Alarmsignale in der Schwangerschaft

Blutungen in der SS sollten nicht sein. Falls Sie aber Blut entdecken, ist es ratsam, den Arzt aufzusuchen. Meist ist es nichts Ernsthaftes.
Scheuen Sie sich also nicht, den Arzt aufzusuchen oder anzurufen, falls Sie etwas beunruhigt. Ein guter Gynäkologe wird Ihnen nie das Gefühl geben, mit Ihren Sorgen zu stören oder übervorsichtig zu sein. In den Wochen vor der Entbindung kann es (je nach Beschwerden) sinnvoll sein, gleich in die Notaufnahme der Klinik zu gehen, da man dort unverzüglich handeln kann, falls dies nötig ist.
Blutungen
Normalerweise sollten Sie in der Schwangerschaft keine Blutungen haben, auch keine kleinen Schmierblutungen. Falls Sie nach dem Geschlechtsverkehr also Blut im Slip haben, ist es ratsam, den Arzt aufzusuchen. Oft steckt nichts Ernsthaftes dahinter, die Ursache der Blutung sollte aber trotzdem abgeklärt werden.
Möglicherweise ist die Lage der Plazenta der Grund für die Blutung: Wenn sie vor dem Gebärmutterhals/Muttermund liegt, verschließt sie evtl. den Weg zum Geburtskanal. Oder sie löst sich teilweise ab, bevor das Baby zur Welt kommt. In diesem Fall fühlt sich die Gebärmutter zuerst hart an und diese Verspannung löst sich bei Berührung – und oft ist dies mit spontanen Blutungen verbunden.
Auch eine drohende Fehlgeburt führt häufig zu Blutungen, die mit Schmerzen im Unterleib einher gehen. In beiden Fällen muss unbedingt der Frauenarzt aufgesucht werden, der dann mittels Ultraschall herausfindet, was der Grund für die Blutung ist.
Zwar sinkt das Risiko einer Fehlgeburt nach der 12. SSW rapide, aber auch danach sind Fehlgeburten nicht ausgeschlossen. Sie verlaufen typischerweise mit starken Schmerzschüben und großen Mengen frischen, hellroten Blutes.
Eine stärkere Blutung, die einer Menstruationsblutung ähnelt und damit verbundene Schmerzen sind NIE normal. Je stärker die Blutung, desto dringender der Handlungsbedarf.
Wie erkenne ich den Unterschied zwischen Vorzeitigen Wehen und Übungswehen?
Übungswehen treten normalerweise ab der 21. SSW auf. Sie sind nicht wirklich schmerzhaft,  obwohl die schwangere Frau abrupt eine Pause einlegen muss – z.B. stehen bleibt, wenn sie gerade spazieren ging. Der Bauch fühlt sich hart an, aber er vermittelt nicht das Gefühl, gleich zu reißen, wie das bei einer echten Wehe der Fall sein kann.
Die Dauer der Übungswehe ist auf etwa 30 Sekunden beschränkt, länger als eine Minute sollte sie nicht anhalten. Durch Entspannung (hinsetzen, stehen bleiben, hinlegen) verebbt die Übungswehe wieder, und sie wird auch im Gegensatz zu einer echten Wehe nicht stärker. Übungswehen verlaufen auch nicht in wellenartigen Schmerzschüben.
Verunsichert Sie die Stärke oder Häufigkeit der Übungswehen, sprechen Sie unbedingt mit Ihrem Arzt darüber.
Verliere ich Fruchtwasser?
Tröpfelt Fruchtwasser aus der Vagina  oder geht gar schwallartig Wasser ab, sollten Sie schnell den Arzt aufsuchen, weil die Geburt unmittelbar bevorstehen kann. Es ist bei kleineren Mengen Flüssigkeitsverlusts nicht immer leicht zu unterscheiden, ob es sich um Ausfluss, leichte Urintropfen oder Fruchtwasser handelt. Der Gynäkologe wird dies gerne für Sie abklären.
Das Abgehen von Fruchtwasser geht mit einer erhöhten Infektionsgefahr einher, da nun ein „Törchen“ zum Inneren der Gebärmutter geöffnet ist. Trotzdem kann eine Schwangerschaft ganz in Ruhe zu Ende gebracht werden, falls ansonsten alles in Ordnung ist und der Frauenarzt die Schwangere engmaschig überwacht.
Bringen Sie Ihre Slipeinlage, in der die Flüssigkeit landete, unbedingt mit in die Praxis! Falls Sie eine größere Menge Wasser verloren haben, achten Sie auf die Farbe und den Geruch der Flüssigkeit. Daraus kann der Arzt nämlich Rückschlüsse auf das Wohlbefinden des Babys ziehen.
Wie oft soll ich mein Baby spüren?
Normal wären im zweiten und dritten Schwangerschaftsdrittel etwa 20 Kindsbewegungen pro Tag. Je nach Temperament des Babys und auch je nach Aktivitätslevel der Mutter kann dies öfter oder seltener sein – aber mindestens ein Mal pro Tag muss man das Kind spüren.
Am Ende der Schwangerschaft ist es im Bauch so eng, dass das Kind weniger Raum für seine Bewegungen hat. Dafür können die Bewegungen aber um so heftiger ausfallen; sie fühlen sich nicht selten an wie kleine Tritte und Knuffe.
Wenn Sie Ihr Baby im Bauch spüren wollen, können Sie es leicht anstupsen oder den Bauch sanft massieren.
Gestose (landläufig als „Schwangerschaftsvergiftung“ bekannt)
Der Arzt nennt diesen Zusstand Präeklampsie, und er stellt ihn an folgenden Symptomen fest: hoher Blutdruck, Eiweißspuren im Urin und Blutgerinsel. Außerdem können plötzliche heftige Kopfschmerzen, Übelkeit und Schmerzen im Bereich der rechten Rippen dazu kommen.
Am häufigsten handelt es sich um Diabetes des Typs 2, und wird verursacht durch ein Problem bei der Herstellung und Funktion des körpereigenen Insulins. Meist wird die Gestose bei den vorsorglichen Untersuchungen des Urins bemerkt (es dann Zucker im Urin) und kann rasch behandelt werden.

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