Am 02.06.10 hatte ich einen Routinetermin beim Frauenarzt. Da schon die ganze Schwangerschaft mein Blutdruck recht hoch war, musste ich die letzte Zeit wöchentlich hin gehen. An diesem Tag war er wieder sehr hoch und ich hatte auch schon gut Wasser eingelagert, und da meinte mein Frauenarzt, er würde mich lieber ins Krankenhaus zum Einleiten schicken.
Mein errechneter ET war der 21.06.10 und unser Sonnenschein hatte schon ein geschätztes Gewicht von 3500 Gramm. Total überrumpelt von der Nachricht bin ich dann erstmal nach Hause gefahren, um meine Sachen zu holen und um nochmal was zu Essen.
Dann ab ins Krankenhaus. Die wollten dann aber, dass ich stationär bleibe und für die paar Resttage der Schwangerschaft der Blutdruck nochmal neu eingestellt wird. Damit war ich dann aber nicht einverstanden, ich hatte mich jetzt so aufs Einleiten eingestellt. Nach langem Hin und Her und Untersuchen hieß es, dass der Muttermund schon verkürzt ist und sie doch anfangen einzuleiten.
Ab dem Tag bekam ich dann 2 Mal täglich ein Gel gelegt, was die Wehen auslösen soll. Leider aber bei mir nicht. Bis zum 05.06. ist nichts passiert, bis auf die regelmäßigen CTG-Kontrollen. Am 05.06. war ich dann auf der Toilette und als ich etwas vom Boden aufheben wollte, ist mir Flüssigkeit die Beine herunter gelaufen. Also mal wieder in den Kreißsaal und die Hebamme machte einen Test – Fruchtwasser.
Juhu, dachte ich, jetzt wird es losgehen. Aber nein, die Prozedur ging dann bis zum Abend des 07.06. weiter. Zwei Mal täglich einleiten, nur jetzt bekam ich wegen des Blasensprungs noch Antibiotika dazu. Am Abend vom 07.06. wurde mir dann gesagt, dass ich am nächsten Tag mit Wehentropf eingeleitet werde und wenn das Kind abends nicht da ist, ein Kaiserschnitt gemacht wird. Dazu möchte ich noch sagen, dass ich schon die ganze Zeit einen Wehentropf wollte, es aber angeblich nicht ging, weil noch Gebärmutterhals vorhanden war. Naja, am 08.06. war auch noch Gebärmutterhals da und es ging dann doch mit Wehentropf los.
Um 7 Uhr musste ich im Kreißsaal sein und bekam einen Einlauf und um halb neun wurde ich an den Wehentropf gehängt. Nach einer Stunde wurde die Dosis erhöht, weil sich nichts getan hat. Dann wurde noch einmal um 10.30 Uhr die Dosis erhöht und um 11.30 Uhr wurde die Fruchtblase komplett eröffnet. Weiterhin keine Wehen. Um 12 Uhr habe mich zu meinem Mann gesagt, dass er ruhig nochmal etwas essen gehen kann, weil sich ja hier eh nichts tut. Um 12.05 Uhr habe ich meinen Mann mit SMS bombadiert, weil ich gedacht habe, ich schaffe es nicht allein: Von jetzt auf nachher circa alle 2-3 Minuten heftigste Wehen.
Um 13 Uhr habe ich dann die PDA angeboten bekommen, die ich dankend angenommen habe. ( Morgens war sie mir schonmal angeboten worde, aber da war ich noch der festen Überzeugung, es ohne zu schaffen). Leider hat es bis 13.45 Uhr gedauert, bis der Narkosearzt zum PDA legen kam. Ich habe gedacht, ich überlebe das nicht.
Nachdem die PDA gelegt war, wurde es dann besser, aber leider meinte die Hebamme, sie würde nicht richtig liegen. Egal – die Wehen waren so , dass ich sie zwar spürte, aber gut veratmen konnte. Um 17.30 Uhr war der Muttermund dann endlich 10 cm geöffnet und ich durfte schon langsam mitpressen.
Dummerweise wollte der kleine Mann aber nicht richtig runter rutschen und die Ärzte haben überlegt, einen Kaiserschnitt zu machen, aber nach mehreren Positonswechseln ging dann alles ganz schnell. Ich durfte richtig pressen, die Ärztin hat von oben gedrückt und leider musste am Ende auch eine Saugglocke benutzt werden.
Aber es hat sich gelohnt, denn um 18.21 Uhr war unser Sonnenschein Jasper auf der Welt. Er wog 3730 Gramm und hatte eine Länge von 56 cm. Kopfumfang war 35 cm.
Ich wurde dann noch genäht, ich hatte einen Scheidenriss, von dem ich aber nie was gespürt habe. Dann durften wir die nächsten 3 Stunden mit unserem Schatz im Kreißsaal kuscheln….. Seit dem 29.06. ist Jasper bei uns zu Hause (es gab später noch Komplikationen, weswegen er auf die Intensivstation musste) und es geht ihm gut…..
Bildnachweis: von privat
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