Mund und Genitale übergreifen und dort zu schmerzhaften, geschwürigen Stellen führen. Die Symptome dauern für ca. 10 Tage an, die Krusten sind nicht mehr infektiös. Etwa 14 bis 21 Tagen nach einem Kontakt mit einer erkrankten Person erfolgt die Erkrankung.

Selten können Komplikationen auftreten: Lungenentzündung oder Gehirnhautentzündungen.
Besonderheiten:
Schwere Krankheitsverläufe und Komplikationen gibt es eher bei Infektionen im Erwachsenenalter. Kinder mit schwerer Neurodermitis sollte man gegen Windpocken impfen. Für diese Kinder ist eine Infektion, die mit schweren Hautausschlägen einher geht, besonders quälend. Diese Empfehlung gilt auch für alle Kinder ab 8 Jahren, die bislang noch nicht an Windpocken erkrankt sind.
Bei einer Infektion in der Schwangerschaft kann es zwischen der 8. SSW und 21. SSW in ca.1% der Fälle zu Fehlbildungen des Ungeborenen kommen. Wenige Tage vor und nach der Geburt kann eine Erkrankung der Mutter zu einem schweren Krankheitsverlauf beim Neugeborenen führen.
Therapie:
Die Therapie erfolgt durch juckreizlindernde Lotionen. Die Fingernägel sollten kurz geschnitten werden und Baumwollkleidung ist vorteilhaft. Für schwere Verläufe mit hohem Fieber steht auch ein Medikament (Azyklovir) gegen das Virus zur Verfügung, das zwar die Vermehrung der Viren verhindert, die vorhandenen aber nicht abtötet.
Aspirin sollte bei Windpocken nicht zur Fiebersenkung verwendet werden.
Was können Sie selbst tun?
Man sollte nicht baden, sondern lauwarm duschen; die Fingernägel sollten kurz geschnitten werden, um Kratzeffekte zu vermeiden und Baumwollkleidung ist vorteilhaft.
Erkrankte sollten möglichst zuhause bleiben und nur Kontakt mit Personen haben, die eine Windpockenerkrankung durchgemacht haben. Eine Übertragung über Dritte ist nicht möglich. Es gibt eine Impfung in Form einer aktiven oder passiven Immunisierung.

© www.kinderarzt.at by Dr. Peter VoitlDr. Peter Voitl