Diese erste Untersuchung macht die kommenden Umwälzungen fassbarer – und es beruhigt ungemein, zu sehen, dass der Embryo sich normal entwickelt. Außerdem wird die Gesundheit der werdenden Mutter gründlich gecheckt. Der Partner darf übrigens zu dieser und auch allen folgenden Untersuchungen gerne mitkommen.
Wichtig sind dem Arzt vorige Schwangerschaften, Fehlgeburten und Geburten – darüber Bescheid zu wissen, hilft ihm, das Risiko der Schwangerschaft einzuschätzen. Außerdem wird natürlich nach dem Alter der Frau, ihrem Gewicht und der Größe und auch dem Allgemeinbefinden gefragt. Er wird wissen wollen, wann die letzte Periode stattgefunden hat und wie lang der Zyklus normalerweise ist.
Oft hat eine Arzthelferin schon den Blutdruck gemessen und sich ein Becherchen mit Urin zur Untersuchung geben lassen, bevor die Schwangere in das Zimmer des Gynäkologen gebeten wird.
Nach einem kurzen Gespräch mit dem Arzt geht es dann zur Sache: auf dem gynäkologischen Stuhl werden Vagina und Unterleib abgetastet und evtl. ein Krebsabstrich gemacht.
Danach legt sich die Frau auf eine Liege und der Frauenarzt untersucht die Vagina mit einem Ultraschallgerät, das die Form eines Penis hat (tut nicht weh, es wird mit Gel versehen und ist nicht sehr groß).
Dabei kann die Frau zusammen mit dem Arzt auf dem Bildschirm ihren Embryo sehen, vielleicht auch schon ein schlagendes Herz (ab der 7. SSW), die Fruchthülle und ob sich die befruchtete Eizelle gut eingenistet hat. Die Größe des Embryos wird gemessen, um sein ungefähres Alter und den voraussichtlichen Geburtstermin zu berechnen.
Danach wird noch Blut für Laboruntersuchungen abgenommen, um folgendes herauszufinden:
- Die Blutgruppe der Mutter (wichtig bei Rhesus Negativ)
- Eisenwert
- Ob die Mutter gegen Röteln immun ist
- Ist die Frau an Syphilis erkrankt?
- Besteht Immunität gegen Toxoplasmose? (Wichtig bei Kontakt mit Katzen)
- Trägt die Frau das AIDS-Virus?
- Hat die Schwangere Chlamydien?
Aus der Urinprobe zieht der Arzt diese Schlüsse:
- Harnwegsinfektion vorhanden/nicht vorhanden
- Verdacht auf Schwangerschaftsdiabetes ja/nein
- Ob eine Schwangerschaftsvergiftung (Präeklapsie) wahrscheinlich ist
Die Ergebnisse der Blutuntersuchung erfährt die Frau nicht gleich bei diesem ersten Termin – sie wird angerufen, falls einer der Tests bedenklich ausgefallen sein sollte. Ansonsten wird der Arzt sie für 4 Wochen später erneut einbestellen und den Mutterpass dann mit den Ergebnissen versehen. Bis zur 32. SSW (also 8 Wochen vor der Geburt) wird dieser Rhythmus beibehalten, danach besuchen die werdenden Mütter den Arzt alle 14 Tage oder nach Bedarf auch häufiger.
Viele Frauen freuen sich auf diese Termine, weil sie „Baby gucken“ dürfen. Und auch für den Partner ist es schön, das Baby im Bauch sehen zu können. Dieser Anblick soll schon harten Männern die Tränen in die Augen getrieben haben!
Foto: © Neustockimages für istockphoto.com