Hilfe im Wochenbett

Das Baby ist da. Endlich. Und nun gibt es ganz viel zu organisieren. Worauf sollten frischgebackene Eltern in den ersten Wochen mit Kind achten? Welche Formalien sind einzuhalten und welche Unterstützung kann helfen? Wir haben Tipps, wie Sie stressfrei alles erledigen:
Die allererste Zeit mit dem Baby ist etwas Wunderbares – und auch sehr anstrengend. Es ist eine Zeit des intensiven Kennlernens. Im Krankenhaus bekommen die frischgebackenen Eltern noch viel Untersützung, Hebammen und Kinderkrankenschwestern helfen. Aber wie gestalten sich die ersten Wochen zu Hause?
Abholen
Babys erster Autoausflug. Der Vater holt Mutter und Kind aus dem Krankenhaus ab. Dafür sollten Sie bereits vor der Geburt alles bereit halten: eine Tasche packen mit der Erstaustattung (Body, Strampler, im Sommer nur eventuell ein Jäckchen – sind Sie unsicher, fragen Sie die Säuglingsschwester in der Klinik) und auch einen passender Autositz sollte parat gehalten werden. Tipp: Üben Sie schon vorher, wie so ein Ding auf der Rückbank befestigt wird, damit es dann im Ernstfall nicht so kompliziert ist.
Nehmen Sie sich diesen allerersten Tag im eigenen Zuhause möglichst ganz allein. Alles ist noch neu und ungewohnt. Das erste Stillen im eigenen Sessel, das erste Nickerchen in der eigenen Wiege, die erste Windeln, die Papa ohne Hilfe anzieht. Alles etwas ganz Besonderes.
Wichtige Formalien
Auch wenn Sie sich am liebsten nur einkuscheln möchten: Einige wichtige Formalien müssen direkt nach der Geburt erledigt werden.
Innerhalb von sieben Werktagen muss das Kind beim Standesamt gemeldet werden. Dafür brauchen Sie die Geburtsbescheinigung der Klinik und eine Vaterschaftsanerkennung bei Unverheiraten (die können Sie schon vor der Geburt ausstellen lassen!).
Wenn Sie die Geburtsurkunde erhalten haben, senden Sie eine Kopie an die Krankenkasse, bei der Ihr Kind versichert sein soll. Die Mutter muss ebenfalls eine Kopie an Ihre Kasse schicken, damit Sie Mutterschaftsgeld erhält.
Jedem Kind in Deutschland steht das staatliche Kindergeld zu, den Antrag bekommen Sie beim Arbeitsamt. Wenn Sie im öffentlichen Dienst arbeiten, müssen Sie sich an Ihren Arbeitgeber wenden. Das ausgefüllte Antragsformular mit einer Kopie der Geburtsurkunde zurückschicken, das Geld erhalten Sie rückwirkend.
Auch Elterngeld sollen Sie möglichst schnell beantragen. Informationen dazu gibt die Broschüre „Elterngeld und Elternzeit“ des Familienministeriums.
Am besten alle Anträge dazu schon vor der Geburt besorgen und ausfüllen, sodass Sie nun nur noch die Kopien der Geburtsurkunde beilegen müssen. Umso mehr Sie in den letzten „Wartewochen“ auf das Baby vorbereiten, umso weniger Arbeit haben Sie mit dem „Papierkram“ nach der Geburt.
Hilfe annehmen
In den ersten Wochen ist alles so neu. Und auch anstrengend, denn das Baby ist oft noch unruhig, muss noch seinen Rhythmus finden. Auch die Eltern müssen sich an so vieles Neues gewöhnen. Nicht zu Unterschätzen: Nach der Geburt ist für die frischgebackenen Mütter noch körperliche Erholung angesagt.
Es ist wichtig, sich in dieser Zeit soviel Unterstütung wie möglich zu holen. Die bietet zum einen die Nachsorgehebamme. Aber auch Freunde und Großeltern dürfen helfen. Am Besten überlegen Sie sich schon vor der Geburt, wer was tun. Folgende Aufgaben könnten Sie verteilen:
• Geschwisterkinder betreuen
• Einkäufe übernehmen.
• Für leckeres Essen sorgen: Entweder frisch kochen oder die Tiefkühltruhe füllen
• Hilfe beim Putzen in Küche und Bad, eventuell ein  Großputz vor der Geburt
• Wäscheservice: Gerade in den ersten Wochen ist frische Bettwäsche einfach wichtig
• Gesellschaft leisten an Papas erstem Arbeitstag
• Spazierfahrten mit dem Baby, damit die Mutter ausschlafen kann
Für Eltern, die vor Ort niemanden haben, der Sie entlasten kann, gibt es spezielle Hilfsangebote, etwa vom Verein Wellcome. Scheuen Sie sich nicht nachzufragen. Sie bestimmen selbst, wieviel Unterstützung Sie brauchen, und wann Sie lieber allein sein möchten in dieser allerersten Zeit mit Baby.
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