Komplikationen bei der Geburt

Die Geburtsbegleiter haben viele Möglichkeiten, die Geburt auch dann gut zu Ende zu bringen, wenn sie schwierig ist: Die Palette bei Geburtskomplikationen reicht vom Dammschnitt zum Kaiserschnitt – je nachdem, was das Problem ist.
Zange oder Saugglocke werden eingesetzt, wenn das Baby schon weit unten im mütterlichen Becken ist, aber nicht mehr vorankommt. Es kann z.B. sein, dass die Mutter keine Kraft mehr hat und nicht mehr pressen kann. Oder das Baby lag in Beckenendlage und steckt nun fest.
 
Die Zange sieht aus wie eine große Grill- oder Zuckerzange und wird nach einem Dammschnitt in die Vagina eingeführt, um das Kind möglichst rasch herauszuholen – sie kommt aber sehr selten zum Einsatz.
 
Geburtszange, Saugglocke & Co.
Geburtskomplikationen (© panthermedia.net Martin Valigursky)
Eine Saugglocke ist sanfter als eine Zange zum Kind, verformt aber den Kopf des Babys kurzzeitig durch das Vakuum, das sie erzeugt. Einige Tage nach der Geburt ist die dadurch entstandene Beule auf dem Köpfchen aber wieder verschwunden.
 
Ein Dammschnitt wird durchgeführt, wenn das Baby beim Austritt so sehr auf die Haut zwischen Vagina und Anus drückt, dass diese zu reißen droht. Der Vorteil eines Schnittes gegenüber einem Dammriss ist, dass der Schnitt besser gerade genäht werden kann – für die Wundheilung ist es aber kein Vorteil, wenn der Damm von den Ärzten geschnitten wird. Falls ein Dammschnitt vorgenommen wird, näht der Arzt die Wunde hinterher unter örtlicher Betäubung. Dass der Schnitt selber ohne Betäubung erfolgt, fällt unter den Geburtsschmerzen nicht ins Gewicht. Das klingt brutal, ist aber wirklich so.
 
Ein Routinedammschnitt als rein vorbeugende Maßnahme wird heute kaum noch vorgenommen. Die Geburtshelfer versuchen, den Damm durch Massage und geschickte Griffe beim Austritt des Kindes zu schützen. Oft gelingt dies und die vaginale Geburt kann ohne Geburtsverletzungen durchgeführt werden. Bei Wassergeburten müssen übrigens seltener Dammschnitte gemacht werden als außerhalb des Wassers.