Bluttest entlarvt Down Syndrom

Statt der schmerzhaften und riskanten Fruchtwasseruntersuchung können Frauen in Zukunft über einen gefahrlosen Bluttest herausfinden, ob ihr Baby im Bauch ernsthafte Chromosomenstörungen wie z.B. Down Syndrom hat.
Ein Team von Wissenschaftlern um Stephen Quake von der Uni Stanford in den USA schreibt im PNAS-Journal, dass es ihnen gelungen ist, durch die Analyse von Blut der Mutter herauszufinden, ob ein ungeborenes Kind von Down Syndrom betroffen ist.
Bisher müssen für ein zuverlässiges Resultat entweder eine Fruchtwasseranalyse oder eine Chorionzottenbiopsie bei der schwangeren Frau gemacht werden. Beide Verfahren sind mit einem Fehlgeburtsrisiko und möglichen Komplikationen verbunden und werden auch als unangenehm empfunden.
Down-Syndrom Prävention
Gefahrloser Bluttest (© panthermedia.net M G Mooij)
Der neue Bluttest muss noch erprobt werden, bevor er in Serie geht – aber Forscher Quake und auch die Fachwelt sind zuversichtlich, dass er in einigen Jahren die invasiven Methoden ersetzen wird.
Ein erheblicher Vorteil der neuen Untersuchungsmethode: Sie kann schon in der 10. SSW zuverlässig durchgeführt werden, während Amniozentesen meist erst in der 16. SSW bis zur 18. SSW gemacht werden, weil dann ein geringeres Fehlgeburtsrisiko besteht. Je früher eine Frau über den Gesundheitszustand des in ihr heranwachsenden Kindes informiert ist, desto besser kann sie eine Entscheidung darüber treffen, ob sie es sich persönlich zutraut, ein möglicherweise schwer behindertes Kind großzuziehen.
Gegner des neuen Bluttests argumentieren, dass mit dem Wegfall der Hürde der schmerzhaften und gefährlichen Fruchtwasseruntersuchung leichtfertigen Abtreibungen Tür und Tor geöffnet werde. Was meinen Sie?