Keine Frage, die Kinder lieben es, ob’s regnet, die Sonne scheint, oder schneit – ein Trip zum Indoorspielplatz ist für meine drei Racker (2 Jahre, 5 und 10) ein echtes Highlight. Dabei ist ihnen sogar ziemlich egal, wie voll die Halle ist. Für erwachsene Begleitpersonen kann das aber ein entscheidendes Kriterium für den Daumen hoch oder runter sein, was die Bewertung von Indoorspielhallen betrifft.
Mein erster Besuch in so einer „Kinderspielfabrik“ liegt erst ein gutes Jahr zurück. Ich war skeptisch – aber als ich die Ruhezone entdeckte, in der sich zwei gute Dutzend aktuelle Zeitschriften stapelten, positiv überrascht. Es gab, wie vielerorts auch, einen Imbiss mit kinderfreundlichen Tellergerichten und Getränken. Alles zu absolut familienfreundlichen Preisen. Sogar der Eintritt war überschaubar: pro Person deutlich unter 10 €, Erwachsene zahlen in den meisten Indoorspielplätzen nur etwa halb so viel wie ein Kind, und Kleinkinder ebenfalls deutlich weniger als die Hauptzielgruppe, nämlich Kinder zwischen 3 und 10. Mit 17 € Tageseintritt waren wir dabei.
Und dann geschah das Unglaubliche: Meine drei Kinder verschwanden in der Halle, erkundeten das Terrain, und nachdem ich mich davon überzeugt hatte, dass auch für die Jüngste nirgendwo größere Gefahren lauerten, nahm ich mit einer Zeitschrift in der Sitzecke Platz. Drei Stunden später hatte ich 15 Magazine durchgelesen, einen Latte Macchiato getrunken, und zwischendurch für die Kinder 2 x Nudeln mit Soße, eine große Apfelschorle und 3 Eis gekauft (alles für etwa 13 €).
Mit drei sehr ausgetobten, teilweise nassgeschwitzten, aber ungemein glücklichen Kindern trat ich die Heimfahrt an und war tatsächlich sehr entspannt. Wann kann eine dreifache Mutter schon so lange am Stück lesen?!
Solcherart ermutigt, wagte ich als der 5. Geburtstag des Sohnes nahte, seine 5 Freunde anstatt zu uns nach Hause (Horror!) in jenen Indoorspielplatz einzuladen. Viele Indoorspielplätze bieten spezielle Geburtstagspakete an, die man buchen kann. Das Geburtstagskind erhält dann z.B. reduzierten Eintritt, oder kommt gratis in die Halle, und darf auf einem Köngisstuhl sitzen. Der Tisch wird festlich gedeckt, und die feiernden Eltern können den eigenen Geburtstagskuchen mitbringen. Oft gibt es Gruppenpreise für solche Events – fragen Sie danach, ich war erstaunt, wie bezahlbar dieser Spaß war! 6 Kinder und ich zahlten inklusive Getränken gut 40 € Eintritt. Das war mir die Sache Wert, denn zum einen waren die kleinen Gäste extrem glückllich, zum anderen hatte ich wirklich gar keinen Stress daheim (wer Jungs-Geburtstage feiert, kann vielleicht nachvollziehen, was ich meine….). Es war toll!
Nicht so toll ist es, wenn man genau dann, wenn alle anderen auch die Spielhalle stürmen, auch dort auftaucht. Diesen Juli zum Beispiel, am Wochenende. Das kann ich überhaupt nicht empfehlen, denn dann wimmelt es von tobenden Kindern, die ohne Rücklsicht auf Verluste mit allerlei Dreirädern, Laufrädern, Rollern und anderen fahrbaren Untersätzen eine echte Gefahr für Kleinkinder darstellen. Kollisionen und blaue Flecken sind quasi unvermeidbar an so einem Tag. Auch die Klettergerüste und Rutschen sind dann so überfüllt, dass die Eltern wirklich ein gutes Auge auf den Nachwuchs haben müssen. Vom unerträglichen Lautstärkepegel wollen wir hier gar nicht weiter reden…
Fazit: Indoorspielplätze sind eine klasse Sache. Vor allem unter der Woche, wenn es nicht regnet oder das Wetter gar heiter bis wolkig ist. Dann kann man dort die Kinder in Ruhe spielen lassen und als begleitender Erwachsener lesen, was das Zeug hält. Auch für Geburtstagsfeiern sind Hallenspielplätze eine gute Alternative – aber auch hier gilt: Stoßzeiten meiden.
Foto: © Don Bayley für istockphoto.com
Linktipp:
Liste von Indoorspielplätzen in Deutschland (nicht vollständig, aber mit sehr vielen Spielplatzhallen)
Ferien auf dem Bauernhof mit Kindern – ein Bericht