Familienarbeit ist Frauensache

Mütter leisten die meiste Arbeit in Familien und halten es oft für aussichtslos, Väter zur Hausarbeit zu überreden. So eine aktuelle Studie.
Männer sind konservativ. Sie schätzen zwar den Einsatz von Frauen in Beruf, Haushalt und Erziehung, so die Vorwerk Familienstudie, durchgeführt vom Instituts für Demoskopie Allensbach.
Aber während die deutliche Mehrheit der jungen Frauen (16 bis 29 Jahre) es besonders wichtig findet, dass Frauen auch an sich selbst denken, gestehen gleichaltrige Männer ihnen diese Freiheiten nicht zu. Nur jeder dritte findet es wichtig, dass berufstätige Mütter sich selbst verwirklichen können und eigene Interessen verfolgen.
 
Auch sonst sind die Vorstellungen vom Familienleben bei Männern und Frauen nicht gleich: 57 Prozent der deutschen Mütter empfinden ihren Anteil an der Erziehungs- und Hausarbeit als „etwas belastend“, ein Viertel der Frauen sogar als „ sehr belastend“.
 
Das Männer auch zur Hausarbeit überredet werden können, hält immerhin jede fünfte Frau für aussichtslos.
Empfänglich sind Frauen im Übrigen für Lob. Sobald Frauen für ihre Putz- und Kochfähigkeiten Anerkennung bekommen, fühlt sich die Hausarbeit gleich weniger stressig an – nur 17 Prozent meckern dann noch darüber. (Raffinierte Strategie der Männer!?)
Ein stärkes Engagement des Partners in der Familienarbeit wünschen sich immerhin 21 Prozent der Studienteilnehmer.
 
Die fast 2000 Befragten waren sich in einem aber einig: Für Familien muss mehr getan werden. Eltern wünschen sich mehr finanzielle Hilfen vom Staat (54 Prozent), Ganztagsbetreuung in der Schule (39 Prozent), flexiblere Zeiten in Kinderbetreuungseinrichtungen (35 Prozent) und familienfreundlichere Arbeitszeiten (45 Prozent).