Dass ein Zusammenhang zwischen Schwangerschafsdiabetes (Gestose) und Diabetes vom Typ 2 besteht, ist schon länger bekannt – bis dato konnte aber niemand mit genauen Zahlen aus einer umfangreichen Studie aufwarten. Wissenschaftler aus Ontario in Canada konnten nun erstmalig belegen, wie eng der Zusammenhang zwischen Diabetes in der Schwangerschaft und dem Risiko ist, in den Jahren danach an „normaler“ Altersdiabetes zu erkranken.
Von den über 600.000 Schwangeren aus Ontario, die über einen Zeitraum von 9 Jahren beobachtet wurden, bekam jede fünfte, die eine Gestose in der Schwangerschaft gehabt hatte, in den Jahren nach der Geburt Diabetes Typ 2 (Altersdiabetes). Die Zahl der Erkrankungen stieg kontinuierlich an, je länger die Entbindung zurücklag – 9 Jahre nachdem das Kind auf die Welt gekommen war, lag sie bei fast 20% der ehemals an Gestose in der Schwangerschaft Erkrankten.
Frauen ohne Schwangerschaftsdiabetes haben im Vergleich zu denen, die eine Gestose hatten, nur ein Risko von 2%, eine Altersdiabetes zu bekommen. Insgesamt waren 3 von 100 Schwangeren an Schwangerschaftsdiabetes erkrankt.
Je älter die Frau bei der Geburt war, desto höher ist auch ihr Risiko, später Diabetes Typ 2 zu bekommen. Besonders häufig erkrankten Mütter mit geringem Einkommen und solche aus städtischen Lebensräumen, wohingegen Frauen vom Land ohne Geldsorgen deutlich seltener an Diabetes erkrankten. Da Gestose dem Baby im Bauch schadet, raten Frauenärzte zum Glucose-Toleranztest.