Aufs Töpfchen gehen

Spätestens wenn der Kindergartenbesuch im Alter von 3 Jahren naht, wird das Thema Trockensein aktuell. Welche Tricks helfen dabei, die Windel loszuwerden? Ab wann kann ein Kind aufs Töpfchen?
Jungs werden später trocken als Mädchen, zumindest im Schnitt. Zuerst klappt bei den 2-3 Jährigen die Blasenkontrolle, danach die bewusste Ausscheidung des Stuhlgangs. Tagsüber funktioniert dies – bis auf kleinere Pannen – auch recht gut.
 
Bis Kinder nachts dauerhaft trocken sind, kann es lange dauern: Es ist nicht ungewöhnlich, dass ein Kind noch mit 4 Jahren gelegentlich nachts einnässt.
 
Wann ist der beste Zeitpunkt, um das Töpfchen einzuführen?
 
Kaufen Sie das Töpfchen oder den Toilettenaufsatz ruhig schon etwas verfrüht, damit sich Ihr Kind an den Anblick gewöhnen kann. Vielleicht mag es sich mit Windel draufsetzen und schon einmal ausprobieren, wie sich das anfühlt  – das ist ein guter Anfang.
 
Im Sommer, wenn die Kleinen zuhause ohne Windel herumlaufen können, ist es besonders einfach, das Sauberkeitstraining zu beginnen. Sie merken, dass Ihr Kind soweit ist, wenn es „Pipi!“ sagt, bevor es lospieselt. Ideal ist es, wenn der Sprössling den Harndrang schon kurz anhalten kann (20 Sekunden reichen im Sommer locker aus, wenn der Po an der frischen Luft ist) und noch Zeit ist, das Töpfchen zu holen.
 
Vor dem zweiten Geburtstag hat es wenig Sinn, das Kind dazu bewegen zu wollen, aufs Töpfchen zu gehen. Spätestens zum dritten Geburtstag könnten Sie es ein paar Mal versucht haben, aber bitte ohne Druck. Der wirkt nämlich kontraproduktiv und kann zu einem echten Problem führen: Wer zu intensiv versucht, das Kind trocken zu bekommen, erzeugt im schlimmsten Fall Einkoten oder Bettnässen bis ins Schulalter, das vom Kinderpsychologen behandelt werden muss.
 
Wie unterstütze ich mein Kind beim Trockenwerden?
 
Schaffen Sie eine gewisse Routine: Setzen Sie den Nachwuchs z.B. jeden Morgen nach dem Aufwachen oder nach dem Frühstück aufs Töpfchen, aber erst, wenn Sie spüren, dass Ihr Kind das auch möchte. Dauersitzungen ohne Ergebnis nützen wenig, aber wenn zufällig doch etwas im Töpfchen landet, zeigen Sie angemessene Begeisterung.
 
Viele Kinder sind stark daran interessiert, zu sehen, was mit ihrem Ausscheidungen passiert, nachdem sie im Töpfchen gelandet sind. Zeigen Sie Ihrem Kind, dass das Pipi genauso in die Toilette kommt wie der Erwachsenenurin, und betätigen Sie gemeinsam die Spülung.
 
Wenn es Sie nicht stört, erlauben Sie dem kleinen Anwärter auf Windelfreiheit, Ihnen beim Gang zur Toilette zuzugucken, damit er sieht, wie selbstverständlich dies ist.
 
Wie geht man am besten mit Rückschlägen um?
 
Das Zauberwort heißt Gelassenheit. Es ist noch kein Kind schneller trocken geworden, indem es unter Druck gesetzt wurde. Loben Sie die kleinen Erfolge, und machen Sie Hoffnung, dass es beim nächsten Mal besser klappt. Jedes Kind wird irgendwann trocken, und das geschieht fast nebenbei, wenn kein großes Drama um die Sache gemacht wird.
 
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