Kurz vor der Geburt – Tipps zur Vorbereitung

Auch wenn auf der ganzen Welt ständig Kinder zur Welt kommen und schon Abermillionen von Frauen ein Baby zur Welt gebracht haben, ist die Geburt des eigenen Babys eine aufregende Sache.
Wir haben wertvolle, leicht umsetzbare Tipps, wie Sie sich vorbereiten können!
Vertrauen Sie Ihrem Körper
 
Wahrscheinlich ist das Vertrauen in Ihren Körper schon während der Schwangerschaft gestiegen: schließlich hat der Körper bisher alles gut bewältigt, kleinere Schwierigkeiten inklusive. Darum können Sie auch getrost annehmen, dass der Körper die Geburt gut bewältigen wird.
 
 
Im Laufe der Schwangerschaft und der Geburtsvorbereitung haben Sie sicher schon gemerkt, dass Ihnen der Körper eindeutige Signale schickt: z.B. die unglaubliche Müdigkeit zu Beginn der Schwangerschaft oder gelegentliches Ziehen im Unterleib. Diese Signale haben einen Sinn und sind zu stark, um ignoriert zu werden. Genauso ist es bei der Geburt. Ihr Körper wird Ihnen Signale schicken, die dafür sorgen, dass Sie das Richtige tun.
 
Eine Geburt ist ein extremes Erlebnis, und zwar für den Körper und die Seele. Die Quintessenz eines guten Geburtsvorbereitungskurses ist deswegen, dass eine gebärende Frau sich fallenlassen sollte. Es macht keinen Sinn, sich bei einer Geburt zusammenzureißen – das würde nur für Verkrampfungen sorgen und die Sache unnötig erschweren.
 
Überlegen Sie sich gut, wo Sie das Kind zur Welt bringen wollen.
 
Es gibt viele gute Möglichkeiten: Sie können eine Haugeburt unter Betreuung einer Hebamme durchführen, in eine Geburtshaus gehen oder in eine Klinik. Und auch wenn die Wahl des Ortes getroffen ist, können Sie noch die Geburtsposition und die Art der Schmerzlinderung wählen. Sie können sogar in einer Badewanne mit lauwarmem Wasser entbinden – viele Frauen empfinden die Geburt so als weniger schmerzhaft.
 
Wer das Gefühl hat, bei der Geburt nicht passiv zu sein, sondern aktiv mitzubestimmen, fühlt sich weniger hilflos und ist entspannter. Es ist also wichtig, dass Sie sich wohlfühlen in der gewählten Umgebung. Wählen Sie Ihre Begleiter (Partner, Freundin, Betreuer) für die Geburt sorgfältig aus – Sie sollten ihnen absolut vertrauen.
 
Eine Geburt ist ein schmerzhaftes Erlebnis. Es muss aber kein traumatisches Erlebnis sein – das vermeiden Sie, wenn Sie wissen, was bei der Geburt passiert.
 
 
Es ist gut und normal, der Geburt mit einer gewissen Sorge entgegenzusehen. Schließlich wissen Sie nicht genau, was auf Sie zukommt. Vielleicht hilft Ihnen die Gewissheit, dass bei Angst Adrenalin ausgeschüttet wird und dass dieses Hormon die Reaktionsfähigkeit steigert und das Schmerzempfinden dämpft.
 
Aber auch wenn Sie noch so viel lesen oder sich umhören, wie eine Geburt verläuft – die Erfahrung, ein Kind zu bekommen, müssen (oder wollen) Sie selber machen. Es gibt keine einzig richtige Art, sich auf die Geburt vorzubereiten. Trotzdem ist es gut, vorbereitet zu sein. Dazu gehört auch, dass der Klinikkoffer zeitig gepackt wird. Falls Sie bereits ein Kind haben, sollten Sie klären, wer sich um das große Geschwisterkind kümmert, während der Partner Ihnen bei den Wehen die Hand hält.
 
Die Klinik oder den Ort der Geburt besichtigt zu haben, beruhigt viele Schwangere. Schauen Sie sich in Ruhe um – fast alle Kliniken bieten die Möglichkeit, im Rahmen eines Informationsabends die Räumlichkeiten zu besichtigen und Fragen zu stellen. Dabei lernen Sie auch das Personal kennen und können sich ein Bild von der Atmosphäre vor Ort machen.
 
Reden Sie darüber!
 
Wie bei anderen Ängsten auch, kann es enorm helfen, sich mit anderen auszutauschen. Reden Sie mit dem Partner, der Hebamme oder Frauenärztin, Ihrer Mutter oder Freundinnen – und mit den Frauen aus dem Geburtsvorbereitungskurs. Denn die sind in derselben Situation wie Sie und verstehen am allerbesten, was in Ihnen vorgeht. Für einige Frauen aus dem Kursus ist es sicher nicht die erste Geburt; bestimmt können sie Ihnen wertvolle Informationen geben.
 
Nicht wenige Schwangere sprechen mit dem Baby in ihrem Bauch über die bevorstehende Geburt. Das ist ebenso sinnvoll wie auf den Inhalt der Träume zu achten. Sie sind Botschaften aus dem Unterbewusstsein und haben oft Ängste zum Thema. Sie könnten die Träume aufschreiben und überlegen, ob Sie wirklich Angst vor der geträumten Situation haben müssen. Die beste Expertin für die Analyse Ihrer Träume sind Sie selbst.
 
Wenn Sie längere Zeit unter starken Ängsten leiden, zögern Sie nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Wenn der Frauenarzt Ihre Sorgen nicht lindern kann, wird er Ihnen therapeutische Hilfe empfehlen und die richtigen Ansprechpartner nennen können.
 
 
Geburten können sehr lange dauern – 10 bis 20 Stunden sind durchaus normal, denn die Wehen beginnen sanft und steigern sich langsam. Beim ersten Kind dauert die Entbindung übrigens meist länger als beim zweiten. Man kann die Geburt mit einem Marathon vergleichen: der wird auch nicht weniger mühsam, je näher der Läufer dem Ziel kommt. Und er erfordert nicht nur gute körperliche Vorbereitung, sondern auch mentale Stärke.
 
Frauen, die Sport treiben, kommen bei der Entbindung nachweislich besser klar, weil sie ihren Körper kennen und ihm vertrauen. Dabei ist es egal, welche Art von Sport die werdende Mutter bevorzugt. Während der Schwangerschaft empfehlen sich sanfte Sportarten wie Schwimmen, Yoga oder einfach zügiges Spazierengehen. Reiten, Skifahren oder andere Betätigungen, die mit Erschütterungen verbunden sind, eignen sich nicht und können sogar gefährlich für das Baby sein.
 
Versuchen Sie, vor der Entbindung noch möglichst viel Schlaf und Kraft zu tanken. Gönnen Sie sich viele Verschnaufpausen und tun Sie etwas für Ihr Wohlbefinden. Der Mutterschaftsurlaub ist in diesem Sinne kein Urlaub – vielmehr ist es Ihr Job, das Kind auszutragen und gut für sich zu sorgen. Vergleiche mit anderen Schwangeren bringen Sie nicht weiter; hören Sie stattdessen einfach auf Ihren Bauch. Sie wissen am besten, was Ihnen und damit auch dem Baby gut tut.
 
Foto: © Sergey Borisov für istockphoto.com
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