Weltkinderbuchtag! So fördern Sie Ihr Kind

37 Prozent der deutschen Kinder bekommen keine Bücher vorgelesen, so eine aktuelle Studie. Wie macht man es denn richtig: ab wann und wie mit Kindern lesen? Und welchen praktischen Nutzen haben sowohl Kinder als auch Eltern davon?
Erschreckend: 37 Prozent aller Mädchen und Jungen wird nie vorgelesen, weder zu Hause, noch im Kindergarten oder in der Schule. Dies belegt die  Studie „Vorlesen im Kinderalltag„.
Es wurden bundesweit Kindergarten- und Grundschulkinder befragt. „Kinder wünschen sich ausdrücklich, dass ihnen vorgelesen wird“, so Ralf Klein-Bölting von der Deutschen Bahn, die die Studie gemeinsam mit der Stiftung Vorlesen und der ZEIT ininitiert hat. Ob die Eltern vorlesen oder nicht, hängt nicht vom Einkommen oder dem Bildungsgrad ab. Aber scheinbar auch vom Geschlecht: Denn nur acht Prozent der Kinder sagen, dass ihre Väter vorlesen.
Dabei ist längst bewiesen, wie wichtig lesen für Kinder ist. Lesen fördert den Spracherwerb. Und mehr:  Kinder, denen regelmäßig vorgelesen wird, zeigen mehr Geduld und Ausdauer beim Zuhören. Dies übt Konzentrationsfähigkeit und eigene Sprachgewandtheit. Kinder, denen häufig vorgelesen und erzählt wird, verfügen über einen größeren Wortschatz. Das beginnt schon bei den ganz kleinen Zuhörern – bereits beim gemeinsamen Anschauen eines Bilderbuches wird ein wichtiger Grundstein zur Sprachentwicklung gelegt. Das Wiedererkennen von Tieren, Gegenständen, Fahrzeugen und Situationen zeigt dem Kind die Welt, macht sie ihm sprachlich zugänglich.
An erster Stelle steht die Nähe zu den Eltern, das gemeinsame Erlebnis. „Vorlesen kann positive Erlebnisse in Zusammenhang mit Büchern vermittlen, bedeutet Begegnung und Geborgenheit“, so die Stiftung Lesen.
Die wichtigsten Tipps zum Vorlesen:
  • Kinder sind nicht zu klein zum Lesen. Schon Babys lieben weiche Stoffbücher und bunte Bilder.
  • Kuscheln Sie sich mit ihrem Kind oder setzen Sie es beim Lesen auf Ihren Schoß. Das erzeugt Nähe und Verbundenheit. Machen Sie aus der „Bücherzeit“ ein gemeinsames Ritual vor dem Einschlafen oder nach dem Aufstehen. Finden Sie selbst heraus, welche Zeit Ihnen gemeinsam am besten gefällt.
  • Kleinkinder suchen sich gern selbst die Bücher aus, lassen sie Ihr Kind mitbestimmen (auch wenn das häufige Wiederholen des Lieblingsbuches für Erwachsene anstrengend ist).
  • Wenn das Kind zappelt: bauen Sie Bewegung mit ein. Lesen Sie z.B. Bücher mit Reiterspielen. Oder unterbrechen Sie, wenn das Kind nicht mehr mag.
  • Sprechen Sie mit dem Kind über die Geschichte und die Bilder. „Runterleiern“ des reinen Textes kann für Kinder langweilig sein. Lassen Sie das Kind Fragen stellen.
  • Gedichte sind für Wichte besonders schön: Denn gereimte Sprache hilft beim Hören und Sprechen. Kinder lernen so die Struktur der Sprache.
  • Die besten Bücher für Kinder sind altersgerecht und machen auch Eltern Spass. Schauen Sie gemeinsam Bilderbücher mit klaren Illustrationen, Klapp- oder Tastbücher. Sehr schön sind Buchpakete, die an das Alter der Kinder angespasst sind.
  • Seien Sie selbst Vorbild. Wenn das Kind merkt, dass Ihnen Lesen Freude macht, wird es Sie bald imitierien und selbst seinen Stofftieren „vorlesen“.

 Bildnachweis: Sandviks Verlag

Linktipp: Lesen Sie mit Ihrem Kind (Sandviks Verlag)

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