Der Arzt wird Ihnen eine Medikamentation vorschlagen – und denken Sie daran: ohne Ihre Einwilligung geht gar nichts. Es ist Ihre Entbindung und Sie bestimmen, was mit Ihnen geschieht.
Schmerzen sind etwas sehr Subjektives und Persönliches, selbst wenn objektiv beschreibbar ist, was passiert. Es gibt große Unterschiede in der Schmerzwahrnehmung und niemand muss sich für die Empfindung von Schmerzen schämen. Wie der Schmerz geäußert wird, hängt neben der Persönlichkeit auch von kulturellen Faktoren ab.
Da Sie während der Geburt wenig Zeit und Muße haben werden, sich mit den unterschiedlichen Möglichkeiten der Schmerzlinderung zu beschäftigen, machen Sie sich am besten im Vorfeld mit dem Thema vertraut.
Bedenken Sie bei der Wahl der Schmerzlinderung folgendes:
– Möchten Sie den Schmerz total abstellen oder lieber mit den Wehen arbeiten?
– Wie stark soll der Schmerz gedämpft werden?
– Schmerzlinderung hat Nebenwirkungen – nicht nur auf Sie, sondern auch auf das Kind.
– Wie stark wollen Sie das Geschehen selbst bestimmen?
– Wie stark soll der Schmerz gedämpft werden?
– Schmerzlinderung hat Nebenwirkungen – nicht nur auf Sie, sondern auch auf das Kind.
– Wie stark wollen Sie das Geschehen selbst bestimmen?
Positiven Einfluss auf das Erleben von Schmerzen haben:
– Ausreichende Information
– Ein Gefühl von Sicherheit
– Innerliche Vorbereitung auf die Geburt samt Schmerzen
– Vertrauen in den eigenen Körper
– Die Fähigkeit, sich entspannen zu können
– Den Schmerz anzunehmen und nicht gegen ihn zu arbeiten
– Das Vermögen, sich bei der Geburt fallen zu lassen und bei sich selbst zu sein.
– Ein Gefühl von Sicherheit
– Innerliche Vorbereitung auf die Geburt samt Schmerzen
– Vertrauen in den eigenen Körper
– Die Fähigkeit, sich entspannen zu können
– Den Schmerz anzunehmen und nicht gegen ihn zu arbeiten
– Das Vermögen, sich bei der Geburt fallen zu lassen und bei sich selbst zu sein.
Möglicherweise negativ wirken sich aus:
Hunger und Müdigkeit
– Übermäßige Konzentration auf den Schmerz
– Hitze oder Kälte
– Unruhe im Umfeld
– Mangelndes Vertrauen in die Begleitpersonen
– Das Gefühl von Ohnmacht
– Übermäßige Konzentration auf den Schmerz
– Hitze oder Kälte
– Unruhe im Umfeld
– Mangelndes Vertrauen in die Begleitpersonen
– Das Gefühl von Ohnmacht
Auf alle diese Punkte haben Sie Einfluss. Betrachten Sie sie als Dinge, denen Sie Aufmerksamkeit schenken sollten.
Endorphine
Der Körper ist in der Lage, Wirkstoffe mit schmerzlindernder Wirkung herzustellen. Endorphine sind Gewebshormone, die eine opiatähnliche Wirkung haben. Sie spielen bei der Geburt eine wichtige Rolle. Gegen Ende der Schwangerschaft produzieren Mutter und Kind Endorphine – sie sorgen nicht nur dafür, dass z.B. Rückenschmerzen weniger als stark empfunden werden, sondern auch für eine gute Stimmung.
Entspannungstechniken und Arbeit mit der Vorstellungskraft
Nicht nur während der Schwangerschaft ist es hilfreich, wenn man sich entspannen kann. Wer angespannt ist, kann die Schmerzen in den Wehen schlechter bewältigen. Erfolgreiche seelische Entspannung besteht darin, äußere Störfaktoren auszuschließen. Dabei unterscheidet man zwischen selbst verursachten (autogenen) und fremd verursachten (suggestiven) Techniken. Beide bauen Spannungen ab und helfen, sich auf ein Ziel – zum Beispiel die Geburt – zu konzentrieren.
Visualisierungstechniken helfen Ihnen dabei, sich innerlich auf die Geburt vorzubereiten. Sie gehen dabei das bevorstehende Ereignis Schritt für Schritt durch und können auf diese Weise besser reagieren, wenn Sie tatsächlich in der Situation sind. Sie steigern damit Ihr Selbstvertrauen und haben das Gefühl, die Situation selbst zu beeinflussen.
Enorm wichtig bei einer guten Geburtsvorbereitung ist das richtige Atmen. Es ist nicht nur für die körperliche Entspannung unverzichtbar, sondern auch entscheidend für die psychische Entspannung. Wer gezielt atmen kann, hat schwierige Situationen besser unter Kontrolle.
Bewegung
Sich während der Entbindung zu bewegen, kann die Wehenschmerzen lindern. Bewegung steigert die Sauerstoffzufuhr zur Gebärmutter und die Endorphinproduktion. Schon kleine Bewegungen können den Weg des Kindes durch den Geburtskanal erleichtern und die Schmerzen mindern.
Auch kleine, rhythmische Schaukelbewegungen reduzieren den Schmerz. Manchmal ist der Körper so stark angespannt, dass der Schmerz dadurch noch gesteigert wird. Dann ist es hilfreich, die Position zu verändern – wechseln Sie ab zwischen sitzen, gehen, stehen und liegen.
Massage
Bei einer Massage werden die Nervenenden auf Ihrer Haut stimuliert, der Kreislauf angeregt und ermüdete Muskeln entspannt. In den Wehen hilft eine Massage auch als Form von Zuwendung. Besonders angenehm ist die Massage, wenn die Muskeln vorher mit warmen Handtüchern angewärmt werden, denn so steigt die Durchblutung des Gewebes und der Schmerz wird reduziert.
Frauen, die in den Wehen liegen, reagieren sehr unterschiedlich auf Körperkontakt. Manche brauchen Nähe, andere wollen in Ruhe gelassen werden. Es kommt nicht selten vor, dass Frauen ihren Männern gegenüber während der Geburt aggressiv werden und ihnen die Schuld an den Schmerzen geben. Andere Männer berichten von nahezu zerquetschten Händen, weil ihre Partnerin schraubstockartig heftig die Hand festhielt.
Die meisten Frauen empfinden es aber als angenehm, wenn ihnen während der Geburt der Rücken massiert oder gestreichelt wird. Manchmal strahlt der Schmerz auch in die Oberschenkel aus – dann wirkt eine sanfte Oberschenkelmassage wohltuend. Gleiches gilt für Schultern und Nacken; und auch eine Kopf- oder Fußmassage kann helfen.
Warme Bäder und warme Wickel
Warmes Wasser tut dem Körper gut. Es darf ruhig richtig warm sein, falls Ihr Kreislauf das verträgt, denn je wärmer das Wasser ist, desto stärker werden die Schmerzen gelindert. Zusammen mit körperlicher Nähe wirkt das Wasser extrem entspannend – natürlich soll Ihr Partner nicht mit in die Geburtsbadewanne, sondern vielmehr Ihren Rücken massieren oder Ihre Hand halten.
Zu früh während des Geburtsprozesses sollten Sie aber nicht in die Wanne steigen, denn die Wärme kann die Wehen stoppen. Andererseits können Sie durch ein warmes Bad zuhause herausfinden, ob Sie echte Wehen oder nur Vorwehen haben, denn Vorwehen verschwinden normalerweise in einer warmen Badewanne. Den gleichen Effekt kann auch eine warme Dusche haben – sie reduziert die Stresshormone im Blut und erhöht die Toleranz von Schmerzen.
Warme Kompressen können auch den Schmerz beim Dehnen des Dammes (er liegt zwischen Vagina und Anus) verringern, wenn sich der Kopf des Babys nach draußen schiebt.
Visualisierung und Geräusche
Versuchen Sie, an etwas Angenehmes zu denken. Wenn Sie das zwischen den Wehen hinbekommen, können Sie sich wahrscheinlich besser entspannen. Woran Sie denken sollen? Manche stellen sich das Meer und Wellen vor, andere fallende Schneeflocken, einige denken an das Kind, das sie bald in den Armen halten werden. Finden Sie selbst heraus, was für Sie am besten funktioniert.
Sie können auch Musik hören, wenn Sie mögen. In den meisten Kliniken/Geburtshäusern kann man dahingehend Wünsche äußern und auch eigene CDs mitbringen.
Versuchen Sie nicht, eigene Geräusche bei der Geburt zu unterdrücken. Stöhnen Sie, schreien Sie, jammern Sie – je nachdem, wonach Ihnen ist. Es ist herzlich egal, was die Menschen um Sie herum darüber denken.
Psychoprophylaxe
Bei der Psychoprophylaxe wird die Seele auf erwartete oder unerwartete Ereignisse vorbereitet. Die Schwangeren üben positive Vorstellungen zur Geburt, um Reflexe auszuschalten, die zu einer schmerzhafter Wehenverarbeitung führen. Komplettiert wird diese Methode durch Gymnastik, Atem- und Entspannungsübungen.
Akupunktur
Durch das gezielte Setzen langer, dünner Nadeln an bestimmten Energiepunkten des Körpers werden nachweislich Schmerzen gelindert. Wenn die Nadeln fachkundig gesetzt werden, tut das Einstechen nicht weh – allenfalls kribbelt es ein wenig beim Herausziehen (bei einer Geburt fällt das wirklich nicht ins Gewicht).
Die Akupunkturnadeln können die Wehentätigkeit beeinflussen, und zwar sowohl beschleunigend als auch verlangsamend. Etliche Hebammen und auch viele Gynäkologen haben eine Zusatzausbildung in Akupunktur absolviert.
Die Verwendung von Lachgas als Narkosemittel hat in den vergangenen Jahren stark abgenommen, es wird hauptsächlich in Kombination mit anderen Narkosemitteln noch verwendet. Früher konnte die gebärende Frau das Lachgas selber dosieren, indem sie nach Bedarf einatmete und so die schmerzlindernde Wirkung steuerte.
Ähnlich wie Morphine lindern Opiode starke und stärkste Schmerzen. Sie wirken auch stimmungsverändernd – in beide Richtungen. So kann die werdende Mutter entweder euphorische Glücksgefühle oder aber negative Gefühle besonders eindringlich spüren. Meist wird Pethidin in Form einer Spritze verabreicht (intramuskulär, z.B. in den Po).
Allerdings funktioniert die schmerzlindernde Wirkung nicht bei allen Frauen gleich gut, und manche Säuglinge vertragen das Medikament überhaupt nicht gut – es kann negative Auswirkungen auf das Baby haben, wenn die Mutter Pethidin erhält. Die Wirkung des Mittels hält 2-4 Stunden an.
Eine PDA kann sowohl bei einem Kaiserschnitt als auch bei einer vaginalen Geburt eingesetzt werden. Um die PDA zu setzen, verabreicht der Anästhesist zuerst eine örtliche Betäubung am Rücken zwischen zwei Dornfortsätzen der Wirbelsäule. Danach wird ein Katheter eingebracht, über den dosiert ein Betäubungsmittel zugeführt wird. Die Wirkung der PDA setzt langsamer ein als die einer SPA, weswegen sie nicht in Notsituationen gegeben werden kann. Ein großer Vorteil dieser Schmerzlinderungsmethode ist, dass die Patientin weiterhin in der Lage ist, zu gehen und so die Geburt aktiv mit zu gestalten.
Unangenehme Nebenwirkungen dieser Schmerzlinderungsmethode können starke Kopfschmerzen (ungefährlich) und Blutdruckabfall (bei sofortiger Behandlung ungefährlich) sein. Äußerst selten kann es zu Rückenmarksverletzungen kommen.
Die spinale Anästhesie wirkt rascher als die PDA, nämlich schon nach wenigen Minuten. Sie wird bei geplanten Kaiserschnitten eingesetzt und ist, obwohl bei der SPA die Nadel tiefer eingeführt wird als bei der PDA, weder schmerzhafter noch gefährlicher.
Hat eine werdende Mutter eine SPA erhalten, spürt sie weder Schmerzen noch kann sie die betäubten Körperteile bewegen. Unangenehme Nebenwirkungen dieser Schmerzlinderungsmethode können starke Kopfschmerzen (ungefährlich) und Blutdruckabfall (bei sofortiger Behandlung ungefährlich) sein.