Die beliebtesten Babynamen 2010

Die beliebtesten Namen im Jahr 2010 waren Mia und Leon. Das zeigt die Auswertung des Namensforschers Knud Bielefeld. Die Namen der deutschen Kinder werden immer kreativer. Nicht nur Promis taufen ihren Nachwuchs Mabelle, Sunny oder Nayla. Da bis zu 28 Buchstaben für Vornamen erlaubt sind, gibt es einige sehr erfinderische Eltern…

Was sagt der Vorname über einen Menschen aus? Der Schriftsteller Thomas Mann sah das so: „Der Name ist ein Stück des Seins und der Seele“. Hobby-Namensforscher Knud Bielefeld aus Ahrensburg rät Eltern allerdings dazu, vor allem auf die Alltagstauglichkeit des Vornamens zu achten. Wichtig sei ein Name, der leicht auszusprechen und einfach zu schreiben ist. Und der Vorname sollte mit dem Nachnamen harmonieren. „Der kleine ‚Kai Mauer‘ wird sehr bald alle Witze über seinen Namen leid sein!“

Knud Bielefeld ermittelt regelmäßig die häufigsten Vornamen. Dafür wertete er 141 602 Geburtsmeldungen aus 389 Standesämtern, Geburtskliniken und Geburtshäusern aus ganz Deutschland aus. Immerhin sind dies 21 Prozent aller im Jahr 2010 in Deutschland geborenen Babys. Eine offizielle Statistik gibt es ansonsten nicht.

Im Vergleich zum Vorjahr sind keine erstaunlichen Änderungen zu verzeichnen. Auch in diesem Jahr führen Mia und Leon die bundesweite Hitliste an. Favoriten bei Mädchen sind Hannah/Hanna, Lena, Lea/Leah, Emma und Anna. Jungen werden oft Lucas/Lukas, Ben, Finn/Fynn und Jonas getauft.

Kevin ist weder an der Waterkant noch am Alpenrand angesagt

Es gibt nur leichte regionale Unterschiede: Mia bis in fast allen Bundesländern am beliebtesten. Die Hamburger bevorzugten Lilli/Lilly und die Bayern Lena. In Hamburg schafft es Maximilian, der Lieblingsname für Knaben in Bayern, lediglich auf Platz zwölf. Kleine Hanseaten hören am häufigsten auf den Namen Finn/ Fynn.

Auch bei Vornamen gibt es bestimmte Trends. Kevin beispielsweise war 1991 der beliebteste Jungenname. Nach Veröffentlichung einer Studie, der zu Folge Lehrer Vorurteile haben gegen Kinder, die Kevin heißen, und ihnen grundsätzlich schlechtere Noten geben, ist der Name erstmals seit den 90er-Jahren nicht unter die Top 100 gekommen. „Ich wundere mich, dass Eltern ihr Kind noch so nennen, nachdem der Name so stigmatisiert ist. Dabei ist Kevin an sich ein schöner Name“, erklärt Knud Bielefeld.

Trends werden von Personen mit Vorbildcharakter geprägt. „Das Volk orientiert sich daran“, sagt der Namensforscher. Einige Namen finden besonders großen Anklang, werden immer populärer, bis Abnutzungserscheinungen auftreten und sie unmodern werden. In diesem Jahr findet er es besonders interessant, dass der Name Lena im zweiten Halbjahr noch beliebter geworden ist, nachdem Lena Meyer-Landrut den Eurovision Song Contest gewonnen hat.

Beliebt sind zurzeit kurze Namen, die Endung mit dem Vokal –e ist ebenfalls sehr beliebt. Auffällig ist eine leichte Tendenz, den Kindern wieder mehrere Vornamen zu geben. In der Stadt Aue im Erzgebirge wurden dieses Jahr drei Jungen mit besonders üppigen Namen beschenkt. Sie heißen: Alexander Horst Herbert Sonny, Lennart-Andreas Hans-Jürgen Harald und Jamie Jan Jürgen Fritz.

Der Namensforscher Knud Bielefeld wertet für seine Statistik nur den ersten Vornamen aus. Eine Tendenz zu internationalen Namen ist ihm aufgefallen: „Durch das Internet ist die Welt zusammengerückt.“ Das sehen auch viele Prominente so, deren Namensgebung viele andere beeinflusst.

Promi-Kinder Namen 2010

Sandy Meyer-Wölden und Oliver Pocher nannten ihre Tochter Nayla Alessandra, der dritte Sohn von Boris Becker heißt Amadeus Benedict Edley Luis. Claudia Schiffers Tochter hört auf den Namen Cosima Violet,  die von Nicolas Kiefer auf Mabelle Emilienne. Thomas Helmer und Yasmina Filali entschieden sich für Sunny Luz und Arabella Kiesbauer nannte ihr Kind Neo. Damit liegen sie im internationalen Trend zu ausgefallen Namen wie Buddy Bear Maurice (Jamie Olivier), Ever Imre (Alanis Morissette) oder Zachary Furnish-John (Elton John).

Der Trend des Vorjahres wird fortgesetzt. Immer mehr und immer kreativere Vornamen tauchen auf. Aber auch wenn Mia und Leon häufig sind – nicht einmal ein Prozent des Jahrganges trägt diesen Namen. So wurden unter anderem in diesem Jahr auch Namen wie Beat, Habakuk, oder Hertzeleide genehmigt. Die einzige Vorgabe, die es vom Standesamt gibt: höchstens fünf Vornamen und maximal 28 Buchstaben.

Ein Baby aus Dresden wurde beispielsweise Guinevere Athanasia Meredith genannt. Ob sie mit Pandora Sky Secunda Scarlett Pipi-Lotta, Sidney Mercedes Loveleen Dakota Alisabeth oder Kyrill Cube Lysander Beat German in eine Klasse kommen wird? Die sind in der gleichen Stadt im gleichem Jahr geboren.

Ein Auszug der Top 500 Vornamen  des Jahres 2010, zusammengestellt von K. Bielefeld:

Mädchen:

 

  1. Mia
  2. Hannah / Hanna
  3. Lena
  4. Lea / Leah
  5. Emma
  6. Anna
  7. Leonie / Leoni
  8. Lilli / Lilly / Lili
  9. Emilie / Emily
  10. Lina
  11. Laura
  12. Marie
  13. Sarah / Sara
  14. Sophia / Sofia
  15. Lara
  16. Sophie / Sofie
  17. Maja / Maya
  18. Amelie
  19. Luisa / Louisa
  20. Johanna

Jungen:

 

  1. Leon
  2. Lucas / Lukas
  3. Ben
  4. Finn / Fynn
  5. Jonas
  6. Paul
  7. Luis / Louis
  8. Maximilian
  9. Luca / Luka
  10. Felix
  11. Tim / Timm
  12. Elias
  13. Max
  14. Noah
  15. Philip / Philipp
  16. Niclas / Niklas
  17. Julian
  18. Moritz
  19. Jan
  20. David

Verraten Sie uns im Kommentar kreative Namensschöpfungen, die Sie kennen?

Bild: © ruizluquepaz für istock.com