Erkältung in der Schwangerschaft

Kein Zweifel, der Herbst ist da. Und mit ihm die Erkältungszeit. Wie Schwangere am besten Husten, Schnupfen und Halsweh bekämpfen? So schaffen Sie Linderung und schaden dem Baby nicht:

Husten, Schnupfen, Heiserkeit und Gliederschmerzen? Leider kennen wir diese Begriffskombination nicht nur aus aus der Werbung für Medikamente. Im Herbst und im Winter ist Hochsaison für Erkältungen. Und auch für grippale Infekte. Schwangere sind oft besonders anfällig für diese Viren, da ihre Immunabwehr geschwächt ist.

Grippale Infekte schwächen den Körper mehr als ein einfacher Schnupfen und werden begleitet von Fieber, Schüttelfrost, Kopf- und Gliederschmerzen und auch von Halsweh. So unangenehm sie sind, meist verlaufen sie harmlos und sollten nicht mit einer echten Grippe (Influenza) verwechselt werden. Eine fieberhafte Erkältung bleibt für das ungeborene Baby ohne Folgen. Allerdings kann sehr hohes Fieber das Risiko einer Fehlgeburt oder von vorzeitigen Wehen erhöhen. Hat eine werdene Mutter in der Frühschwangerschaft über längere Zeit hohes Fieber, sollte ein Arzt aufgesucht werden, denn dann ist eine medikamentöse Behandlung angeraten, um Mutter und Kind zu schützen.

Welche Medikamente in der Schwangerschaft
Infekte in der Schwangerschaft (Panthermedia Edward Bartel)

Welche Medikamente sind für Schwangere verboten?

Ärzte sehen freiverkäufliche Kombi-Präperate gegen Erkältungen generell kritisch, da sie häufig zu viele Symptome bekämpfen. Zudem enthalten viele Medikamente sehr viel Alkohol (dies gilt beispielsweise für Eccinacin). Auch kampferhaltige Mittel (Bestandteil einiger Erkältungssalben) sollten weggelassen werden, denn sie könnten Wehen auslösen. ASS (Aspirin) ist wegen der blutverdünnenden Wirkung für Schwangere nicht geeignet und nur nach Absprache mit dem Arzt erlaubt. Gleiches gilt auch für das Hausmittel Weidenrinde.

Wenn der grippale Infekt sehr hartnäckig ist, unbedingt zum Arzt gehen. Hält der Infekt zu lange an, ist eine medikamentöse Behandlung durch den Arzt wichtig, denn sonst wird der Körper der Mutter zu sehr geschwächt. Wichtig: Fragen Sie noch einmal nach, ob die Medikament wirklich für Schwangere geeignet sind. Auch Hustensäfte können gefährlich sein. Bei Apotheker noch einmal gezielt nachfragen (manchmal ändert sich eine Rezeptur und der behandelnde Arzt wusste das nicht) und auf jedenfall den Beipackzettel lesen und ausdrücklich auf Medikamente verzichten, die nicht für Schwangere geeignet sind.

Die beste Sorge ist die Vorsorge

Viel Trinken, eine gesunde ausgewogene Ernährung und viel Bewegung an der frischen Luft sind die beste Vorbeugung gegen Erkältungskrankheiten. Schwangere sollten darauf achten, sich warm zu kleiden, sich hygenisch gut zu schützen (Händewaschen etc. in Zeiten der Neuen Grippe achtet darauf auch fast jeder) und ausreichend zu schlafen. Wer Freude daran hat, kann auch als Schwangere in die Sauna.

Welche sanften Mittel helfen bei Erkältung?

Es gibt viele alte Hausmittel, die völlig ohne Chemie bei einer Erkältung helfen. Viel Trinken (am besten Wasser und Tee) und viel Schlaf kurieren meist einen grippalen Infekt schon aus. Weitere Tipps:

  • Apfelessigtrunk: Wirkt keimabtötend und regt die körpereigene Abwehr an. Dazu 2 TL Apfelessig (Reformhaus) mit eine TL Honig in einem Glas lauwarmen Wasser verrühren. Dreimal täglich trinken.
  • Warme Fußbäder, etwa mit Thymiantee oder Senfmehl unterstützen die Immunabwehr. Wasser auf 38° Grad erwärmen, etwa 10 Min. Füße hineinstellen, sorgfältig mit lauwarmen Wasser abspülen, gut abtrocknen und Wollsocken anziehen. Dann mindestens eine Stunde ruhen.
  • Bei Schnupfen helfen Kochsalz-Nasentropfen oder Meerwassernasenspray. Ein Dampfbad mit Kamille wirkt schleimlösend.
  • Halsschmerzen können mit der berühmten Honigmilch oder mit gurgeln bekämpft werden. Zum Gurgeln Thymiantetee oder Apfelessig (verdünnt) nehmen. Lecker schmecken auch Salbeibonbons – allerdings bitte nur in der Frühschwangerschaft. Im letzten SS-Drittel wirkt auch Salbei wehenfördernd.
  • Bei einem schmerzendem Hals und auch bei einer Bronchitis tut Rettich-Honig gut. Dazu einen Rettich aushöhlen (mit einem Messer) und in die Öffnung Honig füllen, über Nacht ziehen lassen. Den mit Rettichsaft durchgesetzten Honig in ein sauberes Glas mit Deckel füllen, mehrmals täglich einen TL nehmen.
  • Bei hartnäckigem Reizhusten wirkt Zwiebelsaft mit Kandis. Dazu eine große Zwiebel schälen und würfeln, mit 100 ml Wasser und 100 Gramm Kandis in einem kleinen Kochtopf bie schwacher Hitze zu Sirup kochen. Gut umrühren. Durch ein Sieb in ein Glas mit Deckel geben. Im Kühlschrank aufbewahren und mehrmals täglich einen TL einnehmen.