Greenpeace untersucht kontinuierlich Obst und Gemüse. Trauben, Paprika und Erdbeeren aus herkömmlichen Anbau sind demnach für Kleinkinder – und für Schwangere und Stillende – mit Vorsicht zu genießen. Die Tester der Organisation gehen davon aus, dass etwa 40 Prozent der Frischware mit Spritzmittel-Resten belastet ist, die Hälfte davon sogar mit mehreren Pestiziden. In Deutschland war jede fünften Probe in der Höhe der gesetzlichen Grenzwerte oder darüber.
Verbraucher wollen kein Gift
Und doch gibt es auch Erfolgsmeldungen. Denn Verbraucher wollen kein Gift im Essen.Sie reagieren durch den Kauf von Biowaren und das hat der Handel erkannt. Immer mehr führende Ketten achten auf die Belastung und auch die Landwirtschaft sucht nach biologischen Alternativen.
Das ist nicht nur für uns als Endverbraucher wichtig. Denn die Pestizide in der Landwirtschaft belasten die Menschen, die hier arbeiten. Nach WHO-Angaben sterben jährlich rund 200.000 Menschen an Pestizidvergiftungen. In vielen Ländern sind Grundwasser und Flüsse wegen der Verseuchung durch Pflanzenschutzmittel nicht mehr als Trinkwasserquellen nutzbar.
Wer aktiv für gute Qualität im Essen einsetzten möchte kann sich an das Greenpeace-EinkaufsNetz wenden. Hier werden aktuelle Untersuchungen veröffentlicht und Verbraucher-Aktionen gefördert. Die Tester untersuchen regelmäßig, welche Ware als besonders belastet gilt.
Laut Greenpeace-Liste gelten akutell als besonders belastetes Obst und Gemüse:
- Frische Kräuter
- Erdbeeren (aus Spanien, Marokko)
- Feldsalat
- Trauben (insbesondere die kernlose Sultana)
- Rucola
- Himbeeren
- Paprika
- Spinat
- Aprikosen (aus Spanien, Italien)
Wie kann man Gifte in Obst und Gemüse vermeiden?
Gut abwaschen: An der Oberfläche haftende Pestizide lassen sich so reduzieren, am besten mit warmen Wasser. Gegen Gifte im Inneren der Frucht hilft Waschen allerdings nicht.
Schale entfernen: So können beispielsweise Pestizide bei Gurken vermieden werden. Nachteil: Wertvolle Vitamine und Pflanzenstoffe die in der Schale stecken, gehen verloren.
Unbehandelt: Dieser Hinweis auf Produkten bezieht sich auf die Schale und stimmt laut Stiftung Warentest nicht immer.
Die Vielfalt macht’s: Wer Obst- und Gemüsesorten variiert, läuft weniger Gefahr, sich zu oft von stark belasteten Sorten zu ernähren. Abwechslung tut also gut.
Bio im Vorteil: Greenpeace und Stiftung Warentest haben getestet und kamen zum gleichen Ergebnis: Bioware ist deutlich weniger belastet.
Saisonal und regional einkaufen: Besonders belastet sind Importe aus südlichen Ländern oder gar anderen Erdteilen. Je weiter der Weg, desto mehr Chemie. Greifen Sie am besten zu regionalen Produkten, die gerade Saison haben.