Sie hat einen etwas höheren Fettgehalt als industriell verarbeitete Milch, nämlich 3,5 – 5 % Fett. Darum schmeckt sie auch cremiger und schön sämig – und wenn man Urlaub auf dem Bauernhof macht, ist oft die Milch im Übernachtungspreis inbegriffen. Da ist es natürlich verlockend, von der frischen Milch, die die Bäuerin zusammen mit den Eiern in den Kühlschrank stellt, zu trinken.
Aber das empfiehlt sich nur für gesunde Erwachsene, denn die Rohmilch direkt aus der Melkmaschine kann mit Krankheitserregern verunreinigt sein, wie das Bundesinstitut für Risikobewertung mitteilt. Besonders aufpassen müssen Schwangere und Eltern von Kleinkindern.
Was ist so gefährlich an Rohmilch?
Beim Melken kann die frische Milch mit Rinderkot in Berührung geraten (z.B. am Euter). Die Ausscheidungen der Kuh enthalten EHEC-Bakterien, die in ihrem Darm natürlich vorkommen. Diese Bakterien sind eine Sorte der Coli-Bakterien. Es können auch Krankheitserreger der Sorte Campylobakter in unverarbeiteter Milch enthalten sein.

Coli-Bakterien aus dem Darm der Kuh können beim Menschen schwere blutige Durchfälle auslösen. Schlimmstenfalls droht bei Kindern ein bleibender Nierenschaden oder sogar der Tod. Auch die Campylobakter-Krankheitserreger lösen Durchfall aus. Sie kommen häufig in tierischen Lebensmitteln vor, und sorgen jährlich für etwa 50.000 Krankheitsfälle in Deutschland.
Wie kann man die Gefahr bannen?
Ganz einfach: erhitzen Sie die Rohmilch, dann sind Sie auf der sicheren Seite. Am sichersten ist abkochen. Denken Sie auch daran, dass Rohmilchkäse, ob vom Bauernhof oder der Käsetheke, für Schwangere und Kleinkinder ebenfalls gefährlich sein kann.
Und was ist mit Vorzugsmilch aus dem Supermarkt oder vom Hofladen?
Die dürfen Sie ohne Bedenken verzehren, denn an Endverbraucher darf nur Milch abgegeben werden, die mikrobiologisch untersucht wurde. Im Zweifelsfall fragen Sie den Hofladen, ob es sich bei der Milch um kontrollierte Vorzugsmilch handelt oder um unkontrollierte Rohmilch. Letztere muss laut Gesetz mit dem Vermerk „Rohmilch, vor dem Verzehr abkochen“ gekennzeichnet sein.
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Welche Lobby hat diesen Artikel denn bezahlt?
Liebe Leserin, lieber Leser,
wir werden für unsere Artikel nicht bezahlt, wir möchten aber selbstverständlich über mögliche Risiken informieren. Die oben aufgeführten Fakten basieren auf der Warnung des Bundesinstitutes für Risikoforschung, auf das auch direkt verlinkt wurde. Natürlich ist es jedem selbst überlassen, sich an diesen Rat zu halten.
Bei Fragen oder Unsicherheit wenden Sie sich doch gern an das Institut oder an ihren Kinderarzt. Mit freundlichen Grüßen,
Ihre Silke R. Plagge, Redaktion liliput-lounge