Einkaufen mit Kindern und Babys: Tipps für das Abenteuer Supermarkt

Einkaufen mit Kind. Was bei Babys noch recht unkompliziert ist, kann mit einem munteren Kleinkind eine ziemliche Qual werden. Gelassenheit und ein paar Tipps helfen weiter …

In fast jedem Supermarkt trifft man sie: gestresste Mütter mit kleinen Kindern. Andere Kunden haben oft ein mildes Lächeln – meist Mütter mit älteren Kindern-  oder reagieren genervt.  Ein Baby, das aus vollem Hals schreit, oder nörgelnde Kleinkinder, die alles aus dem Regal ziehen bzw. weglaufen verursachen bei der eigenen Mutter nur eines: Stress pur. Aber mit ein paar guten Tipps, etwas Planung und mit einer Portion cooler Gelassenheit klappt die Shopping-Tour.

Anfänger-Parcours: Einkaufen mit Baby

Eigentlich ist es Säuglingen ziemlich egal, wo der Kinderwagen gerade lang rollt. Wenn sie aber das Shoppen gar nicht mögen und furchtbar brüllen, wird es anstrengend. Wichtig ist hier vor allem gutes Timing: Am besten gehen Sie in die Läden, wenn das Baby satt und frisch gewickelt ist. Auch ein müdes Baby reagiert manchmal sehr unwirsch, daher sollte das Kleine entweder ausgeschlafen sein aber schon im Tiefschlaf versunken sein.

Für Neugeborene kann das Neonlicht sehr grell sein und die Geräuschkulisse ist auch nicht ohne. Daher möglichst einkaufen, wenn es nicht so voll ist und das Kind vielleicht mit einer Mullwindel oder einem anderen luftigen Tuch abdecken.

Größere Babys hingegen lieben es, zu gucken. Das können Sie natürlich beim Shoppen ausnutzen: Das Kleine in Bauchlage oder in anderer beliebter Guck-Position hinlegen, dann wird es nicht langweilig. Sicherheitshalber helfen auch attraktive Spielzeuge (beispielsweise Spielringe oder Stoffbücher – möglichst festgebunden am Kinderwagen).

Immer bedenken, der Einkauf mit dem Baby ist nur das Anfängertraining. Wer dieses sicher meistert, und gelernt hat, wie der Maxi Cosi samt Einkäufen elegant durch die Gänge bugsiert werden kann, und wer den Zeitplan nach dem Baby richtet, hat schon mal gute Chancen, auch die nächste Aufgabe gut zu überstehen.

So ein Bummel durch den Supermarkt  kann Spaß machen (c) Thinkstock
So ein Bummel durch den Supermarkt kann Spaß machen (c) Thinkstock

Die nächste Härte-Stufe: Shoppen mit Laufanfängern

Sie haben schon ein wenig Einkaufsgelassenheit gelernt und können darüber weglächeln, wenn andere Kunden sie finster angucken, weil Ihr Baby trotz bester Planung im Supermarkt Bauchweh bekam und fruchtbar brüllte? Prima, denn nun haben Sie die nächste Hürde zu nehmen: Einkaufen mit einem Kleinkind.
Kleine Laufanfänger möchten leider oft gar nicht mehr in der Karre sitzen bleiben. Nimmt man sie an die Hand,  lassen sie diese schnell los und machen sich gezielt auf den Weg zu den Regalen und ziehen dort die bunte Ware heraus. Gar nicht gut.Am besten funktioniert der Einkauf mit Kleinkind, wenn der Nachwuchs im Einkaufswagen sitzen darf. Auch Kleinkinder sollten möglichst wach und satt sein, sonst sind sie schnell nörgelig. Mag der kleine Einkäufer nach einigen Minuten nicht mehr im klappbaren Kindersitz des Einkaufswagens sitzen, verschafft eine mitgebrachte Kleinigkeit kostbare weitere Minuten Ruhe beim Einkaufen: bewährt haben sich Pixibücher, etwas zu Knistern oder im Notfall etwas zu Knabbern.

Wenn es möglich ist, beziehen Sie das Kind beim Einkauf ein. Vielleicht darf es einmal fühlen, wie glatt ein Apfel ist oder eine Packung in der Hand halten? Kaufen Sie gemeinsam ein und erklären dem Kind, was sie tun. Oft kann es auch sehr witzig sein, die Kommentare der Kleinen zu hören. Frühstückflocken mit einem Bären darauf werden beispielsweise für Teddyfutter gehalten.Allerdings gesellen sich zu den Kommentaren auch schnell Wünsche, etwa „Da Nane“. Sie möchten keine Banane kaufen, nehmen aber eine mit, weil der kleine Liebling das so niedlich eingefordert hat? Achtung: Falle. Denn bald wird das Kind auch andere Dinge einfordern, wenn es merkt, dass es damit Erfolg hat. Und leider appellieren Supermärkte sehr wohl an kleinste Kunden und haben in Sichtweite Naschkram und ähnliches stehen. Bleiben Sie konsequent. Jetzt schon. Sonst haben Sie bald Probleme, denn in Kürze wollen Sie ja in die nächste Stufe aufsteigen.

Einkaufstour mit Zweijährigen

Willkommen in der Profi-Liga. Denn wer es Problemlos meistert mit einem zweijährigen Kind einzukaufen, der ist für den Rest der Kindheit des Nachwuchses gewappnet.

Denn Zweijährige haben ein sehr wichtiges Wort: „Ich“. Und dies kommt sehr gern in Kombination mit „will“. Selbst wenn Sie Ihren Einkauf optimal planen, selbst keinen Zeitdruck haben und das Kind eigentlich satt und frisch gewickelt ist – Sie werden Wutanfälle erleben. Im Supermarkt wird ein Kind in der Trotzphase irgendetwas finden, das irgendwie nicht richtig ist. Vielleicht möchte es einen Schoko-Riegel. Oder die schöne bunte Glasflasche. Wie? Sie wollen den Luxus-Champagner nicht kaufen? Brüll. Es kann der geringste Anlass sein, der Zweijährige in die Luft gehen lässt. Ein Patentrezept gegen solche Trotzanfälle gibt es nicht. Das einzige was hilft, wenn sich Ihr Kind schreiend am Boden wälzt, ist Coolness und Konsequenz.

Denn auch wenn irgendwelche es Ach-so-gut-Meinenden sich einzumischen und sagen: „Nun kaufen Sie der Kleinen doch die Schoko“, das wäre genau das Falsche. Nur wer konsequent beim „Nein“ bleibt, sorgt dafür, dass die Einkäufe langfristig nicht von Nörgeln begleitet werden. Im Vorfeld kann man mit dem Kind vereinbaren, dass es nach dem Einkauf etwas Naschen darf – oder dass man gemeinsam ein Eis essen geht. Aber eben nicht als Belohnung für Quengeln, sondern als schon vorher geplante Aktion.

Je älter das Kind wird, umso mehr können Sie es beim Einkaufen aktiv mit machen lassen. Das geht natürlich besonders gut auf einem Markt, wo es Gespräche mit den Händlern führen kann und vielleicht auch mal probieren darf. Aber auch im Supermarkt können Kinder kleine Aufgaben bekommen – das klappt vor allem reibungslos, wenn es nicht so voll im Laden ist. Beziehen Sie das Kind ein: „Siehst du Nudeln? Gib mir mal die blaue Packung …“
Zweijährige finden es ganz toll, wenn sie selbst etwas tragen dürfen oder auch einen kleinen Einkaufswagen schieben können. Zum Wüten bleibt dann gar keine Zeit, wenn man eine wichtige Aufgabe hat.Kurz vor dem Kindergartenantritt können die Kleinen auch zu Hause sehr gut einkaufen üben. Einkaufsläden sind ein beliebtes Spiel. Wenn Kinder allerdings nur Supermärkte kennen, werden Sie im Spiel natürlich ähnliches aufbauen. Der Einkauf wird dann mit dem Puppenwagen erledigt und die Kasse piept ordentlich. Aber auch das übt.

Zu Hause kann man das Kind auch in die Einkaufsplanung einbeziehen. Was braucht man, um das Lieblingsessen zu kochen? Damit das Kind den Einkaufzettel besser versteht, kann er in Bildform gemalt werden – und dann geht es zusammen auf Einkaufstour. So kann aus einer Pflicht eine gemeinsame Aktion werden, die Eltern und Kind richtig Spaß machen kann.