Vegane Ernährung in der Schwangerschaft

Sie essen weder Fleisch noch andere tierische Produkte: Veganer. Doch gerade in der Schwangerschaft ist diese Ernährung mehr als umstritten. Was meinen Experten? Was sollten Frauen beachten, die nun schwanger sind und bisher vegan gelebt haben?

Sie mögen Tiere. So sehr, dass sie sie nicht essen möchten: immer mehr Menschen lehnen es ab, Fleisch zu essen. Für viele noch ungewohnt ist die noch konsequentere Haltung auch keine tierischen Produkte zu sich zu nehmen. Veganer essen weder Fleisch, noch Eier, Milchprodukte oder Käse. Selbst Honig oder Produkte mit Gelantine, wie Gummibärchen, streichen sie von ihrem Speiseplan.

Vegan wird sexy

Bisher hatten Veganer oft ein schlechtes Image, galten als moralische Spaßbremsen, die andere gern belehren. Doch das Image ändert sich. Das liegt zu einen daran, dass immer mehr gerade sehr junge Frauen diese Form der Ernährung wählen, zum anderen aber auch an einer munteren Bloggerszene, die raffinierte Rezepte auf schönen Blogs präsentiert. Und sich als schöne Menschen dazu. Einer von dieser Internetstars ist Loni Jane Anthony, deren Instagramm-Account mehr als 120.000 Fans hat. Die 25jährige inszeniert sich und ihre Rezepte gern selbst, und nicht nur die Früchte lassen die Hüllen fallen, sie selbst auch. Ihre strikte Ernährungsweise habe ihr das Leben gerettet, betont sie gern.

Loni Jane Anthony ist überzeugte Veganerin (© @http://instagram.com/lonijane)
Loni Jane Anthony ist überzeugte Veganerin (© @http://instagram.com/lonijane)

Ihre 80:10:10 Diät besteht zu 80 Prozent aus Kohlenhydraten, 10 Prozent Fett und 10 Prozent Proteinen. Täglich nehme sie etwa zehn Bananen zu sich, erklärt Loni Jane. Nun ist sie im schwanger. Und betont, dass sie ihre Diät weiter macht. Ohne Änderungen.

Fleischlose Schwangerschaft ist möglich – eine strikte Frucht-Diät nicht

Über diese Bananendiät einer werdenden Mutter schüttelt nicht nur die Internetgemeinde, sondern auch weltweit die Experten den Kopf. Johannes Georg Wechsler vom Zentrum für Ernährungsmedizin und Prävention (ZEP) erklärt Stern.de gegenüber: „Eine Frau kann sich durchaus vegan ernähren – auch in der Schwangerschaft. Aber nicht so!“ Eine reine Fruchtdiät könne zu Mangelerscheinung führen und schwere Schäden des Fötus verursachen.

Die Fachautorin Irmela Erckenbrecht hat sich intensiv mit fleischloser Ernährung in der Schwangerschaft befasst. Sie betont: „Nur sehr gut informierte Frauen sollten sich in der Schwangerschaft vegan ernähren.“ Schwangere bräuchten das Vitamin B 12, das vor allem in tierischem Eiweiß enthalten ist. Auch Folsäure und Eisen sei besonders wichtig.

Was muss bei einer rein pflanzlichen Ernährung in der Schwangerschaft beachtet werden?

Bei einer rein vegane Ernährung muss genau darauf geachtet werden, welche Nährstoffe der Körper einer werdenden Mutter braucht. Zum einen wächst der Kalorienbedarf, zum anderen der Bedarf an bestimmten Nährstoffen. Wichtig ist, dass Proteine durch Sojaprodukte und Nahrungsergänzungsmittel gegessen werden, damit die Schwangere und das Baby ausreichend versorgt sind. Neben den oben erwähntem Vitamin B 12, Folsäure und Eisen sind auch Calcium, Jod, Vitamin D und Omega-3-Fettsäuren Nährstoffe, die meist über Fleisch, Fisch oder Milchprodukte zu sich genommen werden.

Vegane Ernährung in der Schwangerschaft (© Thinkstock)
Vegane Ernährung in der Schwangerschaft (© Thinkstock)

Eine bewusste Ernährung würde bedeuten, dass eine schwangere Veganerin ihren Bedarf genau kennt, beispielsweise 1000mg Calcium am Tag zu sich nimmt, indem sie gezielt Gemüse wie Brokkoli, Grünkohl oder Fenchel isst, die besonders viel Calcium enthalten.

Eine so gezielte Ernährung ist nicht leicht durchzuführen und benötigt viele Kenntnisse. Daher sollten schwangere Vegetarierinnen – und vor allem schwangere Veganerinnen, unbedingt eine kompetente Ernährungsberatung aufsuchen und auch den Frauenarzt ausdrücklich auf die eigene Ernährung hinweisen. Die Nährstoffversorgung muss dann in der Schwangerschaft immer wieder überprüft werden. Dr. Markus Keller schreibt für denVegetarierbund Deutschland „Bei einer veganen Lebensweise bedarf es einer sorgfältigen Planung, um dem veränderten Energie- und Nährstoffbedarf gerecht zu werden.“ Bei einem diagnostizierten Mangel sollte auf Nahrungsergänzungsmittel zurückgriffen werden.

Auch informierte Veganerinnen haben Probleme

Die spezielle Diät von Loni Jane Anthony finden auch viele überzeugte Veganer eher befremdlich. Judith, die ihren echten Namen nicht gern genannt haben möchte, findet solche Geschichten traurig. „Jemand, der nur von Pudding lebt, ist ja auch nicht wirklich Vegetarier. Mir ist eine gesunde, ausgewogene Ernährung wichtig, das ist eine Fruchtdiät sicher nicht. Ich bin überzeugt, dass Menschen leben können, ohne Tiere auszubeuten.“ Ihr Umfeld hatte keine Probleme mit Judiths Lebensstil. Bis sie schwanger wurde. „Es war schon ziemlich heftig, wie viele Menschen aus meinem Umfeld sich Sorgen machten, ob die vegane Ernährung meinem Kind schaden könne.“

„Am Anfang der Schwangerschaft war die Ernährung nicht mein Hauptproblem. Es war nämlich egal, was ich gegessen habe, ich musste mich eh immer gleich übergeben“, berichtet die mittlerweile im siebten Monat Schwangere. „Aber weil ich so viel abnahm, habe ich mir Sorgen gemacht.“

Judith ließ sich beraten. Sie achtete sehr gezielt auf ihre Ernährung und tauschte sich mit anderen Schwangeren, vor allem über das Internet, aus. Ihre Schwangerschaftsübelkeit verging nach den ersten Wochen.„Einige Frauen berichteten, dass sie einfach so unendlich Lust auf Fleisch hatten, auch wenn sie schon seit zehn Jahren fleischlos lebten. Ich selbst hatte elendigen Heißhunger auf einen Vanillepudding, so wie ihn meine Mutter macht. Mit Sojamilch schmeckte der leider ganz anders.“

Bestimmte Gelüste kennen fast alle Schwangeren – und auch das schlechte Gewissen, das mit einer heimlichen Naschorgie verbunden sein kann. Warum sollte es Veganerinnen da anders gehen? Judith gibt zu, dass sie nachgeben hat. „Weder mir noch meinem Kind schadet es, wenn ich tatsächlich eine Schale Pudding esse. Ich kann das mit meinem Gewissen vereinbaren. Genauso, wie ich den Fleischverzicht ok finde, weil ich sehr genau darauf achte, was ich esse und auch zusätzliche Vitamine nehme. Alles andere wäre ja auch unverantwortlich. “ Sie zögert kurz und ergänzt: „Sollte mein Arzt mir raten, dass ich unbedingt Fleisch essen müsste, wäre damit echt Ekel verbunden, aber für mein Kind würde ich es im Notfall tun.“

Wie kann eine vegane Ernährung in der Schwangerschaft funktionieren? Mehr darüber beim Vegetarierbund Deutschland und bei der Veganen Gesellschaft Schweiz, die eine umfassende Broschüre zum Thema „Vegane Ernährung für Kinder, Schwangere und Stillenende“ zum Download bietet.

4 Gedanken zu „Vegane Ernährung in der Schwangerschaft“

  1. Also so einen unausgereiften Beitrag habe ich schon lang nicht mehr gelesen…. traurig! Wenn Sie sich Zeit genommen hätten und einmal auf dem Blog von Loni-Jane vorbeigeschaut hätten wüssten Sie das es eine Lüge ist, dass Sie nur Früchte isst. Sie isst auch gekochte Nahrung und Gemüse. Sie schreiben „reine Fruchtdiät“ oder „Bananendiät“. Zum ersten ist es keine Diät sondern ein Lebensstil. Und jemand der das schon so lange macht, hat mit Sicherheit etwas Ahnung davon. Ich behaupte sogar das Veganer die Menschen sind, die am meisten auf Ihren Körper achten, und dafür sorgen das er alles bekommt was er braucht. Darum geht es doch. Gesünder leben. Sie sollten lieber einen Artikel darüber schreiben, wie traurig es ist das die Menschheit durch Chemieessen und übermäßigen Fleischkonsum krank wird und die Ärzte nicht helfen können. Warum? Weil kein Arzt lernt wie Nahrung unseren Körper beeinflusst. Wenn Sie zum Arzt gehen gibt er Ihnen Medikamente gegen die Krankheit, aber bekämpft nicht die Ursache. Menschen mit Gelenkskrankheiten wie z.B. Gicht dürfen kein Fleisch mehr essen, denn laut Arzt macht es die Krankheit noch schlimmer. Achso, es macht die Krankheit also schlimmer, aber verursacht sie nicht?! Kranker Mist. Unser Darm ist nicht dafür geschaffen Fleisch zu essen. Tiere die Fleisch essen haben einen kurzen Darm, damit das Fleisch schnell ausgeschieden werden kann und nicht anfängt zu faulen. Wir haben einen 3 mal längeren Darm damit wir alle Vitamine von Obst und Gemüse aufnehmen können. Wir können ja nicht mal das tierische Eiweiß im Körper spalten. Und einen Arzt können Sie zu so etwas nicht befragen, denn wie gesagt lernen diese Ärzte 0% über Ernährung.

    • Und Sie hat übrigens während der Schwangerschaft alle Untersuchungen gemacht die mehr als in Ordnung waren. Sie hatte weder Übelkeit noch sonst irgendwelche Begleiterscheinungen. Und es ist ein gesunder Junge geworden!

    • Es ist jetzt zwar drei Jahre her dass, dieser Beitrag verfasst wurde… Letztendlich ändert es aber nichts an dem Inhalt.. Tierische Produkte tuen dem menschlichen Körper auf Dauer nicht gut.. (In etlichen Studien erfasst)
      Von den ganzen Volkskrankheiten (die das bestätigen) mal abgesehen.. Ist so eine Diskussion vor allem im Interesse der Pharmaindustrie.. Denn egal wofür man sich entscheiden sollte… „Es gibt immer ein Präparat, dass die angeblichen Mängel ausgleicht“.. Ich war leider noch nicht schwanger.. Trotz allem „kann ich für mich“ versichern, dass ich alles in meiner Macht stehende tuen werde um meinem Kind, den bestmöglichen Start in ein unbeschwertes Leben zu ermöglichen..“ Wenn es sein muss werde ich auch 3 Brokkoliköpfe am Tag essen“. Denn tierisches Eiweiß ist für Krankheiten wie Diabetes, Gicht, Krebs, Bluthochdruck u.v.m verantwortlich. “ Was tut es dann dem Fötus an“?

      Mit freundlichen Grüßen
      Anna

  2. Ja genau und die „Allesesser“, die sich in der Schwangerschaft viel Pizza Eis und so weiter reinziehen, schaden dem Kind natürlich nicht.
    Es ist egal welche Ernährungsform man wählt, man muss sich IMMER anders ernähren, wenn ein Kind in einem wächst.

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