Jede dritte Frau möchte am liebsten heiraten, Kinder kriegen und dann Hausfrau werden – das gilt zumindest für Großbritannien, so die Erkenntnis einer aktuellen Studie der London School of Economics.
Durchgeführt hat die Untersuchung die Soziologin Catherine Hakim. Ihr Fazit: viele Frauen wollen gar nicht finanziell unabhängig sein und haben keine Lust auf Karriere.
Deutsche Mütter zeigen in Europa die geringste Präsenz am Arbeitsmarkt
Scheinbar scheint dies auch für Deutschland zu gelten, denn statistisch gesehen arbeitet die deutsche Mutter nicht mehr als 22 Wochenstunden, laut dem 7. Familienbericht der Bundesregierung von 2006. Damit zeigen die deutschen Frauen unter allen europäischen Müttern die geringste Präsenz am Arbeitsmarkt. Weil sie einfach lieber zu Hause sind und die gesamte ökonomische Last den Männern überlassen?
Der Verbund der Familienfrauen- und Männer e.V., die frühere Hausfrauengewerkschaft, sieht das anders: „In Deutschland wimmelt es von Managerinnen mit 53 Milliarden Arbeitsstunden im Jahr. Volkswirtschaftlicher Wert von 1,2 Billionen DM. Durchschnittlich 60 – 80 Stundenwoche.“
Das Dienstleistungsunternehmen Familienhaushalt sei nämlich sehr wohl ein Arbeitgeber, erklärt der Verein, der sich für die Gleichstellung von Hausarbeit und Erwerbsarbeit einsetzt.
Wieso eigentlich ‚Nur’- Hausfrau?
Die geringe gesellschaftliche Wertschätzung ärgert viele Frauen – und natürlich auch die wenigen Männer, die zu Hause bleiben. Allerdings tragen viele selbst ihren Teil bei. Gerade neulich wurde eine befreundete Mutter mit Kleinkind gefragt, ob sie arbeiten würde. Ihre Antwort: „Nein, ich bin nur Hausfrau.“ Wieso eigentlich ‚nur’?
Eine Frau, die kein eigenes Einkommen hat, muss sich häufig rechtfertigen. Eigentlich schon absurd. In der Nachkriegszeit war die Arbeitskraft von Frauen gefragt, in den 50er Jahren galt es als Zeichen der wirtschaftlichen Kraft einer Familie, wenn eine Frau nicht arbeiten musste. Heute müssen sich Frauen dafür rechtfertigen, wenn Sie nur wenige Stunden in der Woche oder gar nicht in den Beruf zurück kehren.
Hausfrauenarbeit hat keinen hohen Stellenwert. Auch wenn die Frauen, die sie leisten, sieben Tage in der Woche im Einsatz sind. Sie haben keinen Urlaubsanspruch, sind immer verfügbar und nie einen Freizeitausgleich. Für die Familienarbeit – das Erziehen der Kinder, die Organisation des Haushaltes – gibt es kaum Rentenansprüche. Fällt eine „nichtberufstätige Familienfrau“ dadurch aus, dass ein Dritter ihr Schaden zufügt, so bekommt sie einen Verdienstausfall. In der Höhe der Kosten einer Putzfrau.
Frauen sind frustriert, weil ihre Leistungen nicht anerkannt werden
Und genau das frustriert viele Frauen. Ihre Leistungen werden nicht anerkannt. Keiner bemerkt, dass die Küche aufgeräumt, der Boden gewischt und die Lebensmittel für eine Woche einkauft wurden. Nur wenn die Arbeit nicht geleistet wird, fällt sie vielleicht auf. Lob und Anerkennung gibt es selten. Geld ja sowieso nicht. Nach dem Elterngeldbezug sind viele Frauen gänzlich finanziell abhängig von ihren Partnern. Die wenigsten bekommen heute noch ein „Haushaltsgeld“ oder „Taschengeld“.
Die Leistung des Partners, die dafür sorgt, dass Euros auf das Konto kommen, wird allerdings meist höher gewertet. Ein gemeinsames Konto, von dem beide zu gleichen Teilen Geld abheben, auch für eigene Bedürfnisse, ohne sich beim anderen rechtfertigen zu müssen, ist nicht immer selbstverständlich.
Wie wenig die Zeit von Hausfrauen gilt, merkt man beispielsweise, wenn man einen neuen Kühlschrank oder eine Waschmaschine kauft. „Halten Sie sich zwischen 10 bis 15 Uhr bereit.“ Klar, für Berufstätige ist das noch schwieriger. Aber auch für Familienfrauen ist das schwer zu organisieren. „Wieso, du bist doch eh zu Hause“, hören sie dann, wenn sie sich beschweren.
Viele Frauen fühlen sich in ihrer Rolle als Hausfrau nicht nur wenig anerkannt, sie sind oft auch einsam. Kontakt zu früheren Kollegen bricht ab, gemeinsame Gesprächsthemen gibt es kaum noch und es wird schwer, gemeinsame Termine zu vereinbaren. Für einige Frauen ist das Baby die einzige Gesellschaft – und das ist nicht immer einfach. Sind die Kinder älter, ist es für viele Frauen schwer, nach längerer Auszeit wieder einen bezahlten Job zu finden – die Einsamkeit ist dann oft noch größer.
Positive Einstellung oder Schöngerede?
Und was hilft gegen Hausfrauen-Frust? Eine positive Einstellung! Und das ist auch eine Erklärung für das Ergebnis der britischen Studie. Vielleicht haben die befragten Frauen mit dem zufriedenen Blick auf die Welt schlichtweg das Beste aus ihrer Situation gemacht?
Sicher ist es viel angenehmer zu Hause zu bleiben, Zeit zu haben, um mit den Kindern zu basteln, zu kochen und die Wohnung schön zu gestalten – als am Fließband zu stehen oder sich von einem nervigen Chef herumkommandieren zu lassen. Hausfrauen können ihre Zeit selbst einteilen und je größer die Kinder werden, desto mehr Freiräume haben sie auch. Warum sollte es eigentlich falsch sein, die Familie zu unterstützen und dem Mann den Rücken frei zu halten?
Für Frauen ist es oft ein sehr anstrengender Kampf, Job und Familie unter einen Hut zu bringen. Möchten studierte Juristinnen wirklich nur einfache Büroarbeit machen, weil sie nach der Familienzeit keinen passenden Arbeitsplatz bekommen? Und seien wir ehrlich, haben denn Mütter oft eine Wahl, ob sie in Teilzeit arbeiten möchten, oder zu Hause bleiben? Die Realität sieht doch so aus, dass viele Frauen arbeiten müssen, weil das Gehalt des Mannes allein nicht reicht. Hinzu kommt, dass die Kinder nicht so betreut werden, dass eine Vollzeittätigkeit möglich wäre.
Ist es denn wirklich verwunderlich, dass Frauen – nach ihren Wünschen gefragt – angeben, dass sie es schön fanden, wenn sie einen Mann hätten, der so gut verdient, dass sie sich gänzlich den Kindern und dem Haushalt widmen könnten? Oder noch besser: Nur den Kindern, weil sie sich eine Haushaltshilfe vom opulenten Gehalt des Gatten gönnen? Träumen darf frau doch mal.
Foto: © Andrejs Pidjass für istockphoto.com
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Toller Artikel. Vielen Dank! Auch ich bin „Nur-Hausfrau“ und Mutter eines 7jährigen Sohnes. Als ich schwanger war, hat meine damalige Firma dicht gemacht. Somit war mir der Weg zurück in diese Firma schon einmal genommen. Als mein Sohn 3 Jahre alt war, versuchte ich es als gelernte Fremdsprachensekretärin mit einigen 400-EUR-Jobs im Bürobereich. Da ich dort gänzlich unterbezahlt war und zudem oft entgegen der gesetzlichen Vorschriften weder Lohnfortzahlung im Krankheitsfall oder bei Urlaub bestand, gab ich diese Jobs wieder auf. Eine Halbtagsstelle kommt für mich nicht in Frage, weil wir keine Großeltern haben, die eventuell in den vielen Schulferien mal für ein paar Wochen unseren Sohn nehmen würden. Zum Glück verdient mein Mann genug für uns drei, wenngleich wir uns Urlaube ins Ausland, ein neues Auto etc. derzeit nicht leisten können. Wir haben aber als Familie entschieden, dass wir lieber auf diesen Luxus die nächsten Jahre verzichten, anstatt in das Gerenne vieler anderer Familien zu fallen, in denen die Frau mitarbeiten gehen möchte oder gar muss. Immer wieder sehe ich in diesen Familien, dass die Mithilfe von Großeltern gefragt ist oder dass vieles improvisiert werden muss.
Insofern bin ich froh und dankbar, dass ich zu Hause bleiben kann. Ich habe genug Zeit und Muße für den Haushalt, den Einkauf und Kochen, den Papierkram wie Einkommensteuererklärung, für die Schulaufgabenbetreuung, für Ausflüge, aber auch die innere Gelassenheit, mir die Sorgen und Nöte anzuhören und Hilfestellung zu geben, wenn ich es kann.
Ich weiß zwar nicht, ob ich jemals wieder in meinen alten Beruf zurück kann, aber sobald unser Sohn alt genug ist, werde ich zumindest einen Versuch starten, ins Berufsleben zurückzukehren. Jetzt habe ich andere Aufgaben, die ich gerne zu 100% erfüllen möchte, würde ich arbeiten gehen, müsste vieles improvisiert werden und ich könnte weder 100% im Job noch 100% im Privaten leisten, was aber letztlich doch zumindest im Beruf immer verlangt wird.
Guter Artikel.
Jede Frau darf auf ihr Recht bestehen ihr Lebenstil so zu wählen wie sie es sich wünscht. Eine Ehefrau, die nicht arbeiten muss, weil das Einkommen ihres Mannes reicht sorgt für ein Gleichgewicht in der Ehe. Sie kümmert sich um das Wohl der Familie, ist ausgeglichener, lebt stressfreier. Dass die Frau sich lieber um ihre Ehe kümmert und um eine richtige Erziehung der Kinder ist garnicht unterzubewerten. Die eigene Familie ist ihre Kariere, eine kluge Frau!
Jede Frau soll sich vor Augen halten für was sie lebt. Frauen sind zierliche Wesen die Hochachtung und Respekt verdient haben und nicht ihren Respekt erst verdienen müssen. Dass es in unserer Gesellschaft jedoch nicht so gesehen wird ist klar, denn bleiben die Frauen auf dem Arbeitsmarkt aus fehlen dementsprechend die Steuerzahler.
An alle Frauen, die sich für die Familienkariere entschieden: Seid Stolz auf euch! Hinter dem Erfolg einer stabilen Ehe und einer fruchtenden Kindererziehung steckt Ihr! Die Frau wiegt mit der einen Hand ihr Kind und mit der anderen Hand die Welt.
Ihr sorgt euch um eine gesunde Gesellschaft. Jede Person ist ein Hirte für seine Herde.
Das ist die wahre Freiheit. Manch einer meint es gäbe keine Sklaverei in der heutigen Zeit, doch das sehe ich anders. Es ist nur eine „moderne“Sklaverei, indem Druck auf die Frauen ausgeübt wird wie Männer auf dem Arbeitsmarkt zu schuften. Tun sie es nicht, wird es verpönt und der psychische Druck deprimiert viele wunderbare fleißige Frauen!
Sorry habe mein Schreiben unter deinem hinzugefügt, war versehentlich 🙂
Hier nochmal richtig eingefügt:
Guter Artikel.
Jede Frau darf auf ihr Recht bestehen ihr Lebenstil so zu wählen wie sie es sich wünscht. Eine Ehefrau, die nicht arbeiten muss, weil das Einkommen ihres Mannes reicht sorgt für ein Gleichgewicht in der Ehe. Sie kümmert sich um das Wohl der Familie, ist ausgeglichener, lebt stressfreier. Dass die Frau sich lieber um ihre Ehe kümmert und um eine richtige Erziehung der Kinder ist garnicht unterzubewerten. Die eigene Familie ist ihre Kariere, eine kluge Frau!
Jede Frau soll sich vor Augen halten für was sie lebt. Frauen sind zierliche Wesen die Hochachtung und Respekt verdient haben und nicht ihren Respekt erst verdienen müssen. Dass es in unserer Gesellschaft jedoch nicht so gesehen wird ist klar, denn bleiben die Frauen auf dem Arbeitsmarkt aus fehlen dementsprechend die Steuerzahler.
An alle Frauen, die sich für die Familienkariere entschieden: Seid Stolz auf euch! Hinter dem Erfolg einer stabilen Ehe und einer fruchtenden Kindererziehung steckt Ihr! Die Frau wiegt mit der einen Hand ihr Kind und mit der anderen Hand die Welt.
Ihr sorgt euch um eine gesunde Gesellschaft. Jede Person ist ein Hirte für seine Herde. Das ist die wahre Freiheit. Manch einer meint es gäbe keine Sklaverei in der heutigen Zeit, doch das sehe ich anders. Es ist nur eine „moderne“Sklaverei, indem Druck auf die Frauen ausgeübt wird wie Männer auf dem Arbeitsmarkt zu schuften. Tun sie es nicht, wird es verpönt und der psychische Druck deprimiert viele wunderbare fleißige Frauen!