Das statistische Bundesamt berichtet, dass im vergangenen Jahr erneut ein Rekord an Kaiserschnitten in Deutschland aufgestellt wurde – es sind nunmehr über 31% der Babys, die per Schnittoperation entbunden werden. Dabei gibt es erhebliche Unterschiede zwischen den einzelnen Bundesländern: Mit Abstand die meisten Kaiserschnitte wurden 2009 im Saarland gemacht, die wenigsten in Sachsen.
- Rheinland-Pfalz: 32,6%
- Nordrhein-Westfalen: 32,5%
- Bayern: 33,1%
- Hessen: 34%
- Baden-Württemberg: 32,7%
- Niedersachsen: 32,3%
- Saarland: 38,4%
- Hamburg: 28%
- Sachsen-Anhalt: 26%
- Brandenburg: 26,3%
- Schleswig-Holstein 32,8%
- Thüringen: 26,1%
- Bremen: 31,3%
- Mecklenburg-Vorpommern: 27,9%
- Berlin: 26,6%
- Sachsen: 22,6%
Es lässt sich also ein deutliches West-Ost-Gefälle feststellen, und auch im Süden wird häufiger als im Norden per Kaiserschnitt entbunden. Laut Gesundheitsorganisation WHO ist nur jeder 10. dieser Eingriffe medizinisch notwendig – aber die Frauen legen Wert auf eine schnelle, planbare Geburt mit möglichst geringen Schmerzen.
Auch für die Mediziner ist der Kaiserschnitt die besser kalkulierbare Geburts-Variante: Er bringt der Klinik etwa 3.000 Euro innerhalb von 60 Minuten ein, wohingegen eine vagniale Geburt 12-24 Stunden dauern kann und mit etwa 1.500 Euro vergütet wird.
Allerdings birgt ein Kaiserschnitt die Risiken einer großen Bauchoperation: Von Infektionen über Thrombose zu Problemem mit der Narkose sind einige Unwägbarkeiten möglich. Für die Mutter ist der Kaiserschnitt riskanter als die vaginale Entbindung, für das Kind bestehen hingegen geringere Risiken – diese liegen vor allem bei Anpassungsschwierigkeiten der Atmung.
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