Wenn ein Embryo drei, statt zwei Kopien eines bestimmten Chromosomes in seinen Zellen hat, liegt eine Trisomie-Schwangerschaft vor.
Bisher gilt vor allem das Alter der Mutter als verantwortlich für die genetische Erkrankung, die auch als „Down Syndrom“ bezeichnet wird. Eine holländische Forschergruppe untersuchte nun, welchen Einfluss der Eizellenvorrat auf die Ausbildung der Krankheit hat.
Maaike Haadsma vom University Medical Center in Groningen analysierte dazu die Daten von fast 20.000 Frauen, die alle eine künstliche Befruchtung nach In-vitro-Fertililistion (IVF) hatten. Bei 28 Frauen lag eine Trisomie-Schwangerschaft vor, sie wurden mit einer gesunden Kontrollgruppe verglichen. Die Forscherin fand heraus, dass bei Frauen, die krankheitsbedingte Eingriffe an den Eierstöcken hatten, ein dreimal so hohes Risiko eines Trisomie-Kindes auftrat. Wenn während der IVF nur vier oder weniger Eier gewonnen werden konnten, vervierfachte sich die Wahrscheinlichkeit sogar. Frauen, die zusätzlich Anzeichen der Menopause zeigten, hatten ein mindestens fünfmal so hohes Risiko.
„Die Ergebnisse meiner Studie sprechen für einen Zusammenhang zwischen Trisomie-Schwangerschaft und einer verminderten Anzahl von Eiern, die in den Ovarien der Frauen zur Verfügung stehen,“ so Maaike Haadsma. Besonders interessant: Das Ergebnis ist unabhängig vom Alter der Frauen. Auch jüngere Frauen können nach einer OP oder durch genetische Veranlagung wenig Eizellen haben. Und entprechend steigt ihr Risiko.
Da meist eher ältere Frauen eine IVF-Behandlung haben, müssen weitere Studien folgen, der genaue biologische Mechanismus, der hinter den Erkenntnissen steckt, ist noch unklar.