Maximilian: zu früh, aber reif

Am 29. Mai kam ich gegen 14 Uhr von meinen Eltern wieder mit dem Auto nach Hause. Als ich ausstieg wurde es in meinem Slip schlagartig etwas nass. Kurzerhand machte ich einen Test mit Ph-Teststreifen. Fruchtwasser!

Unser Maximilian war für den 28.06.2010 ausgerechnet. Schon seit ca. der 32. Schwangerschaftswoche hatte ich zu wenig Fruchtwasser und musste wöchentlich zur Kontrolle. Es war zwar bereits wenig da, aber noch nicht im kritischen Bereich. Und so wurde auch am 27.05.2010 noch ein neuer Kontrolltermin für den 03.06.2010 ausgemacht. Doch solang wollte unser Engel nicht warten…

Ich hatte schon am 28.05. so ein ungutes Gefühl, da ich mir nicht erklären konnte, wohin nach und nach das ganze Fruchtwasser verschwunden ist und habe mir in der Apotheke PH-Teststreifen geholt. Am 29.05.2010 kam ich gegen 14 Uhr von meinen Eltern wieder mit dem Auto nach Hause. Als ich ausstieg, wurde es in meinem Slip schlagartig etwas nass. Kurzerhand machte ich einen Test mit Ph-Teststreifen. Es war Fruchtwasser abgegangen!

Bis zum Abend blieb ich noch daheim, da ich versuchte, meine Hebamme anzurufen und bei dem Geburtstag meiner Tante noch mit gegrillt hatte. Ich erreichte meine Hebamme jedoch nicht und entschied mich dann doch, mich ins Krankenhaus einliefern zu lassen.

Bei der Aufnahmeuntersuchung wurde bestätigt, dass es wirklich Fruchtwasser war und ich einen hohen Blasensprung hatte. Der Muttermund war noch fest verschlossen (ich war ja erst Ende der 36.SSW) und Wehen waren auch nicht da. So wurde ich dann erstmal zum Schlafen aufs Zimmer geschickt.>

Am nächsten Morgen wurde erneut CTG geschrieben, leider wieder ohne Wehen. Nun wurde nach 12 Stunden seit dem hohen Blasensprung ein Gel gelegt, das Wehen auslösen sollte. Nach einigen Stunden wurde dann am Abend erneut CTG geschrieben… wieder waren keine Wehen aufgezeichnet.

So sollte ich mich erneut ausruhen gehen und am nächsten Morgen (31.05.2010) wurde es dann erneut mit dem Gel probiert. Auch diesmal waren keine Wehen da. Der Muttermund ging in den ganzen Tagen nur 1 cm auf und blieb dann stehen. Erneut sollte ich mich ausruhen.

Am 01.06.2010 wurde früh ca. um 8:00 Uhr die Fruchtblase ganz geöffnet. Aber wie soll es auch anders sein… keine Wehen kamen. Langsam wurde ich unruhig, da ich Angst um mein Baby hatte und bat den Arzt um einen Kaiserschnitt, wenn es nicht an dem Tag zu Wehen und somit zur Geburt meines Kleinen kommt.

Am Mittag wurde ich dann an den Wehentropf gehängt. Nach Erhöhung der Dosis kamen auch leichte Wehen. Nachmittags 15:30 Uhr wurde dann nochmal der Muttermund kontrolliert – er war ca. 2 cm offen. Die Dosis des Wehenmittels wurde weiter gesteigert und immer wieder wurde CTG geschrieben. Die Wehen blieben jedoch nur so leicht, trotz der Erhöhung des Wehenmittels. Ich lief den Flur auf und ab, lag im Bett, bekam Zäpfchen und hüpfte auf einen Ball herum, in der Hoffnung, die Geburt so weiter voranzubringen.

Am Abend um 21:30 Uhr wurde dann erneut der Muttermund durch die Oberärztin kontrolliert. Es blieb aber bei den 2 cm stehen. Nun wollten mich die Ärzte wieder hoch ins Zimmer schicken, um an nächsten Tag weitermachen zu können. Das ließ ich aber nicht zu und schrie die Oberärztin in meiner Verzweiflung an, dass doch noch an diesem Tag ein Kaiserschnitt gemacht werden soll, da ich Angst um mein Baby hatte (das Fruchtwasser lief ja gleich nach der Bildung wieder ab). Drei mal wollten mich die Ärzte umstimmen, damit sie weiter probieren können.

Aber ich blieb bei meiner Entscheidung… sie sollen den Kleinen per Kaiserschnitt holen! Nachdem sie merkten, dass ich mich nicht umstimmen lassen würde, bereiteten sie mich und den OP für den Kaiserschnitt vor. Ich bekam eine PDA gesetzt, damit ich den Moment der Geburt miterleben konnte. Nachdem ich im OP war, wurde mir ein Katheter gesetzt. Jedoch musste noch auf den Kinderarzt gewartet werden, da es sich ja um eine rechnerische Frühgeburt handelte. Als dieser endlich da war ging es los.

Maximilian wurde am 01.06.2010 um 23:28 Uhr am Anfang der 37. SSW per Kaiserschnitt geboren. Er war 48 cm groß, 2960 Gramm schwer und der Kopfumfang betrug 33 cm. Er ist ein süßer kleiner Junge, der von der Entwicklung her bereits 3 Wochen weiter war als er errechnet war. So konnte er bei mir bleiben und musste nicht in die Kinderklinik.

Bildnachweis: von privat

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