Baby dank Akupunktur

Die traditionelle chinesische Medizin (TCM) bietet für viele Beschwerden Hilfe. Auch die Fruchtbarkeit von Mann und Frau kann mit alternativen Methoden aus Asien wie der Akupunktur behandelt werden.
Seit Jahren ergänzen verschiedene alternative Heilmethoden die klassische Schulmedizin. Zu ihnen gehört die traditionelle chinesische Medizin – und dabei vor allem die Akupunktur. Einige belächeln die Methode, doch mittlerweile gibt es Studien mit erstaunlichen Ergebnissen.
Denn wird die klassische Kinderwunschbehandlung, beispielsweise eine IVF (In-Vitro-Fertilisation), mit traditioneller chinesischer Medizin (TCM) verbunden, so ist das wirklich eine fruchtbare Kombination. Das beweisen auch neue Studien.
Akupunktur wirkt auf den Hormonhaushalt
 
Das meist genutzte Mittel der TCM ist Akupunktur. Hier werden mit Nadelstichen sensorische Reize auf bestimmte Hautpunkte ausgeübt. Es gibt Hinweise darauf, dass die Wirkung der Akupunktur zum Teil durch körpereigene Opiate vermittelt wird, die im zentralen Nervensystem entstehen: vor allem Beta-Endorphine spielen hierbei eine große Rolle.
Akupunktur beeinflusst Hormonhaushalt
Akupunktur hilf bei Kinderwunsch (© panthermedia.net Mark Fairey)

Diese Neuropeptide beeinflussen den Hormonhaushalt, indem sie Einfluss auf das Hormon nehmen, das den weiblichen Zyklus steuern kann. Daher kann Akupunktur den Menstruationszyklus der Frau positiv beeinflussen und für einen regelmäßigeren Eisprung sorgen.

Auch die Durchblutung der Gebärmutter kann durch Beeinflussung des autonomen Nervensystems mit Hilfe der Akupunktur angeregt werden. Dies kann ebenfalls die Chance eine Schwangerschaft erhöhen.
In einer kontrollierten Studie wurden 160 Patientinnen, die eine IVF-Behandlung machten beobachtet. Bei der Hälfte der Frauen wurde zur Unterstützung Akupunktur angewendet. Dieser ganzheitliche Ansatz zeigte klare Erfolge: 26,3 Prozent der Studienteilnehmerinnen ohne Akupunktur wurden schwanger. In der Gruppe, die eine Kombination aus traditioneller und modernerer Medizin erfuhr, lag eine Schwangerschaftsrate von 42, 5 Prozent vor.
Auch Spermien können positiv beeinflusst werden
Auch bei eingeschränkter männlicher Fruchtbarkeit kann Akupunktur einen positiven Einfluss haben. Eine israelische Studie untersuchte dazu 16 Männer – leider eine zu kleine Gruppe, um eine wirklich fundierte Aussage zu machen. Trotzdem zeigte diese kleine Untersuchung, dass die Beweglichkeit der Spermien nach einer Behandlung mit Nadeln zunahm. Auch die Form der Spermien wurde besser.
Akupunktur als Ergänzung sehr sinnvoll
Akupunktur bei einem gestörten weiblichen Zyklus gehört in einigen gynäkologischen Praxen fast schon zu einer Standardempfehlung. Auch als Ergänzung zu einer medizinischen Kinderwunschbehandlung wird die alte Heilmethode immer mehr entdeckt. Auch Ernährungsumstellungen und Kräuter, die ebenfalls ein wichtiger Teil der TCM sind, werden verstärkter eingesetzt.
Immer mehr Reproduktionsmediziner eignen sich Wissen über alternative Behandlungskonzepte an. So auch die Düsseldorfer Frauenärztin Dr. Tanja Emde, die eine Akupunktur-Ausbildung hat. Für sie ist es wichtig, dass Paare dank dieser Behandlungsform den Stress einer Therapie besser bewältigen können und ihr eigenes Wohlbefinden wieder erlangen. Sie sagt: „ Es freut mich sehr, dass diese Behandlungsform einen immer größeren Stellenwert in der Kinderwunschtherapie erlangt. Den Menschen als Ganzes zu betrachten, darauf kommt es mir an.“
Das Ergebnis der Studien spricht für sich. Schaden kann eine alternative Behandlung als Ergänzung auf keinen Fall. Allerdings sollten sich Paare mit unerfülltem Kinderwunsch dabei an Spezialisten wenden und möglichst alternative und medizinische Behandlungsformen kombinieren.