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Das Kind
Zu Beginn der 9. SSW ist der Embryo sechs Wochen alt. Das Gehirn wächst rasant (bis zu 100.000 Nervenzellen pro Minute!) und seine verschiedenen Teile differenzieren sich heraus. Die Hypophyse bildet sich – dieser Teil des Gehirns ist für die Hormonproduktion verantwortlich.
Im Verlauf dieser Woche entstehen die Zehen und die Ellenbogen. Der Körper streckt sich und der Kopf wird runder. Nun sieht der Embryo schon fast aus wie ein kleiner Mensch. Aber er ist immer noch nicht größer als eine Kirsche.
Die Speiseröhre und die Luftröhre prägen sich aus und winzige Lungen tauchen auf, auch Nieren und die Harnwege entwickeln sich. Der Darm beginnt mit seinem Wachstum. Weil er zu groß ist, um in den Embryo zu passen, wird er vorerst ausgelagert und wächst in einem Sack in der Nabelschnur. Besonders gut kann man dieses Phänomen in der 10. SSW im Ultraschall beobachten. Zwischen der 11. und der 12. SSW wandert der Darm wieder in den Bauch des Embryos und der temporäre „Nabelbruch“ ist beendet.
Nun nimmt die Leber des Embryos die Produktion von Blutzellen auf. Bisher hat der Dottersack diese Aufgabe erfüllt – nun wird er nicht mehr gebraucht und verkümmert langsam.
Der Unterkiefer ist jetzt deutlich zu erkennen und kleine Zahnknospen sprießen. Die Augenlider bilden sich heraus. Die Ohren sind als kleine Beulen erkennbar, sehen aber noch nicht aus wie Ohren. Das Hören ist der erste Sinn, der sich entwickelt: ein Kind kann schon lange vor der Geburt (ab dem 4. bis 5. Monat) hören, was außerhalb des Bauches vorgeht. Weil es in Fruchtwasser schwimmt, hört es wahrscheinlich die Geräusche so ähnlich wie ein Mensch unter Wasser.
Gegen Ende dieser Woche entstehen die letzten beiden Herzkammern und die Herzklappen. Jetzt formen sich auch die Lungenschlagader und die Hauptschlagader. Die Lungenschlagader verbindet sich mit der rechten Herzkammer und die Hauptschlagader mit der linken Kammer. Aber erst nach der Geburt wird das Kind in der Lage sein, mit der Lunge zu atmen. Dann wird die Lungenhauptschlagader den kleinen Körper mit Sauerstoff versorgen. Bis dahin deckt das Baby noch seinen gesamten Sauerstoffbedarf über die Nabelschnur, also über die Mutter. Die Entwicklung ist nun (bis auf weiteres Wachstum) bereits abgeschlossen – es erhält seinen Sauerstoff und seine Nährstoffe aus dem Mutterkuchen. Innerhalb des Embryos werden diese lebenswichtigen Stoffe durch drei Abkürzungen verteilt, nämlich durch ein Blutgefäß in der Leber, ein Loch in den vorderen Herzkammern und durch die Hauptschlagader. Nach der Geburt verschließen sich diese Abkürzungen.
Der Embryo ist mit zwei Paar Nieren ausgestattet. Zwei dieser Nieren verwandeln sich zu Eierstöcken bei Mädchen und zu Hoden bei Jungs. Noch ist es nicht möglich, von außen zu erkennen, ob das Kind ein Junge oder ein Mädchen wird.

Körper & Seele der Mutter
Die Mutter spürt nun, wie die Gebärmutter (der Uterus) sich vergrößert. Manchmal sticht der Unterleib; viele Frauen machen sich deswegen Sorgen, weil sie glauben, dass irgendetwas nicht stimmt. Tatsächlich ist es ganz normal, dass die Frau merkt, wie der Uterus sich dehnt. Es kann gut sein, dass der Schwangeren ab und zu schwarz vor Augen wird, weil der Kreislauf z.B. beim Aufstehen oder bei längerem Stehen Schwierigkeiten hat. Der Grund dafür ist ein kurzfristiger Abfall des Blutdrucks – nicht etwa ein Mangel an Blut, was Viele irrtümlich denken. Gegen diesen unangenehmen Schwindel hilft meist schon, sich hinzusetzen und eine Pause zu machen.
Durch die stärkeren körperlichen Belastungen, die häufige Müdigkeit und Empfindlichkeit in Kombination mit Stimmungsschwankungen kann es zu Spannungen in der Partnerschaft kommen. In Grunde genommen sind daran die Hormone schuld, die die Frau überschwemmen. Zwar ist sie ihnen nicht willenlos ausgeliefert, aber stark von ihnen beeinflusst.
Neue Studien zeigen übrigens, dass auch Männer während und nach der Schwangerschaft ihrer Partnerin veränderte Hormonspiegel aufweisen: Ihre Werte an Cortisol, Prolaktin und Testosteron sind deutlich verändert.