Eigentlich hatte man mir gesagt, dass ich höchstwahrscheinlich nur 10-14 Tage bleiben muss, tatsächlich waren es 22 Tage – ununterbrochen am Tropf mit wehenhemmenden Mitteln. Ende der 36. Woche wurde ich entlassen.
Zu Hause war ich allerdings nicht lange, schon 4 Tage später war ich wieder in der Klinik. Wegen einer B-Streptokokken-Infektion und einem bereits auf 2 cm geöffneten Muttermund wurde beschlossen, dass die Geburt eingeleitet wird. Nach zwei Tagen und zwei Nächten und allem, was Hebammen und Ärzten an Einleitungsmethoden eingefallen war (Tabletten, öffnen der Fruchtblase, Gel, Einlauf, spatzieren gehen, Badewanne, Wehentropf) sagte man mir, dass die Geburt zum Stillstand gekommen sei und man mir zum Kaiserschnitt rate.
3 Stunden später war der Eingriff. Kurz nachdem man mir gesagt hatte, dass ich per Kaiserschnitt entbinden muss, war ich erst in Tränen aufgelöst. Auf dem Weg in den OP und im OP selbst hatte ich einfach nur Angst. Ich habe mich ziemlich allein gelassen gefühlt. Die Ärzte hatten vergessen, meinem Mann Bescheid zu sagen, so dass er erst dazu kam, als unser Sohn bereits auf der Welt war. Zum anderen hatte sich die Anästhesistin nicht eine Minute um mich gekümmert.
Am Tag der Geburt habe ich den Kaiserschnitt als Trauma empfunden. Mittlerweile habe ich das ganz gut überwunden. Das Stillen hat bei mir auch nicht geklappt – lag vielleicht auch daran, dass mehr geschlafen als getrunken hat. Und wenn ich ihn anlegen wollte, hat er entweder nur gebrüllt oder ist gleich wieder eingeschlafen. Leider habe ich vom Personal in der Klinik wenig Unterstützung bekommen.
Ich kann nicht verstehen, dass es Frauen gibt, die sich bewusst für einen Wunschkaiserschnitt entscheiden. Mir ist auch unbegreiflich, dass der Kaiserschnitt als ein einfacher Geburtsweg beschrieben wird.
Lesen Sie hier den vollständigen Kaiserschnitt-Fragebogen der Bürokauffrau, die ihr erstes Kind per Kaiserschnitt auf die Welt brachte.
Kaiserschnittfoto-Galerie mit neuen Fotos unserer Userinnen:
Bildnachweis oben rechts und Vorspann: Der Kaiserschnitt hat kein Gesicht, edition riedenburg.