Fünf bis 35 Prozent der Zecken in Mittel- und Nordeuropa sind Träger von Borrelien. Eine direkte Übertragung der Borrelien von Mensch zu Mensch ist nicht bekannt; es besteht bei einer infizierten Frau in der Schwangerschaft aber die Möglichkeit der Schädigung des ungeborenen Kindes. Borreliose kann einen harmlosen bis manchmal sehr schweren Verlauf haben.
Das Krankheitsbild der Borreliose ist vielfältig, was die Diagnose erschwert – zumal sich viele Betroffene nicht mehr an einen Zeckenstich erinnern können.
Diagnose
Es werden vor allem in der Frühphase viele Borreliose-Fälle übersehen, da innerhalb der ersten Wochen noch keine messbaren Antikörperspiegel gegen Borrelienantigene gebildet werden. Durch Labordiagnostik können entweder die Erreger selbst oder die Reaktion des Immunsystems in Form von Antikörpern nachgewiesen werden.
In Kulturen kann man die Borrelien aus Untersuchungsmaterial züchten; allerdings dauert das Anlegen einer solchen Kultur mehrere Wochen. Eine Methode zum Erregernachweis ist die PCR (Polymerase-Ketten-Reaktion): Hier wird direkt die DNS der Erreger in unterschiedlichen Gewebeproben nachgewiesen.
Antikörper lassen sich als Reaktion des Körpers nachweisen, für das akute Frühstadium der Infektion gelten die so genannten IgM-Antikörper als typisch.
Bei Verdacht einer Borreliose wird häufig auch eine Punktion des Rückenmarks durchgeführt, um Liquor auf Antikörper hin zu untersuchen.
Symptome
Bis sich erste Symptome der Borreliose zeigen, können nur wenige Tage, aber auch viele Wochen vergehen. Die Borreliose verläuft in drei Stadien, in deren Verlauf Organe und Organsysteme wie Haut, Nerven, Gehirn, Gelenke, Herz, Bindegewebe oder Lymphsystem geschädigt werden können.
Ab Übertragung des Erregers kann es nach 5 – 29 Tagen zu einer Lokalinfektion der Haut kommen, die mit einem charakteristischen Hautausschlag, dem Erythema migrans (Wanderröte) einhergeht. Typisch für dieses Anfangsstadium ist eine ringförmige Hautrötung an der Stelle des Zeckenstichs, die mit leichtem Krankheitsgefühl einhergehen kann. Dieses Erythem verschwindet manchmal ohne Therapie, kann aber auch über Monate bestehen.
Nach einer Zeit von bis zu zwölf Wochen können sich die Erreger im ganzen Körper ausbreiten. Es kommt zu grippeähnlichen Symptomen wie Fieber und Kopfschmerzen. Es kann es zu einem Befall der Organe, der Gelenke und Muskeln sowie des zentralen und peripheren Nervensystems kommen.
Problematisch ist die sogenannte Neuroborreliose, die zu vielfältigen Erkrankungen des Nervensystems führen kann. In aller Regel tritt diese in der frühen Phase der Erkrankung auf (bis etwa 10 Wochen), in der noch keine Antikörper gebildet wurden.
Wenn die Borreliose nicht rechtzeitig erkannt und behandelt wird, kann es zu einer chronischen Infektion kommen; die Krankheit kommt immer wieder.
Therapie
Ist eine Borreliose diagnostiziert, muss eine Behandlung mit Antibiotika über etwa 3 Wochen oder länger erfolgen. Je länger die Krankheit angedauert hat, umso länger muss therapiert werden. Ausreichend hohe Dosierung und Einnahmedauer sind entscheidend für den Therapieerfolg. Während der Therapie, insbesondere wenn sie länger vorgenommen wird, ist eine enge Kontrolle durch den Arzt erforderlich.
Vorbeugung
• Nach dem Besuch im Wald den Körper sorgfältig absuchen und eventuelle Zecken entfernen.
• Lange helle Hosen und hohes Schuhwerk halten Zecken ab.
• Hohes Gras meiden. Eine Übertragung kann auch im eigenen Garten erfolgen.
• Die Verwendung von entsprechenden Zeckenschutzmitteln (Repellentien) ist geeignet, das Risiko von Zeckenbissen zu verringern.
• Lange helle Hosen und hohes Schuhwerk halten Zecken ab.
• Hohes Gras meiden. Eine Übertragung kann auch im eigenen Garten erfolgen.
• Die Verwendung von entsprechenden Zeckenschutzmitteln (Repellentien) ist geeignet, das Risiko von Zeckenbissen zu verringern.
Gegen die Krankheit gibt es keine Impfung!