Normalerweise werden Eileiterschwangerschaften und extrauterine Schwangerschaften abgebrochen, weil sie äußerst riskant sind – die Chance, dass sowohl Mutter als auch Baby solch eine Schwangerschaft überleben, liegt bei unter 1 zu 1 Million.
Trotzdem entschied sich Nicky Soto, eine junge Frau aus Phoenix, Arizona, ihre Schwangerschaft fortzusetzen. Um das Risiko für Mutter und Kind zu verringern, hielt sie sich seit März im wohltätigen Banner Good Samaritan Medical Center Krankenhaus auf – und das, obwohl wie die azcentral.com berichtet, weder sie noch ihr Partner eine Krankenversicherung hatten. Erst als das Paar von einer staatlichen Wohlfahrtsinstitution akzeptiert wurde, kam es in den Genuss von Vorsorgeuntersuchungen. Dabei erfuhr die werdende Mutter, dass es ein Problem gab.
Am Montag, den 23. Mai wurde ihr Sohn Azelan Cruz Perfecto per Kaiserschnitt in der 32. SSW auf die Welt geholt – mit einem 25-köpfigen Team. Dies war nötig, weil die Mediziner vorab nicht abklären konnten, wo exakt sich das Baby eingenistet hatte, und eine große Gefahr bestand, dass lebensnotwendige Organe oder Blutgefäße der Mutter die Geburt nicht überstehen würden.
Wie sich herausstellte, war die Plazenta an der Außenwand der Gebärmutter angewachsen, und das Baby samt Fruchthülle entwickelte sich im Bauchraum, umgeben von Gewebe und Muskeln.
Zu dem späten Zeitpunkt, als die extrauterine Schwangerschaft entdeckt wurde, hätte bei einer Abtreibung die Gebärmutter entfernt werden müssen, und diese Operation wäre auch relativ riskant gewesen. Noch gefährlicher war es allerdings, das Baby auszutragen.
Im Endeffekt hatte nicht nur Nicky Soto großes Glück, sondern auch ihr bereits 7-jähriger Sohn, der nach dieser Schwangerschaft ebensogut hätte ein Waise werden können. Sogar der Uterus blieb der Amerikanerin erhalten – entfernt werden mussten nur der rechte Eileiter und Eierstock. Eine erneute Schwangerschaft könnte also ganz normal verlaufen, falls die junge Frau aus Arizona ein drittes Kind austragen möchte.
Agenturbild: © alexander mychko für istockphoto.com
Quellen: Huffingtonpost, azcentral.com und today von msnbc
Linktipps:
Ähnlicher Fall in Österreich, Mai 2011: http://ooe.orf.at/stories/113602/