Wann spüre ich die Kindsbewegungen?

Schon in der 14. SSW ein Flattern spüren, ist das möglich? Oder erst in der 19.-22. Woche? Je nach Körperbau und Lage des Kindes spürt die schwangere Frau das Kind früher oder später. Wie fühlt sich das an, und wie häufig sollten eine Schwangere das Baby spüren?
Wann spüre ich erste Kindsbewegungen? (©stock.adobe.com)
Auch die Lage der Plazenta spielt eine Rolle bei der Deutlichkeit, mit der eine Frau die Kindsbewegungen wahrnimmt. Ist der Mutterkuchen so in der Gebärmutter angewachsen, dass er wie ein Puffer zur Bauchhaut funktioniert, spürt man natürlich weniger bzw. erst später die Kindsbewegungen (ab der 21.-23. SSW).
Wie fühlen sich Kindsbewegungen an?
In der ersten Schwangerschaft weiß die werdende Mutter noch nicht genau, worauf sie achten soll, wenn sie Kindsbewegungen spüren möchte. Es kann sich anfühlen wie „Darmgrummeln“ nach einer schwer verdaulichen Mahlzeit, oder wie ein sanftes Flattern, wie ein Streichen von innen aus dem Bauch heraus – oder auch wie ein herzhafter Tritt. Letzteres ist relativ eindeutig, und üblicherweise die Art von Kindsbewegung, die auch unerfahrene Schwangere gegen die 20. SSW eindeutig als Kindsbewegung erkennen.
Wann spürt die Schwangere die Kindsbewegungen zum ersten Mal?
Frauen, die nicht zum ersten Mal schwanger sind, bemerken die Kindsbewegungen meist schon früh – irgendwann um die 16. oder 17. SSW herum. Einige Schwangere berichten schon in der 13. SSW, Kindsbewegungen gespürt zu haben, was aber extrem früh und absolut die Ausnahme ist.
Am leichtesten spürt man die Bewegungen im Liegen, wenn man die Hand auf den Unterleib legt. Zum einen sind die Babys im Bauch aktiver, wenn die Mutter ruht, zum anderen ist das kleine Wesen in der Gebärmutter so besser zu spüren. Besonders vielversprechend in den frühen Schwangerschaftswochen (also ab der 14. SSW) ist es, sich in die Badewanne zu legen, die Augen zu schließen und die Hand auf dem Unterleib ruhen zu lassen. Mit etwas Glück spürt die werdende Mutter dann schon ein sanftes Flattern – ein unbeschreibliches Gefühl!
Wann kann der werdende Papa das Kind von außen spüren?
Bis der Vater das Baby von außen spüren kann, müssen sich die Eltern aber noch eine Weile gedulden. Es braucht recht kräftige Tritte, bis der zukünftige Papa oder Freundinnen bei aufgelegter Hand das Kind spüren. Ab der 25. SSW stehen die Chancen ganz gut, dass das klappt. Viele Schwangere machen aber die Erfahrung, dass das Baby just in dem Moment, in dem Papa, Freundin oder Oma die Hand auflegen, das vorher noch kräftige Treten verebbt. Es ist manchmal so, als spiele das Baby im Bauch schon Verstecken mit seiner Umwelt!
Wie oft soll sich das Baby bewegen?
Ab der 26. SSW bemerken fast alle Schwangeren regelmäßig die Kindsbewegungen. Übergewichtige Frauen merken etwas weniger als schlanke oder normalgewichtige, und auch die Position des Babys spielt eine Rolle bei der Häufigkeit, mit der die Kindsbewegungen registriert werden. Besonders leicht zu spüren sind Tritte Richtung Rippen und Bauchnabel, wenn das Kind mit dem Kopf nach unten oder seitlich liegt.
Das Baby sollte sich ab der 26. SSW mehrfach täglich „melden“, was speziell in Ruhephasen der Mutter wahrscheinlich ist. Ist diese nämlich aktiv, wenn sie z.B. spazieren geht oder den Haushalt macht, schläft das Baby wahrscheinlich durch die schaukelnden Bewegungen gerade prima.
Als normal gelten etwa 10 Kindsbewegungen pro Tag. Mindestens ein Mal am Tag sollte die Mutter das Kind deutlich spüren, Wenn das nicht der Fall ist, muss sie unbedingt so schnell wie möglich den Arzt aufsuchen, der dann untersucht, ob es dem Kind gut geht. Es kann nämlich sein, dass das Baby z.B. durch eine Plazentainsuffizienz schlecht mit Sauerstoff oder Nährstoffen versorgt wird. In so einem Fall wird eventuell die Geburt eingeleitet.
Am Ende der Schwangerschaft, wenn es in der Gebärmutter so langsam eng wird, bewegt sich das Baby weniger. Trotzdem sollte man es mindestens ein Mal am Tag deutlich spüren. Die Schwangere wird feststellen, dass das Baby im Bauch in den letzten Wochen der Schwangerschaft zu bestimmten Uhrzeiten aktiver ist als zu anderen. Fast immer bewegt sich das Baby am stärksten, wenn die Mutter sich mittags oder abends hingelegt hat.
Diese Tritte können richtig weh tun – und es ist übrigens erwiesen, dass Babys, die schon im Bauch besonders aktiv waren, auch nach der Geburt sehr agil sind. Anhand der Kindsbewegungen kann man also sein Kind ein bisschen einschätzen lernen…
Lesen Sie auch: