Burn-Out bei Müttern

Totale Erschöpfung, Gereiztheit und das Gefühl von Ausweglosigkeit gepaart mit Schlafstörungen – das kann Zeichen eines Burn-Outs sein. Den haben nämlich nicht nur Manager, sondern auch Eltern!
Immer alles perfekt machen zu wollen ist die erste Falle, und keinen Ausgleich durch Sport oder ein Hobby zu haben, die zweite. Kommen noch hohe perfektionistische Ansprüche an die eigene Person hinzu und eine große Motivation, der man nicht gerecht werden kann, weil das eigene Tun unzureichende Unterstützung oder Wertschätzung erfährt, sind die Weichen in Richtung Burn-Out gestellt.
Längst sind nicht mehr nur Führungskräfte oder aufstrebende Karrieristen von der totalen Erschöpfung betroffen, die bei einem akuten Burn-Out auftritt. Nun aber beginnt sich herumzusprechen, dass auch – und besonders – Mütter betroffen sein können. Besonders stark gefährdet sind berufstätige Frauen mit Kindern, die sich zwischen den Rollen, die sie ausfüllen wollen, aufreiben.
Erschöpfte Mama
Chronischer Erschöpfungszustand: Burn-Out (© panthermedia.net Benjamin Haas)
Was sind die Merkmale von einem Burn-Out?
  • Antriebsarmut
  • niedriges Selbstwertgefühl
  • Gleichgültigkeit
  • Reizbarkeit
  • Unfähigkeit zur Erholung
  • Schlafstörungen
  • Zynismus
  • Alkohol-, Kaffe,- oder Tabakmissbrauch

 

Nun haben viele Leute, zumindest phasenweise, Stress. Nicht jeder läuft aber in Gefahr, einen Burn-Out zu bekommen. Was braucht es dazu?

  • fehlende Wertschätzung
  • überzogene Ansprüche
  • besondere Leistungsorientierung
  • mangelnde Unterstützung
  • geringes Vermögen, Aufgaben abzugeben
  • ständiges negatives Feedback
  • Doppel- oder Mehrfachbelastung
  • Frustration

 

Besonders gefährdet sind Menschen mit einer speziellen Persönlichkeitsstruktur, z.B. solche mit Helfersyndrom, ADHS, Neurosen und solche, die mit Leistung um Liebe und Anerkennung kämpfen. Aber auch ganz „normale“ Hausfrauen können kurz vor dem Burn-Out stehen, weil gerade die Hausarbeit extrem wenig Anerkennung findet. Berufstätige Frauen sind ebenfalls Kandidatinnen für einen Burn-Out, falls es ihnen nicht mehr gelingt, sich Ruhe-Inseln zu schaffen und Abstand vom streng verplanten Tagesablauf zu finden.

Wer feststellt, dass er sich in Richtung Burn-Out bewegt, kann gegensteuern und seine Ressourcen regenerieren – ein Anfang kann sein, morgens in aller Ruhe alleine eine Tasse Kaffee zu trinken, bevor alle anderen aufstehen. Oder statt eines selbstgebackenen Kuchens zum Kindergartenfest einen gekauften Kuchen vom Markt oder Bäcker mitzubringen. Ganz wichtig ist es, in der Familie die Bedürfnisse deutlich auszudrücken und sich nicht freiwillig zu viel aufzuladen.

Bei dieser Neuausrichtung des Lebens, die vielleicht nicht im Alleingang gelingt, kann man sich Hilfe holen: Die Krankenkassen geben Zuschüsse zu Burn-Out Präventionskursen, wie sie z.B. vom Institut für Burnout-Prophylaxe bundesweit angeboten werden. Es gibt sogar eigene Kurse für berufstätige Mütter! Fagen Sie bei Ihrer Krankenkasse nach, ob und welche Kurse dieser Art bezuschusst werden. Und falls Ihnen das peinlich ist, sagen Sie sich, dass bei der Seele genauso wie bei gesunden Zähnen gilt, dass Vorbeugen besser ist als hinterher den Ärger zu haben…