Huch – mein Bauchnabel!

In der Schwangerschaft verändert sich der Körper der werdenden Mutter. Mit zunehmenden Bauchumfang sieht auch der Nabel oft ganz anders als gewohnt aus. Bei manchen Frauen ploppt er sogar richtig heraus. Aber keine Sorge…

Gegen Ende der Schwangerschaft betreiben viele werdende Mütter Nabelschau. Und damit ist nicht nur gemeint, dass sie sich zu Hause einigeln. Denn nicht nur der Bauch der Schwangeren nimmt ungewohnte Dimensionen an: auch der Bauchnabel verändert sich.

Bei jeder Schwangeren sieht das natürlich ein wenig anders aus. Es gibt ja kecke Melonenbäuche und fulminante Rundumbäuche – und ähnlich unterschiedlich entwicklen sich auf die Nabel. Bei einigen Frauen verändert er sich tatsächlich kaum, bei anderen ploppt er richtig heraus und stülpt sich um. Manche Bauchnabel ändern gar die Farbe und schimmern bläuchlich.

Manche Schwangere hören ein richtiges „Plopp“

Durch die Schwangerschaft dehnt sich dass gesamte Bauchgewebe extrem und es ensteht ein ziemlicher Druck. Ursprünglich verliefen an unserem Nabel Ateriern, mit denen wir als Ungeborene versorgt wurden. Nach der Geburt verkümmern sie und verwachsen mit dem Bauchnabel. Doch durch die Dehnung des Bauches werden diese ehemaligen Arterien manchmal unter so starken Druck gesetzt, dass sie den Bauchnabel von innen nach außen drücken. Tatsächlich berichten einige Schwangere, dass sie ein richtiges Ploppen gehört haben und ihr ohnehin sehr gerunderte Bauch nun noch von einem Hütchen geziert wird.

Nach der Geburt bildet sich der Nabel wieder zurück

Meist verändert sich das „Bauchknöpfchen“ wie die Engländer sagen, zwischen der 20. Schwangerschaftswoche (SSW) und der 37. SSW. Wie stark die Wölbung ist, hängt von der Gewebebeschaffenheit der werdenden Mutter ab. Frauen mit schwachen Bindegewebe haben eher einen umgestülpten Bauchnabel, als Frauen mit starken Bauchmuskeln. Erstgebärende sind ebenfalls weniger betroffen. Angst vor der Veränderung muss niemand haben. Sie lässt sich auch nicht mit Ölen oder Cremen verhindern. Auch wenn es seltsam aussieht, so ein herausragender Bauchnabel hat einen klaren Vorteil: Endlich einmal lässt er sich richtig gut reinigen. Und nach der Geburt bildet sich der Nabel im Regelfall auch ganz schnell wieder zurück.

Dies gilt auch für eine Verfärbung. Denn einige Nabel werden nicht nur flacher, sie schimmern auch bläulich. Das ist harmlos, es handelt sich wahrscheinlich um ein durchscheinendes Blutgefäß oder um eine gestaute Vene, die durch die gespannte Haut sichtbar ist.

Die Ammenmärchen um den Bauchnabel stimmen nicht

Optische Veränderungen des Bauchnabels sind vielleicht nicht immer schön, aber immer harmlos. Anders sieht es aus, wenn Schmerzen am Bauchnabel auftreten. Hier sollte auf jeden Fall der Gynäkologe aufgesucht werden, denn es könnte auch ein Nabelbruch sein. So einen Bruch zeichnet sich durch Schmerzen und eine dunkle Verfärbung der Haut aus. Je nach Größe muss ein Bauchnabelbruch nach der Schwangerschaft eventuell behandelt oder operiert werden. Bei einer engen ärztlichen Überwachung treten aber kaum Komplikationen auf.

Mit der Bauchnabelform sind auch einige Schwangerschaftsmythen verbunden. Wenn der Nabel richtig herauskommt, stünde die Geburt an. Stimmt nicht, dann gäbe es sicher viel mehr Frühgeburten. Auch die bläuliche Färbung ist definitiv kein Zeichen dafür, dass das Baby Sauerstoffprobleme hat.

Die Form des Bauchnabels ist immer verschieden. Auch bei jeder Schwangerschaft. Nicht zu vergessen, ist ja auch die Beschaffenheit des Nabels vor der Schwangerschaft. Ist er eher tief oder sowieso schon ein bisschen hervorstehend? Es gibt keine Zahlen darüber, wieviele Bauchnabel tatsächlich ploppen. Eine völlig unrepräsentative Umfrage in der Redaktion ergab, dass von fünf Schwangerschaften zwei mit glatten Nabel verlaufen.

Coole Bauchnabel-Piercings sollten übrigens nach Absprache mit Arzt und Hebamme lieber entfernt werden. Ansonsten ist erlaubt, was gefällt. Bauchnabelfrei dürfen auch Schwangere tragen. Dem Baby wird das nicht schaden. Höchstens der Mutter – bei eisigen Temperaturen.

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